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Raumschiff 2 - Nancia

Raumschiff 2 - Nancia

Titel: Raumschiff 2 - Nancia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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erfreut über die
    Kontaktaufnahme zu sein. Wenige Minuten später arrangierte er ein Treffen mit Fassas ›Freunden‹ und stellte ihnen eine Besichtigung der neuesten Hyperchipfabrik in Aussicht.
    »Ich weiß nicht warum, aber Polyon war schon immer scharf darauf, mehr Hyperchips an das Militär zu verkaufen«,
    erläuterte Fassa, nachdem sie die Verbindung abgebrochen hatte. »Es geht auch nicht um Geld dabei; er hat der
    Raumakademie einmal einen Rabatt angeboten, aber das
    Zuteilungskomitee hat ihn zurückgepfiffen. Ich wußte, daß Ihr militärischer Rang ihn an den Haken bringen würde, Micaya.
    Und es ist Polyons Traum, einen Fuß in der Tür zur
    Versorgung des militärischen Systems zu haben.«
    »Ich vermute, daß er seinen alten Lehrern und
    Klassenkameraden damit imponieren will, daß sie alle seine Erfindungen benutzen«, riet Forister.
    Nancia war verwirrt. »Aber er bildet sich doch wohl nicht ein, daß er mit dem Verkauf von Hyperchips auf dem
    Schwarzmarkt seinen Ruf an der Akademie aufpolieren kann?«
    Alle drei Normalpersonen lachten nachsichtig, und Nancia hörte ein schwaches Kichern über die Sensorverbindung zur Lazarettkabine, wo Sev sich gerade ausruhte. »Du solltest irgendwann einmal die Herkunft des Vermögens einiger
    Hochfamilien erforschen, Nancia«, riet ihr Sev. »Geld stinkt nicht, es wäscht rein – und zwar schneller, als du für möglich halten dürftest.«
    »Nicht«, antwortete Nancia, »an der Akademie. Und auch nicht im Haus Perez y de Gras.«
    Nancia hegte und pflegte Forister und Micaya bis zum letzten Augenblick, rüstete sie mit Kontaktknöpfen aus,
    Spynnenplatten und allen möglichen anderen fernsteuerbaren Schutzgeräten, die ihr einfielen. »Ich weiß wirklich nicht, was das alles deiner Meinung nach nützen soll«, beklagte sich Forister. »Schließlich hat de Gras-Waldheim ja auch Sevs Spynnenplatte ausgeschaltet, ohne daß irgend jemand etwas merkte, nicht wahr?«
    »Sev wurde auch nicht von mir überwacht«, versetzte
    Nancia.
    Sie hätte Fassa eigentlich wieder in ihre Kabine sperren sollen, bevor die beiden anderen gingen, aber sie brachte es nicht übers Herz. »Irgend jemand sollte bei Sev bleiben«, flehte Fassa.
    »Ach, laß das Kind doch bei ihm bleiben«, warf Forister unerwarteterweise ein. »Als Geisel taugt sie ohnehin nicht viel.
    Wenn auch nur die Hälfte von dem stimmt, was uns Sev über die Arbeitsbedingungen in der Hyperchipfabrik gesagt hat, ist Polyon de Gras-Waldheim ein dutzendfacher Mörder, der sich auch nichts dabei denken würde, eine Schiffsladung früherer Freunde zu opfern.«
    Fassa nickte. »Ja, das stimmt ungefähr. Mit einer Ausnahme
    – er würde nicht sagen, daß er sich nichts dabei denkt, er würde es wahrscheinlich sogar genießen.«
    »Warum haben Sie uns nicht vorher über Polyon erzählt?«
    wollte Nancia wissen. »Sie haben sich alle um Kopf und Kragen geredet, mit dem Finger aufeinander gezeigt, um etwas Strafmilderung herauszuschlagen, aber vor Polyon haben Sie uns nicht gewarnt.«
    »Zuviel Angst«, erwiderte Fassa niedergeschlagen.
    »Soviel Angst, daß Sie es zugelassen haben, daß Sev nach Shemali gehen konnte, ohne vorgewarnt zu werden? Ich hätte ihn doch niemals unbewacht gehen lassen, wenn ich das geahnt hätte.«
    »Ich wußte doch gar nicht, daß Sev nach Shemali gegangen war«, verteidigte sich Fassa. »Mir hat niemand etwas gesagt.
    Ich wußte ja nicht einmal, daß er gar nicht mehr an Bord war, als wir Bahati verließen. Ich wußte nur, daß er nicht
    wiedergekommen ist, um mich zu sehen, und ich dachte…
    Und er hatte ja auch recht, warum sollte er sich mit jemandem wie mir abgeben?« Tränen standen ihr in den Augen; Nancia dachte, daß sie zur Abwechslung einmal echt sein dürften.
    »Fassa del Parma, du bist wirklich eine Idiotin!« Sevs mattes, heiseres Flüstern erschreckte sie alle; Nancia hatte schon wieder vergessen, daß sie die Verbindungen zwischen
    Hauptkabine und Behandlungsraum freigeschaltet hatte.
    »Komm her und halte mir die Hand. Ich bin ein verwundeter Mann. Ich brauche Aufmerksamkeit.«
    »Dann ruf doch nach Alpha. Die ist Ärztin«, sagte Fassa schluckend.
    »Ich will aber dich. Kommst du jetzt von allein, oder muß ich erst aufstehen und dich holen?«
    Fassa huschte davon. Und Nancia sah zu, war befriedigt und kam sich nur ein wenig indiskret vor, als Fassa durch die Luke der Lazarettkabine stürzte. Hatte Sev ihr nicht ausdrücklich aufgetragen, sämtliche Sensoren voll zu

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