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Raumschiff 2 - Nancia

Raumschiff 2 - Nancia

Titel: Raumschiff 2 - Nancia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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solchen stellaren Leistungen gleichziehen, wenn man nach dem Abendessen mit ihm prahlen soll.«
    »Ich frage mich manchmal, ob meine Familie das auch so sieht«, erwiderte Nancia. War das vielleicht der Grund, weshalb Daddy sich nicht die Zeit für ihre Abschlußfeier genommen hatte?
    »Das glaube ich kaum. Die haben dich doch immerhin in die Laborschule geschickt.«
    »Sie hatten«, versetzte Nancia, »auch nicht viele
    Möglichkeiten. Ich hätte doch keine normale Geburt
    überstanden.«
    »Ach so. Naja. Trotzdem«, meinte Blaize taktvoll, »glaube ich nicht, daß dein Zweig der Familie ganz so snobistisch ist wie unserer. Und keine von beiden kann den de Gras-Waldheims das Wasser reichen, was Exklusivität angeht. Polly durfte zwar auf die Akademie, aber der sollte ja auch
    ursprünglich General werden und kein gemeiner Raumjockey.
    Ich habe keinen Schimmer, weshalb er nun unterwegs ist, um eine Metachip-Fabrik auf Shemali zu verwalten. Da muß es irgendeinen Skandal auf der Akademie gegeben haben. Ich dachte, ich würde den ganzen Familientratsch kennen, aber was immer er angestellt haben mag, sie haben es hervorragend vertuscht. Aber du hast wahrscheinlich Zugang zu den Dateien, obwohl… jedenfalls möchte ich wetten, daß du es
    herausbekommen könntest, wenn du wolltest.«
    »Ich vermute«, antwortete Nancia, »daß sie dort sein
    technisches Wissen benötigen.« Sie spürte nicht das geringste Verlangen, diesem Jungen die Einzelheiten von Polyons
    Problemen an der Akademie mitzuteilen. Pflegten die
    Hochfamilien ihre Kinder denn nicht in jeder Form der
    Diskretion auszubilden? Und nun hatte erst Polyon versucht, sein Computerwissen zu nutzen, um sich durch die
    Sicherheitsvorkehrungen zu hacken und die Geheimnisse der anderen Passagiere herauszufinden, während Blaize gerade mit demselben Ziel seinen Charme gegen seinen versprühte.
    »Du hast wohl nichts für Klatsch übrig, wie?« erriet Blaize.
    »Na gut. Dann eben auf deine Weise. Du wirst ein hinreichend diskretes GehirnSchiff des Kurierdiensts werden und deiner Familie Ehre machen, und ich werde ein netter kleiner PHD-Verwalter auf Angalia werden und versuchen, meine Seite der Familien nicht in Schande zu stürzen. Und so können wir dann auf alle Zeiten in Langeweile vor uns hinschweben.«
    »So schlimm ist es gar nicht beim Planetaren Hilfsdienst«, teilte Nancia ihm mit. »Meine Schwester Jinevra ist
    Gebietsverwalterin, und die ist erst neunundzwanzig. Du könntest schnell aufsteigen…«
    »Von Angalia aus?« Blaizes Augenbrauen schossen hoch und verliehen seinem Gesicht einen Ausdruck komischen
    Erstaunens. »Liebe Cousine Nancia, du schnüffelst wohl wirklich nicht herum, wie? Wenn du meine Akte gelesen hättest, wüßtest du es besser, als zu versuchen, mir Angalia schmackhaft zu machen. Die gesamte Zivilisation dort besteht aus einem einzigen PHD-Büro, einer Korykiummine und
    einem Haufen humanoider Eingeborener mit dem kollektiven IQ einer Zucchini. Einer kleinen Zucchini. Es ist erstaunlich, daß die überhaupt Planetenhilfsdienst erhalten; irgend jemand muß das EKF ausgefüllt haben, und wer immer später
    herausfand, daß sie keinen ILS haben, hat dann vergessen, die PHD-Daten wieder zu korrigieren. Die Mühlen der Bürokratie mahlen eben langsam… und so begebe ich mich also nach
    Angalia – geringer noch als der Staub unter den
    Streitwagenrädern des alten Henequin.«
    »Du müßtest eigentlich ganz gut klarkommen«, meinte
    Nancia. »Den Jargon der Bürokraten hast du jedenfalls schon voll drauf.« Sie durchsuchte ihre Datenbanken nach
    Übersetzungen der Abkürzungen, die Blaize verwendet hatte.
    PHD bedeutete natürlich Planetarer Hilfsdienst, und EKF
    stellte sich als Erstkontaktformular heraus, während ILS – aha!
    Intelligenter Lebewesenstatus. Nancia hatte zwar sämtliche Vorschriften für den Umgang mit Fremdintelligenzen im Fach Grundlagen der Kurierdiplomatie
    und in
    Entwicklungsgeschichte 101 gelernt, war es aber nicht gewöhnt, daß jemand so beiläufig mit ihren Abkürzungen um sich warf. Wenn Daddy zu Besuch kam und ihr von seiner Arbeit berichtete, achtete er dagegen stets sorgfältig darauf, jedem Büro seinen vollen Namen, jedem Beamten seinen
    vollen Titel zu geben.
    Es war ja möglich, dachte Nancia, als sie unwillkürlich Blaizes flatterhafte, schillernde Sprache mit Daddys
    gemessener Darstellungsweise verglich, daß ihr Vater, Javier Perez y de Gras, ein kleines bißchen pompös war. Nein. Das war

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