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Raumschiff 3 - Tia

Raumschiff 3 - Tia

Titel: Raumschiff 3 - Tia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Wahnsinniger geschuftet haben, um alles in diese Kabine zu schaffen. Es war im wahrsten Sinne des Wortes ein Schatz. Es gab nichts in dieser Kabine, das nicht von Edelmetallen oder der glatten Eleganz meisterhaften Kunsthandwerks geglitzert hätte. Das größte Stück war eine Statue von etwa einem Meter Höhe, die eine Art stilisiertes Flügelwesen darstellte. Das kleinste war dagegen wohl einer der Ringe in den Bergen von Schmuck, die sich in den
    geschnitzten Steinbehältern auf dem Boden der Kabine
    türmten – und die für sich schon Kunstwerke waren. Wenn Hank auch nur einen Bruchteil von alledem für sich
    beanspruchen könnte, würde er sich davon ein brandneues Schiff kaufen können.
    Sofern er lange genug lebte, um seinen Reichtum noch zu genießen.
    Hank hatte seine Beute sehr sorgfältig verstaut, erkannte Tia.
    Jede Schmuckkiste war sorgfältig am Boden verzurrt, jede Vase gesichert. Jede Statue lag auf der Koje und war
    festgeschnallt.
    »Haben wir jetzt genügend Aufnahmen?« fragte Alex matt.
    »Langsam überwältigt mich das Goldfieber. Ich würde mir gern diese Holos anschauen, bevor meine Habgier stärker wird als mein gesunder Menschenverstand.«
    »Erledigt!« sagte Tia hastig und fuhr den Servo wieder
    hinaus. Die Luke schlug hinter ihm zu, und Alex atmete vor Erleichterung auf.
    »Entschuldige, Liebe«, sagte er. »Ich hätte nie gedacht, daß ich so reagieren könnte.«
    »Du bist ja auch noch nie mit einigen Millionen
    Zahlungseinheiten allein in Goldwerten konfrontiert worden«, erwiderte sie tröstend. »Ich mag nicht einmal daran denken, was das Ganze hier wirklich wert ist. Meinst du, daß er die Holos in seiner Kabine aufbewahrt hat?«
    »Draußen in der Kontrollkabine gibt es jedenfalls keinen Stauraum dafür«, bemerkte Alex.
    Einmal mehr erwies sich Hanks methodisches Wesen als
    Rettung, und nun wußte Tia auch, weshalb er sich nicht erst die Mühe gemacht hatte, ihnen zu sagen, wo er seine
    Aufzeichnungen aufbewahrte. Als sie in seine Kabine traten, erblickten sie neben einem kleinen Terminal eine Schublade mit der Aufschrift ›Aufzeichnungen‹, und darin befanden sich die Claimpapiere, die er hatte abgeben wollen und die Holos aus einem Sektor, die er mit ›Mögliche Claims‹ beschriftet hatte.
    »Heute ist das Glück aber auf unserer Seite«, rief Alex erstaunt. Tia stimmte ihm zu. Es wäre sehr viel
    wahrscheinlicher gewesen, daß sie an irgendein Opfer geraten wären, das sich geweigert hätte, irgend etwas preiszugeben –
    oder an jemanden, der einfach überhaupt keine
    Aufzeichnungen gemacht hatte.
    Ihre Glückssträhne hielt an: Hank hatte von allem Dataeder-Kopien angefertigt, die Holos eingeschlossen, und diese Kopien ließen sich nach AH Eins-Null-Drei-Drei übertragen.
    Auf diese Weise würden sie nichts aus dem unter Quarantäne stehenden Dockgebiet hinausschleusen müssen.
    Sie brauchten mehrere Stunden, bis sie das Lesegerät in der Kontrollkabine in Gang gesetzt hatten, um es mit dem
    Kommunikationssystem zu koppeln, doch als die Leitung
    endlich stand, war es nur noch eine Frage von Nanosekunden, bis die kostbaren Aufzeichnungen ihnen gehörten.
    Sie lenkte den Servoroboter auf die Schleuse zu und
    schwenkte die Optik zu einer letzten Aufnahme herum – als Tia plötzlich begriff, daß sie über den Servo immer noch die volle Kontrolle über die Schiffsfunktionen besaß.
    »Alex«, sagte sie schleppend, »stell dir vor, die Luftschleuse würde sich schließen und verriegeln, das wäre doch furchtbar, nicht wahr? Das würde doch bedeuten, daß die
    Stationsmannschaft selbst dann, wenn sie den Abschnitt
    aufbrechen würden, um ihn zu dekontaminieren, nicht in das Schiff gelangen würde – oder es auch nur vom Dock
    abkoppeln könnte. Sie würden niemals genau erfahren, was sich an Bord befindet.«
    Alex blinzelte einen Augenblick verwirrt, dann begann er zu grinsen. »Ja, das wäre wirklich schrecklich!« stimmte er ihr zu.
    »Na ja, Tia, ich vermute, daß sie sich dann wahrscheinlich um das Schiff scharen würden, bis jemand von CenCom aufkreuzt
    – jemand, der dazu befugt ist, es zu beschlagnahmen, zu dekontaminieren und zu begutachten.«
    »Natürlich«, fuhr Tia fort und schickte dem Servo einen Datenstoß, der ihn darauf programmierte, die Luftschleuse zu schließen und zu verriegeln. »Und weißt du was: Diese alten Schiffe sind doch so unzuverlässig – was ist, wenn den Schiffssystemen nun etwas zustieße, so daß es entlüftet wird?
    Selbst wenn die

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