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Raumschiff 2 - Nancia

Raumschiff 2 - Nancia

Titel: Raumschiff 2 - Nancia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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den Dächern der Verarbeitungsschuppen – zwanzig, vierzig, mehr als fünfzig von ihnen, geteilt in Gruppen zu vier oder fünf Individuen, die in vollkommenem Gleichsinn und mit wortloser Effizienz ihren Aufgaben nachgingen.
    »Könnte man Schimpansen etwa auch dazu abrichten, das zu tun?« wollte Blaize wissen.
    Forister schüttelte bedächtig den Kopf. »Und ich vermute, daß die Mine auch die Quelle deines Reichtums ist?«
    »Ganz bestimmt ist sie die Quelle der Zahlungseinheiten auf diesem Netzkonto«, stimmte Blaize zu.
    »Intelligente Lebewesen auszubeuten ist auch nicht besser, als es mit dummen Tieren zu tun.«
    Blaize knirschte die Zähne. Nancia konnte das Geräusch deutlich über den Kontaktknopf vernehmen. »Ich. Beute.
    Niemanden. Aus«, preßte er hervor. »Hör zu, Onkel Forister.
    Als ich hierherkam, hatten die Loosies keinen ILS. Sie konnten keine eingetragenen Besitzer der Mine sein, sie durften keine Netzkonten unterhalten, sie konnten keine offiziellen
    Dokumente mit einem Handabdruck unterschreiben. Natürlich steht mein Kode auf allem! Wer hätte denn sonst für sie tätig werden können?«
    »Und ihr Kode«, warf Micaya ein, »wird auch in Verbindung mit dem illegalen Weiterverkauf von PHD-Rationslieferungen gebracht, die eigentlich unter den Einheimischen verteilt werden sollten.«
    Blaize nickte matt. »Ich brauchte Geld, um die Mine wieder in Schuß zu bringen. Ich versuchte einen Kredit zu bekommen, aber die Banken wollten wissen, was ich damit vorhatte. Als ich ihnen sagte, daß ich die Minen auf Angalia wiederbeleben wollte, teilten sie mir mit, daß ich das nicht könnte, weil es auf dem Planeten keine Arbeitskräfte gäbe, denn der
    Planetenbericht der CenDip hatte über Angalia gemeldet, daß dort keine intelligenten Lebewesen lebten. Und ohne Kredit konnte ich mit der Mine nichts anfangen. Und ohne Credits für die Mine konnte ich auch nicht – na ja, darauf kommen wir gleich noch. Hören Sie, ich habe tatsächlich einige PHD-Berichte gefälscht. Habe behauptet, die Population hätte sich verdreifacht. Rationsriegel sind schließlich nicht gerade der Knüller auf dem internationalen Markt«, fügte er trocken hinzu. »Ich mußte wirklich große Überschüsse haben, um damit überhaupt Handel treiben zu können. Zum Glück hatte ich gleich einen Abnehmer. Dieser Schweinepriester Harmon hatte die Loosies nämlich sehr knapp gehalten, um einen Teil ihrer Rationsriegel gegen Fusel einzuhandeln. Ich mußte erst ein kleines Gespräch mit dem Schwarzmarkthändler führen, um ihn davon zu überzeugen, daß ich lieber harte Credits statt harten Fusel haben wollte, aber schließlich ist er… auch zu meiner Überzeugung gelangt.«
    »Erzähl mir lieber nicht, wie du ihn überzeugt hast«, warf Forister hastig ein. »Ich will es gar nicht wissen.«
    Blaize grinste. »Schon gut. Jedenfalls habt ihr jetzt die Mine gesehen. Nun will ich euch zur Besichtigung des Projekts 2
    führen. Dafür müssen wir allerdings leider den Berg hinauf.
    Ich möchte, daß ihr den Überblick bekommt.«
    Der Pfad, der neben der Mine in die Höhe führte, war zwar steil, doch durch die Absätze und Stufen war er leichter zu begehen, als es aus der Ferne ausgesehen hatte. Als sie am Eingang zur Mine vorbeikamen, blickten mehrere Loosies von ihrer Arbeit auf, um Blaize zuzulächeln. Sie hoben ihre grauen Hände mit der schlaffen Haut und bewegten sie in flackernden Gesten vor und zurück, die Nancia als Bildblitzaufnahmen für spätere Interpretation einfing. Im Augenblick war sie es zufrieden, sich auf Blaizes Übersetzung zu verlassen.
    »Sie fragen, wer denn meine geistig behinderten Freunde sind und ob ihr Lust auf eine kleine Fahrt hinunter zu den
    Verarbeitungsschuppen habt«, erklärte er.
    Während er sprach, füllte ein Team am Mineneingang gerade einen Wagen mit Erzbrocken und schob ihn an die oberste Stelle, wo die Schienen in scharfem Bogen ins Tal
    hinunterführten. Die drei Arbeiter setzten sich auf das Erz und packten mit ihren Händen die Kanten des Waggons, während ein Mitglied des nächsten Teams sie anschob und sie daraufhin wie auf einer Achterbahn den Hügel hinunterjagten.
    »Am Anfang haben wir ein paar auf diese Weise verloren«, bemerkte Blaize, »bis ich die Schienenführung umkonstruierte, damit sie in den Mulden nicht abgeworfen wurden.«
    Oberhalb der Mine dünnte die Vegetation aus, was ihnen einen Blick auf die Terrassengärten ermöglichte, die überall, wo eine Schaufel voll Erde Halt

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