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Raumschiff 4 - Channa

Raumschiff 4 - Channa

Titel: Raumschiff 4 - Channa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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außer Joat noch jemanden geben sollte, der über diese Fähigkeit verfügte. Ein solches Verschwinden jagte ihm jedenfalls einen fürchterlichen Schreck ein.
    »Anscheinend nicht«, meinte Channa zufrieden. Sie ließ ihre eigenen Stabhälften zusammenklicken und verschwand aus Simeons Sicht und Gehör.
    Arnos beugte sich zu ihr vor. »Ich sehe bereits eine Menge Anwendungsmöglichkeiten für dieses Gerät.« Seine lächelnden Augen blickten sie warm und vielsagend an.
    »Seld und ich haben heute sieben von den Dingern
    abgedrückt«, erklärte Joat, an Simeon gewandt. »Morgen machen wir noch mehr, denn jetzt haben wir endlich die Teile gefunden, die wir brauchen. Was ist denn los?« fragte sie, als sie Simeon stöhnen hörte.
    »Tut mir leid, Joat, sieben ist schon ziemlich gut und es spricht ja auch nichts dagegen, daß wir sie abwechselnd benutzen. Richtig, Channa? Channa? Huhu-hallo!«
    Channa grinste Arnos selbstzufrieden an. »Er kann uns
    wirklich nicht sehen, wie?« Dann zog sie sanft an dem Stab.
    »Wie nett von dir, mal vorbeizuschauen«, sagte Simeon in säuerlichem Ton. Verdammt will ich sein, wenn ich dir verrate, wie sehr mir das zu schaffen macht.
    »Tut mir leid«, erwiderte Channa. »Ich weiß, daß es dir zu schaffen macht«, fügte sie subvokal hinzu. Irgendwie assoziierte Sim es mit einem Abgeschnittensein von seinem sensorischen Input. Und ich, bin ich jetzt etwa sensorischer Input? Sie wandte sich an Joat. »Muß man es unbedingt am Leib tragen, damit es funktioniert? Oder würde es auch funktionieren, wenn ich es beispielsweise neben mir auf dem Schreibtisch hätte?«
    »Wenn du ganz dicht dranbleibst, müßtest du auch weiterhin verschwunden bleiben. Du bist ja nicht wirklich ausradiert. Es ist mehr wie ein örtlicher Generalbefehl an den Sensor, dich nicht zu registrieren, verstehst du? Ich habe ihn nicht sehr eng kalibriert.« Joat zuckte entschuldigend mit den Händen. »Dazu brauche ich mehr Theorie, verstehst du.«
    »Na, ich bin jedenfalls beeindruckt, Joat.« Sie klatschte in die Hände. Dann nahm sie Arnos den Stab ab und löste ihn wieder.
    »Weißt du«, bemerkte Simeon, als Arnos wieder erschien,
    »Joats Erfindung könnte das größte Geschenk für Einbrecher seit Erfindung des Hackens sein.«
    Channa erstarrte und blickte zu Joat hinüber. Das Mädchen schaffte es, süß, unschuldig und verstohlen zugleich
    auszusehen. Er hatte recht. An öffentlichen Orten war die KI-gesteuerte Überwachung allgemein verbreitet. Ebenso die Versuche, ihr etwas entgegenzusetzen. Joats Bemühungen schienen besser zu funktionieren als die meisten. Sicherlich, war das Gerät erst einmal allgemein bekannt, würden
    Gegenmaßnahmen getroffen werden. Kein Wunder, daß Joat sich ihr As im Ärmel aufheben wollte.
    Natürlich, sie stiehlt doch! flüsterte Simeon ihr ins Ohr. Was glaubst du wohl, wie sie vorher überlebt hat, bevor du die Dinge in die Hand genommen hast?
    »Wie so viele Schwerter«, pflichtete Arnos ihm bei, »ist es eine zweischneidige Sache. Aber sie werden hilfreich sein, und ich freue mich darauf, meinen zu überprüfen.« Dabei lächelte er Channa an.
    Channa sah auf Simeons Säule. »Denk dir nur, jetzt werden wir in der Lage sein, vor dir Geheimnisse zu haben, Sim. Wie hältst du das nur aus?«
     
    Auf Zehenspitzen kam Arnos aus Joats Zimmer. »Sie ist nicht einmal aufgewacht«, sagte er halb flüsternd. »Ich habe sie zugedeckt.«
    Channa schüttelte den Kopf. Joats Unterbewußtsein schien zu wissen, wem es vertrauen konnte. Heute war der erste Abend, an dem das Mädchen wie ein vertrauensvolles Kind
    eingeschlafen war. Aber sie hatte ja auch einen langen, anstrengenden Tag hinter sich.
    »Ich habe schon geglaubt, daß sie nie mehr genug von Ihren Geschichten über Bethel bekommt«, antwortete sie. Und ich selbst auch nicht. Dort ging es zwar nicht so urban-hochentwickelt zu wie auf Senalgal, aber Arnos konnte seine Welt und seine Lebensweise durchaus so klingen machen, daß… Schön, entschied sie. Gewiß, er war ein eloquenter Mann und schilderte damit, was er wahrhaft liebte. Er hatte beschrieben, wonach sie sich bei einem Planetenposten immer gesehnt hatte: die Größe, die Vielseitigkeit, die Lebendigkeit einer atmenden Welt.
    »Für mich war es genauso bedeutungsvoll wie für sie«, sagte Arnos und lehnte sich auf der Couch zurück, das Gesicht gegen die Decke gewandt, die Augen geschlossen. »Ich
    spreche, und während ich das tue, sehe ich, was niemals wieder so sein

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