Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Raumschiff 4 - Channa

Raumschiff 4 - Channa

Titel: Raumschiff 4 - Channa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
nahm sie wieder fort, weder hastig noch zögernd.
    »Wie hast du das alles aufgeschnappt?« fragte er bewundernd und zeigte auf ihren Spuglish.
    »Vater.« Die Drecksau. »Hab noch mehr von dem Drecksack gelernt, der mich von meinem Onkel gewonnen hat«, fuhr sie fort. »Der war schlau, echt schlau, wenn er nicht betrunken war oder… na ja, wenn er eben nüchtern war. Kannte sich in jedem System aus, das es gab. Ist nie erwischt worden, nur einmal.«
    »Von wem?« fragte Joseph.
    Joat kehrte ihm das Gesicht zu, und für einen Moment war es alles andere als ein Kindergesicht. »Von mir«, sagte sie leise.
    »Er hat mich vergessen. Und ich habe sein System geknackt.
    Die glauben, daß er immer noch am Leben ist. Er ist
    schnurstracks durch die Schleuse und hat dabei Blut gepißt.
    Sein Schiffscomputer hat behauptet, daß alles in Ordnung wäre.«
    »Na ja«, meinte Joseph mit einem kalten Lächeln, »wenn es für den amtlichen Bericht genügt, genügt es mir allemale. Und jetzt zeig mir noch mal, wie du die lokalen Subsysteme entkoppelst.«
    »Nun, das muß physisch gehen«, fuhr Joat fort, wieder
    aufgekratzt. »Du…«
     
    »Es freut mich zu sehen, daß ihr beide euch angefreundet habt«, meinte Arnos.
    Joat und Joseph waren unter heftigem Gelächter durch die Tür gekommen und hatten einander auf die Schulter
    geschlagen.
    Joseph lächelte seinen Anführer an und verneigte sich
    förmlich, die Hand aufs Herz gelegt. »Mein Bruder, du hast mir eine große Gunst erwiesen, indem du mich dieser jungen Zauberin vorgestellt hast«, sagte er. »Und unserer Sache.«
    »Seld ihr Burschen Brüder?« fragte Joat plötzlich.
    »Nein«, erwiderten Channa, Simeon und Arnos gleichzeitig.
    »Nicht?« Joat blickte von einem zum anderen, runzelte leise die Stirn, dann verscheuchte sie das Problem mit einem Kopf schütteln. »Ja, wir hatten eine Menge Spaß!« fuhr sie fort. »Joe hier begreift ziemlich schnell für einen Erwachsenen.«
    »Für einen Erwachsenen?« fragte Arnos mit hochgezogener Braue.
    »Du weißt schon«, erklärte Joat gütig, »für jemanden, der alt ist.«
    Arnos schürzte die Lippen. Er war ein Jahr älter als Joseph.
    »Ich bin erfreut zu sehen, daß du ihn für würdig befunden hast«, meinte er trocken.
    »Ja, habe ich.« Joat schnitt eine Grimasse. »Kann ich dich etwas fragen?« fragte sie.
    »Aber sicher, Stieftochter Channas«, sagte Arnos.
    »Die meisten Erwachsenen sind ziemlich komisch, wenn
    Kinder Sachen wissen«, fuhr sie fort. »Du nicht. Wie kommt das?«
    Arnos blinzelte. »Du bist… wie alt, zwölf?« fragte er.
    »Ungefähr. Läßt sich schwer sagen, wenn man viel
    überlichtschnellen Flug und etwas Kälteschlaf hinter sich hat.«
    »In deinem Alter habe ich meinen Familienbesitz geleitet«, sagte Arnos. »Das hätte ich natürlich nicht getan, wenn mein Vater noch am Leben gewesen wäre. Söhne ärmerer Eltern werden mit zwölf in die Lehre geschickt, dann arbeiten sie jeden Tag und kommen für ihr eigenes Essen auf. Warum
    sollte ich da überrascht sein, wenn du das gleiche kannst?«
    Joat strahlte. »Endlich«, sagte sie und wandte sich triumphierend an Channa. »Habe dir doch gesagt, daß ich mehr lernen kann, wenn ich einen richtigen Job habe!«
    »Was habe ich denn gesagt?« fragte Arnos und zuckte
    zusammen, als Channa ihm einen bösen Blick zuwarf.
     
    »Habe versprochen, daß ich Seld einfangen gehe«, verkündete Joat. Sie schlang den Rest ihres Frühstücks herunter und steckte sich noch ein paar Stücke Obst in die Taschen ihres unförmigen Einteilers. »Macht’s gut, zusammen.«
    »Da wir gerade von den Chaundras reden«, sagte Channa
    bedeutungsvoll und musterte dabei Arnos. »Ich muß los. Noch mehr Konferenzen. Nicht vergessen.«
    Joseph wartete, bis erneut Schweigen eingetreten war, dann sah er Arnos besorgt an. »Stimmt irgend etwas mit dir nicht, mein Bruder?«
    Arnos sah auf seinen Teller hinunter. »Nein«, antwortete er.
    Er wies Joseph mit einem Winken an, sich zu setzen, stand aber selbst auf und legte die Hände auf den Rücken. »Mit mir ist alles in Ordnung. Es geht um Rachel.« Er hob die Hand, um Josephs Protest zu unterbinden. »Laß mich ausreden. Sie ist neulich abend hierhergekommen, wütend, tobend. Sie hat behauptet, wir seien verlobt. Ihre Augen, Joseph, waren ganz wirr und sie hat gezittert… ihr Gesicht war so bleich.« Er blickte seinen Freund an. »Unsere Rachel zerfällt vor unseren Augen in Stücke. Ich werde Chaundra mitteilen, was ich dir schon

Weitere Kostenlose Bücher