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Raumschiff 4 - Channa

Raumschiff 4 - Channa

Titel: Raumschiff 4 - Channa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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schon die logische Ereigniskette. Sie ist mal wieder in einer ihren deprimierten Launen.«
    Diese waren zwar meistens nur vorübergehend, aber von
    unberechenbarer Länge.
    »Ich kann nicht leugnen«, meinte sie und rang mit einem Lachen, »daß die Logik unbestechlich ist, wenn man die Daten auf diese Weise zubereitet.«
    Sie lachten beide noch, als Arnos entrat.
    »Was ist denn die Ursache für solche Heiterkeit?« fragte er grinsend.
    Channa musterte sein anziehendes Gesicht, und es schien ihr, als stünde die Station für einen Augenblick still.
    »Ach«, teilte Simeon ihm mit, »die Schrecken, zwölf Jahre alt zu sein.«
    Arnos erschauerte. »In der Tat«, sagte er schmunzelnd.
    »Wenn doch nur alle Schrecken gleichzeitig so vorübergehend und im nachhinein so amüsant wären. Ich habe mich damals in die Köchin verliebt. Als das vorbei war, gelangte ich zu dem Schluß, daß ich religiös inspiriert sei – und davon habe ich mich nie mehr erholt.«
    Channa schnaubte unwillkürlich vor Lachen, dann sah sie ihn wieder an, um sich zu überzeugen, daß es in Ordnung war, um sich schließlich in einem tobenden Lachanfall beinahe
    aufzulösen.
    »Wenigstens«, sagte sie schließlich und fuhr sich mit dem Handrücken über die Augen, »nehmen Sie sich selbst nicht allzu ernst.«
    »Das kann ich mir nicht leisten«, antwortete Arnos und verneigte sich mit einer Hand auf der Brust. »Das tun schon viel zu viele andere. Wenn ihr Prophet nicht über sich selbst lachen kann, dann sind sie auch verloren.«
    »Meine Jugend war noch schlimmer«, warf Simeon ein. Sie wandten sich der Säule zu. »Man stelle sich vor – meine reine, unbefleckte, junge Seele, plötzlich einem Haufen abgehärteter Asteroidenschürfer ausgesetzt.«
    »Ja, das hat unverkennbar Narben hinterlassen«, bemerkte Channa trocken.
    »Niemand entkommt ohne Narben«, meinte Arnos weise.
    »Und niemand kommt lebend heraus«, sagten sie alle
    gemeinsam Chor.
    »Sprecht ihr etwa über die Station?« fragte Joat entsetzt, als sie aus ihrem Zimmer trat.
    »Nein, nein«, widersprach Channa. »Über das Leben.«
    Tatsächlich über das Teenagerleben, aber wir wollen jetzt mal lieber nicht allzusehr in die Details gehen.
    Joat begann damit, Channas Schreibtisch umzuorganisieren, indem sie die Geräte herunter wischte.
    »Einfach zu doof!« sagte sie und ließ einen elektronischen Notizschirm herunterkrachen.
    »Was denn?« fragte Simeon in tröstendem Ton. Manchmal
    irritierte dieser Ton Joat so sehr, daß sie darüber vergaß, was ihr Sorgen bereitete. Doch diesmal war sie allzusehr darauf konzentriert.
    »Seld«, erklärte sie. »Ich meine, das könnte die letzte Woche unseres Lebens sein, und Seld ist in seinem Zimmer
    eingesperrt! Hervorragender Abgang! Oder was meint ihr?«
    Niemand antwortete ihr. Channa und Arnos wichen ihren
    Blicken aus. Ein Ausdruck leiser Empörung überzog ihre Gesichtszüge, und sie versuchte es auf einer anderen Schiene.
    »Hört mal, ich brauche ihn«, sagte sie ernst. »Er ist wirklich ziemlich gut, auf eine jung-griesige Weise, ja? Ich will helfen.
    Kapiert? Deshalb habe ich mir gedacht, daß wir, Seld und ich, vielleicht…« Sie brach ab, preßte die Fingerspitzen
    gegeneinander und starrte zur Decke, wobei sie auf ihrer Lippe herumkaute. »Ich habe mir gedacht, daß wir vielleicht ein paar von diesen Signalunterbrechern bauen könnten, die ich immer verwende«, platzte es aus ihr hervor.
    »Du meinst die Dinger, mit denen du mich daran hinderst, dich zu sehen oder zu hören?«
    »Ja.« Joat schien von ihren eigenen Fingernägeln fasziniert zu sein. »Genau die.«
    »Joat, das könntest du auch im Konstruktionslabor tun. Dort werden alle nur zu gern bereit sein, dir zu helfen. Wenn wir genügend Leute haben, um die Bauteile zusammenzusetzen, könnten wir in der Zeit, die uns noch bleibt, eine ganze Menge davon herstellen.«
    »Nein«, widersprach Joat und nahm Platz, den Blick auf Simeons Säule geheftet. »Ich meine, mir gefällt die Idee, im Konstruktionslabor zu arbeiten, versteh mich da nicht falsch.
    Aber der Signalunterbrecher ist meine Idee, und die werde ich nicht einfach preisgeben. Ich weiß ja, daß ich nur ein Kind bin, aber ich weiß auch, daß man so was nicht tut.«
    »Ich werde schon nicht zulassen, daß irgend jemand die Anerkennung für deine Erfindung einheimst, Joat. Ich habe vor, voll und ganz für deine Interessen einzutreten. Darauf gebe ich dir mein Wort.«
    »Danke«, erwiderte sie schlicht. Ein

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