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Raumschiff 4 - Channa

Raumschiff 4 - Channa

Titel: Raumschiff 4 - Channa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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hinzu und blickte ihn mit schräggelegtem Kopf an.
    »Ich kann nicht«, wiederholte er und warf einen nervösen Blick auf Joseph. Der Betheliter verschränkte die Arme, blickte an die Decke und summte locker vor sich hin.
    »Der ist schon in Ordnung«, versicherte Joat. »Weshalb nicht?«
    »Weil mein Vater mich anrufen und überprüfen wird.«
    Joat rollte die Augen. »Dann hörst du eben ab und zu den Anrufbeantworter ab. Wenn er angerufen hat, kannst du
    zurückrufen und sagen, daß du gerade auf dem Klo warst. Er macht sich soviel Sorgen um deine Sicherheit, Seld, dabei sollte er sich mehr Sorgen machen, wenn du das nicht weißt.
    Du mußt dich doch im hinteren Teil der Station auskennen.
    He! Wenn es dir wirklich zu schaffen macht, können wir Simeon bitten, uns zu helfen, oder Joseph…?« Sie blickte ihn mit flehenden Augen an.
    Joseph löste seine Arme wieder. »Ich glaube, man könnte es deinem Vater erklären…« Da brach er ab, sein Blick war auf jemanden im Gang hinter Joat fixiert. »Rachel?«
    Rachel bint Damscus blieb stehen, musterte ihn kalt von Kopf bis Fuß. »Nun, Joseph ben Said. Ich frage mich, ob du vielleicht irgendwelche Botschaften hast, die du mir
    vorenthältst?«
    Er war verblüfft. »Wovon redest du, meine Dame?«
    »Deine Dame bestimmt nicht, Bauer«, sagte sie und spuckte ihm das Wort förmlich entgegen, die Augen aufgerissen und blitzend. »Arnos hat mir mitgeteilt, daß er dich dazu abgestellt hat, mir darüber Nachricht zu geben, daß er bei dieser dürren, teiggesichtigen Schlampe einzieht. Aber du hast es
    anscheinend nicht für nötig gehalten, es mir zu sagen. Warum dies?«
    »Wir befinden uns im Kriegszustand«, sagte er
    kurzangebunden. »Die Zeit ist knapp. Rachel bint Damscus, ich stelle dir Joat vor«, sagte er und machte eine höfliche Geste in ihre Richtung, »die Stieftochter von Simeon. Und ich möchte dich mit Seld Chaundra bekannt machen.«
    Rachel musterte die beiden jungen Leute, als hätte er sie soeben einem Paar von Nagern vorgestellt. »Simeon…?«
    fragte sie und nahm nur auf, was ihr wichtig schien.
    »Ja«, zischte er mit einem Flüstern, wobei er gleichzeitig näher an sie herantrat. Jetzt nicht, sagte seine Miene.
    Verschone diese Kinder.
    »Wer ist denn dieser ›Simeon‹, daß jeder so respektvoll von ihm redet?«
    »Er und Channa leiten die Station«, teilte Joat ihr mit.
    »Aha«, machte Rachel und sah sie mit falschem Lächeln an,
    »dann bist du somit also auch die Stieftochter der Hure?«
    Josephs Hand schoß blitzschnell vor, lenkte Joats ab, die schon die halbe Strecke zurückgelegt hatte, um einzusetzen, was sie gerade festhielt.
    »Laß es fallen«, sagte er. »Sofort, Joat.«
    Joat wehrte sich gegen seinen Griff, bleckte dabei die Zähne, mußte aber nachgeben. Der Griff um ihr Handgelenk war zwar nicht fest genug, um weh zu tun, aber von der ungerührten Festigkeit eines mechanischen Greifers. Der Betheliter entriß ihr mit der anderen Hand die kleine quadratische Schachtel.
    »Eine Waffe?« fragte er und drehte sie kurz um. »Schlage niemals unüberlegt zu, Joat. Und möglichst selten im Zorn.
    Das bringt nur Probleme.« Er reichte ihr das Gerät zurück.
    »Warte ab.«
    Rachels Gesicht hatte eine häßliche, gescheckte Färbung angenommen, teils aus Furcht und teils aus Demütigung. Sie lief leuchtendrot an, als Joseph sie am Oberarm packte und ein Stück den Gang entlang zerrte.
    »Nimm gefälligst die Hände von meinem Arm, Bauer«,
    brüllte sie. Joseph ignorierte sie ungerührt, ebenso ihre Versuche, stehenzubleiben. »Laß mich los!« kreischte sie.
    Beim Klang ihrer Stimme blieben Passanten stehen. Joseph blickte den Gang hinauf und hinunter. Hier konnte man nicht ungestört sein, und der nächste Ort dafür war fern. Er ließ ihren Arm fahren und sprach mit fester, leiser Stimme auf sie ein.
    »Meine Dame, du bist nicht mehr du selbst. Die
    Kälteschlafmedikamente haben dein… Gleichgewicht
    beeinträchtigt. Bitte begleite mich ins Lazarett und…«
    »Ja! Zurück zu dem ungläubigen Arzt, damit er mich unter Drogen setzen, mich vergiften kann, auf daß der wunderbare Arnos sich zwischen den Schenkeln dieser Schlampe suhlen kann, dieser Hure…«
    In einer bittenden Geste streckte er die Hand aus. Rachel schlug sie verächtlich beiseite wie eine Spinne.
    »Rühr mich nicht an, du Bauer von einem Zuhälter! Mir wird schlecht vor dir. Rühr mich nicht an!«
    Sie schlug wieder zu, eine harte, schallende Ohrfeige, dann erneut mit dem

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