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Raumschiff 3 - Tia

Raumschiff 3 - Tia

Titel: Raumschiff 3 - Tia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Böen, die aus dem Nirgendwo kamen und sie hinunterwarfen, nur nicht in die Richtung, in die sie wollten. In grimmiger
    Entschlossenheit bahnte Tia sich ihren Weg, fragte sich, wie die Plünderer nur so weit gekommen waren. Bei solchen
    Winden mußten einer Normalperson doch die
    Kontrollelemente aus der Hand gerissen werden!
    Natürlich könnten sie auch KI-gesteuert landen. War der Kurs erst einmal programmiert, würde die KI ihn auch halten.
    Und in gewissen Grenzen würde sie auf dem Weg zur
    Planetenoberfläche auch mit unerwarteten Bedingungen
    zurechtkommen.
    In gewissen Grenzen – da lag der Haken. Wenn sie zu weit vom einprogrammierten Kurs abkäme, wüßte eine KI nicht
    mehr genau, was zu tun war.
    Ein Stück tiefer bekam Tia es nicht mehr nur mit dem Wind zu tun, sondern auch mit dem Schnee. Ein Blizzard vereiste ihre Außenhaut und zwang sie, während des ganzen Abstiegs ununterbrochen den Kurs zu korrigieren.
    Und dann, ganz plötzlich, als sie auf das Tal zukam, das sie sich ausgesucht hatte, erstarb der Wind zu einem lauen
    Lüftchen. Schnee fiel in bilderbuchreifen Vorhängen herab.
    Tia drosselte die Heckschubtriebwerke und ging auf 0 g; das zehrte zwar schrecklich an den Treibstoffreserven, aber es war die einzige Möglichkeit, zu diesem Zeitpunkt die erforderliche Kontrolle aufrechtzuerhalten. Die Stelle, an der sie landen wollte, war gerade groß genug für sie, und direkt darüber baute sich, sofern ihre Messungen nicht täuschten, eine dicke Schneeschicht auf.
    Kaum eine Handbreit von den Talwänden entfernt, stieg sie vorsichtig hinab. Als sie einen kurzen Blick auf Alex warf, sah sie, welch ein ernstes Gesicht er machte. Er konnte die Instrumente ebensogut lesen wie sie. Nun, sie war noch nie auf einer derart engen Stelle gelandet. Und schon gar nicht unter Witterungsbedingungen, die sich jeden Augenblick ändern konnten…
    Wenn dieser Blizzard hinter ihnen in dieses Tal fegen sollte, könnte er sie packen und gegen die Wand schleudern.
    So. Sie setzte auf dem Talboden auf und spürte, wie ihre
    ›Füße‹ durch den Schnee auf den darunterliegenden Fels
    sanken. Hübscher, fester Fels. Zu beiden Seiten
    schneebedecktes Felsgestein.
    Und darüber – der Schneegipfel. Abwartend.
    Jetzt geht es los…
    Sie aktivierte einen Außenlautsprecher und beschallte die Landschaft mit lauter Rockmusik, die Bässe auf Maximum
    gedreht…
    Und die Welt brach zusammen.
     
    »Wirst du da wirklich durchstoßen können?« fragte Alex zum zehnten Mal, als der nächste Servoroboter aus der Luftschleuse kam, um sich wieder aufzuladen.
    »So schlimm ist es gar nicht«, sagte sie zuversichtlich. Sie fühlte sich sehr viel glücklicher mit einer vier Meter dicken Schneedecke zwischen sich und dem kahlen Himmel. Lawinen gab es ständig, und so würde nichts an diesem Tal den
    Plünderern signalisieren, daß sie entdeckt worden waren und daß sich ein Schiff hier versteckte. Die Plünderer könnten sogar oben auf ihr herumlaufen, ohne zu erraten, daß sie da war, solange sie nicht den Tunnel entdeckten, den ihre
    Servoroboter soeben an die Oberfläche gruben. Doch Tia
    glaubte kaum, daß einer von ihnen den Mut haben würde, in einen Tunnel hineinzukriechen, der möglicherweise einem großen Raubtier gehörte.
    »Wenn es nicht zu schlimm ist«, versetzte Alex unruhig,
    »warum braucht es dann ganze Ewigkeiten, nun einen Tunnel freizuschmelzen?«
    »Weil niemand jemals vorgesehen hat, daß diese kleinen
    Servos so etwas tun könnten«, erwiderte sie so geduldig wie möglich. »Das sind Schweißer, keine Schneeräumer. Und sie müssen den Tunnel mit Plastikstreben abstützen, damit er dir nicht über dem Kopf zusammenbricht und du festsitzt.« Alex schüttelte den Kopf, und Tia gab es auf, ihm noch mehr zu erklären. »Außerdem sind sie schon bald fertig«, teilte sie ihm mit. »Es wird Zeit für dich, den Anzug anzulegen.«
    Das würde ihn beschäftigt halten.
    »Die Sache wird mir langsam viel zu vertraut«, beschwerte er sich. »Langsam bekomme ich häufiger dieses Ding von innen zu sehen als meine eigene Kabine.«
    »Niemand hat etwas davon gesagt, daß es auf dieser Fahrt eine Unterkunft erster Klasse geben würde«, zog sie ihn auf und versuchte, sich ihre eigene Nervosität nicht anmerken zu lassen. »Ich mache dir einen Vorschlag. Wie wäre es, wenn ich dir von einem der Servos einen hübschen Satz Gardinen für deinen Helm anfertigen lasse?«
    »Danke. Ich denke darüber nach.« Er schnitt eine

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