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Raumschiff 4 - Channa

Raumschiff 4 - Channa

Titel: Raumschiff 4 - Channa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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plötzlich durchdreht? Ich hab sie ja nicht mal ins Zimmer gelassen. Eigentlich hätte ich das nämlich tun sollen, weißt du.«
    Channa zuckte nur mit den Achseln.
    »Ich habe sogar daran gedacht, dir gar nicht mitzuteilen, daß sie gerade versuchte die Tür einzuschlagen, wirklich. Aber dann habe ich mir überlegt, daß sie sich wahrscheinlich irgendwo einen Laser besorgt und sich den Weg
    hineinscheidet. Und wenn sie euch beide noch dazu in flagranti erwischt hätte, hätte sie sich auch nicht damit begnügt, Türen zu zerschneiden.«
    »Ach, danke, Simeon, du bist ja auch so ein Held, daß du mich vor einem Schicksal, schlimmer als der Tod, und vor dem Tod selbst errettest hast. Betrachte dich hiermit als umarmt und als in einer Ekstase der Dankbarkeit gebührend bespeichelt.«
    »Verkürzt gesagt soll das wohl heißen, ›meine Attitüde ist wieder da‹, nicht wahr?«
    Sie erhob sich und ging auf ihr Zimmer zu. »Ja, Simeon, meine Attitüde ist wieder da.«
    »Nun, warum denn? Was habe ich denn getan?«
    Sie wirbelte auf dem Absatz herum und warf die Hände hoch.
    »Ich bin geil, ja? Ich bin geil und frustriert!« Die Tür knallte hinter ihr zu.
    Simeon schaltete die Sensoren im Aufenthaltsraum ab, floh die geladene Atmosphäre auf die einzige Weise, die ihm möglich war. O Mann, dachte er. Weichhüllen waren vielleicht merkwürdig.

KAPITEL 15
    »Nichts, Großer Gebieter. Nichts als Wiederholungen
    derselben Warnung.«
    »Kein Erfolg bei der Überwachung der internen
    Kommunikation?«
    »Nein, Großer Gebieter.«
    Diesmal schwang in Bailas Stimme eine Spur Verärgerung mit. Sie befanden sich hier nicht in irgendeinem Hinterland, in keiner barbarischen Elendsgegend, wo man
    elektromagnetische Signale für interne Kommunikation
    benutzte. Was sie da angreifen wollten, war eine technologisch hochentwickelte Installation der Zentralwelten. Sie verfügte über interne optische Schaltkreise. Was erwartete der Große Gebieter von ihr? Daß sie zu der Station hinüberflog und sich den Weg hineinschnitt, um eine Leitung anzuzapfen?
    Wir sind alle ungeduldig, dachte Belazir. Der Klanimpuls bestand darin, die Beute anzuspringen und einzunehmen. Sie bis auf die Knochen zu plündern und weiterzuziehen. Lange Zeit waren sie damit sehr erfolgreich gewesen.
    »Irgendwelche anderen Schiffe?«
    »Nicht seit diesem Frachter, der den Empfang ihres
    Warnstrahls bestätigt und abgedreht hat.«
    »Serig.«
    »Ich erwarte deinen Befehl, Gebieter.« Aus Serigs Mund war das keine bloße Floskel: Er bebte förmlich vor Erwartung.
    »Wir setzen uns in genau einskommafünf Stunden nach
    Beendigung des nächsten Tageszyklus in Marsch.« Das
    entsprach ungefähr drei Stunden terranischer Zeit, da Kolnar seine Sonne langsamer umrundete als Menschenheim. »Alle Fahrzeuge feuern ihre Sucher gleichzeitig ab und beginnen dann mit den subraumsperrenden Impulsen. Die Würger und die Zeitalter der Finsternis verharren in Kampfbeobachtung, um gegebenenfalls Feuerschutz sicherzustellen. Die
    Schreckliche Braut und die Hai fliegen jeweils die obere und untere Polarachse an, wo sie andocken und danach die Station besetzen. Es folgen die zu sichernden Gebiete.«
    Mit den Händen gab er eine Sequenz ein, worauf sich über den Grundriß der SSS-900-C ein farbkodierter Marschbefehl legte.
    »Schnell zuschlagen! Jedes Anzeichen von Gegenwehr mit größtmöglicher Gewalt niederschlagen. Sollte feindlicher Widerstand die Infanterie aufhalten, sind diese Decks zu sichern und raumseitig aufzusprengen. Ich befinde mich bei der zweiten Welle an der nördlichen Polachse.«
    »Gebieter.«
    »Kapitän Gebieter Pol wird nicht von Bord gehen, bevor das Ziel nicht voll gesichert ist. Das sind meine Befehle. Sie sind mir in der Mitteilung zu wiederholen.«
    »Ich höre und gehorche, Großer Gebieter«, sagte Serig. Er machte sich ein paar Notizen. »Kompaktstrahl?«
    »Natürlich.«
    »Darf ich den Sturmtrupp anführen?«
    Belazir und sein Gefolgsmann hatten dasselbe Wolfsgrinsen.
    »Natürlich.«
     
    Joseph ben Said nickte ernst. »Ich bin froh, daß du mir diese Dinge gezeigt hast, Joat.«
    Joat blickte schachtabwärts zwischen ihren Beinen hindurch
    – anders konnte sie das Gesicht des Betheliters nicht erkennen, da sie beide gerade im Aufstieg befindlich waren –, sie lächelte keck. An dieser Gabelung mit zwei Versorgungsschächten hatten sie haltgemacht, damit sie ihm Orientierungshinweise geben konnte. Er hatte einen dicken Arm in einer Leitersprosse verhakt,

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