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Raumschiff 2 - Nancia

Raumschiff 2 - Nancia

Titel: Raumschiff 2 - Nancia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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gefällt mir nicht«, beschwerte sich Nancia, als die Umrüstung abgeschlossen war.
    Caleb sah wütend auf ihr Kontrollpaneel. Sie wünschte sich, daß er sich umdrehen und ihre Zentralsäule anschauen würde, die nun hinter falschen Schotts versteckt lag. »Es war schließlich deine Idee, unter falschen Farben zu reisen. Nun beschwer dich nicht auch noch!«
    »Ich habe nichts dagegen, als Drohnenschiff der OG-Schiffstransport verkleidet zu sein«, erläuterte Nancia. »Ich habe nur etwas gegen Darnells Farbenwahl. Flohbraun und Malve, wie furchtbar!«
    Das stimmte nicht ganz. Sie hatte durchaus etwas gegen die Logos der OG-Schiffstransport, die man ihr an die
    Außenseiten gesprüht hatte; der Gedanke, daß Fremde sie nun anschauen und in ihr einen Teil von Darnell Overton-Glaxelys schnell wachsendem Reich sehen könnten, war schrecklich.
    Doch das würde sie Caleb gegenüber bestimmt nicht zugeben, nicht nachdem sie soviel schwere Überredungsarbeit hatte leisten müssen, damit er in den Auftrag schließlich einwilligte.
    Sev Bryleys Plan selbst war sehr einfach. Fassa del Parma pflegte zwar Männer zu verführen, wenn es sein mußte, in unmittelbarer Nähe ihrer Bauprojekte aber waren nur sehr wenige Fremde zugelassen, die irgendeine Bedrohung hätten darstellen können. Und ihre Arbeiter waren ihr schon geradezu fanatisch treu ergeben…
    »Über diesen Teil wollen wir nicht weiter reden«, hatte Caleb Sevs Bericht unterbrochen. »Das ist nichts für Nancia.«
    »Ich glaube«, führte Sev vorsichtig aus, »daß ihre Loyalität mit Beteiligungsoptionen und hohen finanziellen
    Sonderzuwendungen erkauft wird. Ganz zu schweigen von der Tatsache, daß viele von ihnen, Gerüchten zufolge, unter anderem Namen von der Zentrale gesucht werden; irgend jemand scheint ein gutes Geschäft daraus zu machen, Fassa mit gefälschten Netzidentitäten für ihre Arbeiter zu versorgen.«
    Polyon. Nancia erinnerte sich daran, mit wieviel Leichtigkeit und Geschick er sich über ihren eigenen Computer in die Netzwerkkonten eingehackt hatte. Und das lag schon fünf Jahre zurück. Inzwischen war er wahrscheinlich noch sehr viel besser geworden. Sie könnte Sev Bryley mitteilen, wo er nach dem Netzwerkfälscher Ausschau zu halten hatte… oder ihm einfach nur eine Andeutung machen. Eine Andeutung mochte diesem entschlossenen jungen Mann genügen; man sah es
    daran, wie schnell er die Verbindung zwischen der Firma Polo und der OG-Schiffstransport ans Tageslicht gezogen hatte, die nun die Hauptgrundlage für ihren hastig umgesetzten Plan darstellte.
    Fassas Gewerbe verlangte nach
    Schwertransportmöglichkeiten. Zwar benutzte Polo eigene Schiffe, doch wenn sie zu viele Aufträge hatte, pflegte Fassa Drohnenschiffe der OG-Schiffstransport anzumieten. Die Drohnen stellten die sicherste Methode dar, illegal Materialien zu transportieren; da gab es keine anderen Zeugen als ihre eigenen Männer, die die Fracht an einem Ende einluden, und den Männern des Kunden, die sie am Ende der Reise löschten.
    Keine der beiden Seiten hatte ein Interesse daran, gegen ein System auszusagen, das ihnen so viel Gewinn versprach.
    Sev hatte alles herausbekommen, indem er Berichte im Netz miteinander verglichen und jedermann interviewt hatte, der auch nur beiläufig Interessen an der Firma Polo hatte. Es fehlte ihm nur eins: die Aussage eines unbestechlichen Augenzeugen, der seine Schlußfolgerungen bestätigte. Irgend jemand mußte selbst sehen, wie das Baumaterial ausgetauscht wurde…
    jemand, dessen Integrität außer Zweifel stand… jemand, der dicht genug ans Geschehen herankam, ohne Fassa
    vorzuwarnen.
    Die Integrität von Kurierdienst-Gehirn-Schiffen war strittig.
    Und Fassa, die an die Dienstleistungen der geduldigen, stummen, hirnlosen Drohnenschiffe der OG-Schiffstransport gewöhnt war, würde kaum argwöhnen, daß sich hinter
    bemalten Schotten und leerstehenden Frachtdecks ein
    menschliches Gehirn mit der sensorischen Kapazität verbarg, alles, was an Bord des Schiffs vorging, zu hören und zu sehen… und das auch noch über die Intelligenz verfügte, darüber später eine Aussage zu machen.
    »Es ist ein brillanter Plan«, erklärte Nancia, als Sev ihn das erste Mal erläuterte.
    »Mir gefällt er nicht«, antwortete Caleb wütend. »Nancia allein hinauszuschicken – ohne daß ich dabei bin, um sie anzuleiten? Was ist, wenn sie in Panik gerät?«
    »Ich werde nicht in Panik geraten.« Nancia ließ ihre Stimme so ruhig und gelassen klingen wie

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