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Raumschiff 3 - Tia

Raumschiff 3 - Tia

Titel: Raumschiff 3 - Tia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Grimasse.
    »Also eins sage ich dir: Wenn ich schon soviel Zeit in dem gottverdammten Ding zubringen muß, will ich auch einige Bequemlichkeiten eingebaut haben – oder sie sollen mir ein besseres Modell geben.« Er drehte und wand sich, überprüfte die Bewegungsfähigkeit seines Anzugs. »Die sanitären
    Anlagen lassen sehr viel zu wünschen übrig.«
    »Ich werde deine Beschwerde an den Schiffssteward
    weiterleiten«, teilte sie ihm mit. »Und außerdem – der Durchbruch ist fertig.«
    »Klingt wie mein Stichwort.« Alex seufzte. »Ich hoffe, die Sache wird nicht so kalt, wie sie aussieht.«
     
    Alex kroch den langen, schrägen Tunnel zur Oberfläche hinauf und leuchtete den Weg mit seiner Helmlampe aus. Nicht daß es sehr viel zu sehen gab – nur einen weißen, schimmernden Tunnel, der sich endlos in die kalte Finsternis dehnte. Die Plastikstützen waren genauso weiß wie der Schnee und nicht zu erkennen, wenn man nicht Ausschau nach ihnen hielt.
    Dennoch war er froh, daß sie da waren. Ohne sie könnten jeden Augenblick tonnenschwere Massen aus Schnee und Eis auf ihn herabkrachen…
    Hör auf damit, ermahnte er sich scharf. Jetzt ist nicht die Zeit für Platzangst.
    Trotzdem schien der Tunnel nicht enden zu wollen – und Alex war kalt, aber er fror nicht eigentlich. Es war nur die Kälte der Leere, der Einsamkeit…
    Was war das – wurde der Schnee um ihn herum plötzlich
    heller? Er schaltete den Helmscheinwerfer aus und stellte fest, daß es stimmte: Ein kühles blaues Licht filterte jetzt durch Eis und Schnee herein. Ja, da war der Tunnelausgang, ein rundes weißes ›Auge‹, das auf ihn herabstarrte!
    Er beschleunigte sein Tempo, begierig hinauszugelangen.
    Der Rückweg würde nichts sein, verglichen mit diesem langen, nervtötenden Kriechen – da würde er sich einfach nur hinsetzen und abstoßen müssen, um direkt in die Luftschleuse hinunterzugleiten!
    Er trat in den Schnee hinaus und sah, daß die Servos bessere Arbeit (als erwartet) geleistet hatten; denn der Tunnelausgang lag außerhalb des Lawinengebiets unter einem Felsvorsprung.
    Dort mußte sich auch der Schnee aufgetürmt haben. Kein
    Wunder, daß er Tia vier Meter tief unter sich begrub, als sie die Lawine auslöste! Glücklicherweise ließ Schnee sich
    schmelzen. Wenn sie starten mußten, würde Tia ihre
    Triebwerke zünden und außerdem die Temperatur ihrer
    Außenhaut anheben, um damit alles in Wasser und Dampf zu verwandeln.
    Vorausgesetzt, daß der Regen nicht vorher ihre Deckung
    wegschmolz.
    Tia ging davon aus, daß es später Nachmittag war und er bis zum Einbruch der Dunkelheit das Ziel erreicht haben müßte.
    Dann würde er sich nur irgendwo eine Deckung suchen und zur Nacht zusammenkauern können.
    Mit Hilfe des Stirndisplays in seinem Helm orientierte er sich und machte sich auf den Marsch zum Ziel.
    »Tia«, rief er. »Tia, melden!«
    »Empfange dich laut und deutlich, Alex«, erwiderte sie
    sofort. Merkwürdig, wie leicht es ihm fiel, an sie zu denken, wie an einen Menschen, der im Schiff saß, die Augen auf den Bildschirm mit seiner Position geheftet, die Hände ruhig auf den Comlink-Kontrollen…
    Hör auf damit. Das mag ja vielleicht ein nettes Bild sein, aber es kann dich noch tiefer in Schwierigkeiten bringen, als du ohnehin schon bist. »Tia, wir haben wirklich den richtigen Ort gefunden.« Er schaltete auf seine externe Anzugkamera und zeigte ihr das Panorama von seinem Aussichtspunkt
    oberhalb des Tals, von dem er auf die Stelle hinunterblicken konnte. Es war nicht zu übersehen, daß es hier einige ziemlich schwere Winterstürme gab. Die Gebäude waren alle im
    Windschatten der Hügel erbaut worden.
    »Hat diese Architektur Ähnlichkeit mit irgend etwas in
    deinen Datenbanken?« fragte er, während er die Kamera über die Gebäude schwenken ließ. »Ich kann sie jedenfalls nicht wiedererkennen.«
    »Hier ist nichts«, erwiderte sie, und Faszination schwang in ihrer Stimme mit. »Das ist ja erstaunlich! Das ist doch kein Metall, oder – könnte es Keramik sein?«
    »Vielleicht irgendein synthetischer Stoff«, vermutete Alex.
    »Seuche hin, Seuche her, um die Ausgrabungsrechte hier wird es noch Mord und Totschlag geben. Wie, um alles in der Welt, konnte dieser Kartograph das nur mit ›Bauten vorhanden‹
    abtun?«
    »Das werden wir nie erfahren«, erwiderte Tia. »Nun, da es in diesem Gebiet keine zwei gleichartigen Stellen geben kann und da diese Gebäude denen auf Hanks Holos entsprechen, können wir wenigstens

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