Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Raumschiff 2 - Nancia

Raumschiff 2 - Nancia

Titel: Raumschiff 2 - Nancia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
ich bin? Ich bin ein de Gras-Waldheim. Und ich habe für alles, was ich hier getan habe, die Einwilligung von Gouverneur Lyautey!«
    »Mein GehirnSchiff hat bereits ein Gesuch um eine
    medizinische Untersuchung an Lyautey und allen anderen zivilen Mitarbeitern abgesandt«, teilte Forister ihm mit. »Als ich Ihren Raumfluglotsen hörte, habe ich gleich Blissto vermutet. Was haben Sie getan, haben Sie jeden zum
    Süchtigen gemacht, der sie verpfeifen könnte?«
    »Sie können mich nicht verhaften«, wiederholte Polyon, als hätte er kein Wort davon verstanden.
    Micaya Questar-Benn konnte so lächeln, daß selbst Stahl noch vor Frost geplatzt wäre. »Wollen wir wetten, Söhnchen?
    Gehen Sie vor mir her. Immer langsam. Wir wollen doch nicht, daß das Fesselfeld denkt, Sie möchten fliehen, und Ihnen die Füße abschneidet; das wäre ein viel zu schneller und leichter Tod für jemanden Ihres Schlages.« Und als Polyon erneut den Mund öffnete, aktivierte sie das Fesselfeld am Halsdraht, um ihn daran zu hindern, seine Zunge wieder in Bewegung zu setzen.
    Als sie das Fließband verließen, ertönte hinter ihnen der heisere Jubelruf der Häftlinge.

KAPITEL 16
    Polyon mußte mit Schrecken und Erstaunen feststellen, daß die Cyborg-Mißgeburt und ihr Partner es tatsächlich schaffte^
    Gouverneur Lyautey von ihrer Befugnis zu überzeugen, einen de Gras-Waldheim festzunehmen und abzuführen.
    ›Überzeugen‹ war allerdings wohl ein viel zu starkes Wort.
    Polyon begriff mit reumütiger Belustigung, daß er in seine eigene Falle getappt war. Der Gouverneur wurde wie alle Zivilisten, die noch auf Shemali lebten, konstanten Dosen von Alpha bint Hezra-Fongs Seductron ausgesetzt. Da Lyautey keine unverzichtbare Stellung einnahm, hielt Polyon die Dauerdosis so hoch, daß der Gouverneur kaum zu etwas
    anderem fähig war, als freundlich zu lächeln und jedem zuzustimmen, der gerade mit ihm sprach.
    Irgend jemand mußte das herausgefunden haben und mußte darauf gekommen sein, es gegen ihn zu nutzen. Da sein Mund von einem Fesselfeld verriegelt war, blieb Polyon nichts anderes übrig als zuzuhören, während Micaya Questar-Benn und ihr Partner ihre amtlich klingenden Floskeln
    herunterleierten, ihre gefälschten Ausweise vorzeigten – sie mußten einfach gefälscht sein! – und ihn im selben Flieger mit sich nahmen, den er noch vorhin losgeschickt hatte, um sie am Raumhafen zu empfangen.
    Freundlicherweise entfernten sie das Fesselfeld von seinem Mund, nachdem der Flieger gestartet war. Während des kurzen Fluges zurück zum Raumhafen bewahrte Polyon ein würdiges Schweigen, sein Verstand aber arbeitete fieberhaft. Er weigerte sich zu glauben, daß diese ›Verhaftung‹ wirklich sein könnte.
    Echte Agenten der Zentrale verfügten über eigene
    Transportmittel, sie ließen sich nicht von einem OG-Kreuzer mitnehmen oder von einer intriganten kleinen Hure wie Fassa del Parma vorstellen. Es mußte vielmehr irgendein von Darnell und Fassa ausgehecktes Komplott sein, um die Herrschaft über die Hyperchips an sich zu reißen. Er hatte nicht vor, ihnen oder ihren Freunden das Vergnügen zu gönnen, zuzusehen, wie er sich wehrte und protestierte. Später, wenn er erst
    herausbekommen hätte, wohin der Hase lief, würde er den Spieß umdrehen und sie schon noch zum Quietschen bringen.
    Darnell zu brechen würde ein leichtes sein, aber Fassa… er lächelte unangenehm bei dem Gedanken, wie er ihren Stolz im einzelnen zu zerschlagen gedachte. Bisher hatte er Fassa noch nie körperlich bedroht. Vielleicht war es jetzt an der Zeit, damit anzufangen.
    Und dann, als der Flieger sich sanft auf den Landeplatz senkte, blinzelte er und sah die Silhouette des Schiffs für einen Augenblick vor dem strahlenden Himmel aufragen, nur die schlanken Konturen und das stromlinienförmige Design, ohne die verwirrenden Einzelheiten des OG-Logos. Da wußte er, wo er ein solches Schiff schon einmal gesehen hatte.
    »Kurierdienst«, stöhnte er, und zum ersten Mal begann er zu argwöhnen, daß er tatsächlich unter Arrest stand.
    »Genau getroffen«, sagte der hagere, ruhige Mann, der die Generalin Questar-Benn begleitet hatte, und bot ihm die Hand, um ihm beim Ausstieg zu helfen. »Es wird Zeit, daß ich mich vorstelle. Forister Armontillado y Medoc, Pilot der FN-935.«
    »Sie ein Pilot, Sie alter Mann?« höhnte Polyon. »Das glaube ich erst, wenn ich es sehe!« Er schlug die stützende Hand aus und schwang sich aus dem Flieger, die Füße zuerst, die Hände

Weitere Kostenlose Bücher