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Raumschiff 2 - Nancia

Raumschiff 2 - Nancia

Titel: Raumschiff 2 - Nancia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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gleichem Entzücken seinen eigenen schnellen Erfolg, seine kurzfristigen Pläne für Julitta, den Anblick ihrer Beine im unteren Monitor und die Tatsache genoß, daß Julitta nichts von diesem zweiten
    Bildschirm wußte.
    »Hopkirk, ich habe einen Auftrag für Sie«, befahl Darnell.
    »Die Produktivität in der Leuchtwarenfabrik ist letzten Monat um ein dreitausendstel Prozent gesunken. Ich möchte, daß Sie sich dorthin begeben und mir einen vollständigen Bericht über alle dafür verantwortlichen Faktoren liefern.«
    »Jawohl, Herr Overton-Glaxely«, murmelte der Mann
    namens Hopkirk.
    »Wahrscheinlich handelt es sich dabei um kumulative
    Arbeiterermüdung aufgrund der erbärmlichen Konstruktion des Fließbands«, fuhr Darnell fort. Ah, das war schon besser –
    ein schmerzliches Zucken huschte über Hopkirks
    Gesichtszüge. Noch vor sechs Monaten hatte der Mann die Hopkirk Leuchtwaren besessen, entwickelt und verwaltet, eine Firma, die hochwertige, neuartige Prismengläser für den Luxusgüterbedarf herstellte. Und er hatte sie reichlich erbärmlich geleitet, dachte Darnell; der Laden wäre ohnehin pleite gegangen, auch wenn er sich nicht eingemischt hätte.
    Inzwischen stellte er einen gewinnbringenden, wenn auch kleinen Zusatzerwerb von Darnells neubelebter OG-Schiffstransport und anderer Unternehmungen dar.
    »Noch Fragen, Hopkirk?« fauchte Darnell, als der Mann
    immer noch stehenblieb, anstatt an seine Aufgabe zu eilen.
    »Ich habe mich nur gefragt, warum Sie es auf diese Weise getan haben«, erwiderte Hopkirk.
    »Warum ich was wie getan habe?«
    Hopkirk zuckte mit den Schultern. »Sie wissen, und ich weiß es auch, daß die Hopkirk-Leuchtwaren gut gelaufen wären, wenn Sie nicht das Netz manipuliert hätten, um meine
    Aktienkurse in den Keller zu treiben und meine
    Kreditwürdigkeit zu vernichten.«
    »Das ist eine Frage der Einschätzung«, antwortete Darnell.
    »Geben Sie es ruhig zu, Hopkirk. Sie sind ein Ingenieur, kein Manager, und Sie haben es nicht verstanden, diese Firma zu leiten. Sie wäre früher oder später pleite gegangen. Ich habe dabei nur etwas nachgeholfen.«
    »Aber warum auf diese Weise? Warum mich ruinieren, wenn Sie die Gesellschaft doch zu einem angemessenen Preis hätten erwerben und immer noch Profit daraus schlagen können?«
    Darnell war zufrieden, daß der Mann das grundsätzliche Problem nicht in Frage stellte. Er war ein inkompetenter Manager gewesen und wußte es auch.
    »Sie sind ein brillanter Geschäftsmann«, fuhr Hopkirk fort.
    »Schauen Sie doch nur, wie Sie die OG-Schiffstransport in einem einzigen Jahr wieder auf Vordermann gebracht haben!«
    Mit etwas Hilfe meiner Freunde… Darnell unterdrückte diesen Gedanken. Gewiß, Polyons Fähigkeit, sich ins Netz hineinzuhacken und dort Vorausinformationen einzuholen, war nützlich gewesen. Doch es stimmte ebenso, daß Darnell in seinem Inneren ein wahrhaftiges Talent für Effizienz entdeckt hatte. Den überflüssigen Ballast abwerfen! Die Inkompetenten feuern, die Faulen und jene, die lediglich keine Ergebnisse vorzuweisen hatten! Und alles wissen! Das waren Darnells neue Leitsätze. Jene, die er entlassen hatte, sprachen von einer Schreckensherrschaft. Jene, die er nicht entlassen hatte, wagten nicht zu sprechen. Und die OG-Schiffstransport gedieh… was Darnell die Freiheit gab, sich wieder zu amüsieren.
    Da war natürlich Julitta. Es gab eine unendliche Zahl von Julittas. Aber Darnell hatte auch die Entdeckung gemacht, daß keine noch so große Anzahl williger Mädchen ihm jenen
    Kitzel ersetzen konnte, den ihm seine
    Geschäftsmanipulationen bescherten.
    Er musterte Hopkirk nachdenklich. Der Mann schien es nicht böse zu meinen; vielleicht wollte er wirklich ganz ehrlich nur verstehen, wie Darnell Overton-Glaxelys brillanter Verstand funktionierte. Ein löblicher Impuls; er hatte eine ehrliche Antwort verdient.
    »Natürlich hätte ich es auch geradeheraus tun können«, sagte er schließlich. »Es hätte lediglich etwas länger gedauert. Kein Problem. Aber«, er zwinkerte Hopkirk zu, »dann hätte es mir nicht annähernd so viel Spaß bereitet… und dann würden Sie jetzt auch nicht für mich arbeiten, nicht wahr? Machen Sie sich an ihren Auftrag, Hopkirk. Wenn Sie zurück sind, habe ich schon den nächsten für Sie.«
    Nun, da er seinen illegalen Eingriff in das Netz Hopkirk gegenüber praktisch zugegeben hatte, dachte Darnell, mußte der Mann verschwinden. Es hatte ihm Vergnügen bereitet, ihn für eine kleine Weile

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