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Raumschiff 2 - Nancia

Raumschiff 2 - Nancia

Titel: Raumschiff 2 - Nancia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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alle miteinander kombiniert werden dürfen?« fragte sie zögernd. Alpha war die Ärztin. Aber Nancia war in Erster Hilfe und Schmerzlinderungstechniken ausgebildet worden, die sie würde brauchen können, um einen erkrankten Piloten oder einen Passagier bis zur Klinik zu versorgen; und in einem Punkt war ihr Ausbilder sehr, sehr strikt gewesen; nämlich was die Gefahren unerwarteter
    Nebenwirkungen der Vermischung verschiedener
    Medikamente betraf.
    »Sie wollten eine Expertin haben«, entgegnete Alpha barsch,
    »jetzt haben Sie eine! Ich muß seinen Zustand erst
    stabilisieren, bevor ich die oberflächlichen Prellungen behandeln und ihn auf innere Verletzungen überprüfen kann.
    Das hier sollte ihn am Atmen halten… wenn dieses Mittel es nicht tut, dann funktioniert überhaupt nichts mehr. Wir haben nicht viel Zeit zu verlieren, wissen Sie.«
    Stumm schob sich Fassa del Parma zwischen Alpha und Sevs bewußtlosen Körper, der nun auf der gepolsterten
    Untersuchungsbank lag, die aus einer Wand der engen
    Lazarettkammer hervorgeglitten war. »Wenn diese
    Kombination harmlos ist«, sagte sie, »dann versuch sie erst an mir.«
    »Sei nicht albern«, giftete Alpha, »du wiegst nicht einmal halb so viel wie er. Wenn ich dir dieselbe Dosis verabreiche, die ich für Bryley zubereitet habe, bist du für zwei Tage außer Gefecht!«
    »Dann nimm nur die Hälfte des Reizpflasters«, schlug Fassa vor. Sie zog einen Ärmel über ihre Schulter, legte ein Stück weißcremiger Haut frei, nackt und verwundbar. »Da. Ich werde mich nicht bewegen. Aber ich möchte erst eine
    Demonstration sehen, bevor du irgend etwas in… Sev
    hineinstichst.« Sie schluckte bei seinem Namen, doch davon abgesehen war ihre Haltung ungebrochen.
    Nancia, die als einzige den Luxus genießen durfte, Sev aus verschiedenen Blickwinkeln anzusehen, meinte zu bemerken, wie Sevs Augenlider beim Klang von Fassas Stimme zu
    flattern begannen. Keine der beiden jungen Frauen nahm es wahr; sie waren viel zu sehr miteinander beschäftigt. An der Luke stand Micaya Questar-Benn und sah besorgt zu. Hinter ihr spähte Forister zu einem von Nancias Korridorsensoren hinauf. »Zeit zum Eingreifen?« fragte er wortlos, indem er nur die Lippenbewegungen nachahmte.
    »Eine Minute«, flüsterte Nancia zurück; es war nur der Hauch eines Tons.
    Alpha starrte in Fassas ruhige Miene und auf die freigelegte Schulter, die sie ihr anbot. In ihrem eigenen Gesicht arbeitete es zornig. »Ich sollte dich beim Wort nehmen«, meinte sie, »du Aas. Hast schon immer eine Schwäche für Männer gehabt, wie? Also gut dann!« Sie warf das gefüllte Reizpflaster in die Richtung eines Entsorgungsschachts; Nancia ließ die
    Flügelenden des Schachts ausfahren und fing das Ding ab, bevor es in die Recyclingkammer glitt. Sie wollte eine unabhängige Laboranalyse der ersten Mischung anfordern, sobald sie einen zivilisierten Planeten erreicht hatten.
    Alpha bereitete ein zweites Reizpflaster vor, das mit nichts anderem gefüllt war als einem gebräuchlichen
    Anregungsmittel. »Zufrieden?« fragte sie, die Augenbrauen sarkastisch gehoben.
    »Ja, danke«, erwiderten Nancia und Fassa gleichzeitig.
    Dennoch bestand Fassa immer noch darauf, daß Alpha ihr ein Muster jedes Medikaments injizierte, das sie für Sevs
    Behandlung verwendete.
    »Du bist eine Närrin«, murmelte Alpha, zu leise, als daß die Generalin Questar-Benn es hören konnte; Nancia mußte ihre Audiosensoren hochfahren, um die Worte aufzufangen. Alpha beugte sich beim Sprechen über Sev, während sie mit kurzen, ruckartigen Strichen die Säurewunden an Armen und Beinen abtupfte. »Er war schon in einem ziemlich schlimmen
    Zustand… wenn er nicht mehr aufgewacht wäre, gäbe es auch entsprechend weniger Beweismaterial gegen dich und mich.
    Bist du ihm etwa so dankbar dafür, daß er alles getan hat, um dich ins Gefängnis zu bringen?«
    »Ich habe bereits einmal getötet«, antwortete Fassa. »Das genügt mir. Was ist das?«
    »Ein antibiotisches Spray. Immer mit der Ruhe«, sagte Alpha zu ihr. »Wir hatten unsere Chance, etwas Beweismaterial loszuwerden, die hast du versiebt, und jetzt ist es zu spät. Jetzt schauen uns diese Mißgeburt von einer Generalin und der alte Knacker von einem Pilot über die Schultern und würden mir zu allem Überfluß auch noch einen Mißbrauchsprozeß anhängen.
    Ich werde mein Bestes tun, um deinen Detektiv für dich zusammenzuflicken – und mein Bestes«, fügte sie in dem schlichten Stolz hinzu, der

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