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Raumschiff 4 - Channa

Raumschiff 4 - Channa

Titel: Raumschiff 4 - Channa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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merkwürdig feierliches Schweigen machte sich breit. Dann fuhr Joat fort: »Wißt ihr, es ist wahrscheinlich keine allzu gute Idee, zu viele von den Dingern zu haben. Ich meine, je mehr es davon gibt, um so wahrscheinlicher ist es, daß irgendein Penner einen verliert und die Piraten ihn finden, dann stellen die fest, was los ist, und wo bleiben wir dann?«
    »Ein berechtigter Einwand«, bemerkte Channa vorsichtig.
    »Also«, Joat klatschte sich auf die Beine, dann fuhr sie mit den Handflächen die Oberschenkel hinauf und hinunter, »ich habe mir folgendes gedacht. Seld und ich bauen gerade genug für euch Leute«, sie drehte sich zur Seite und zeigte auf Arnos und Channa. »Und so viele für die Ratsmitglieder oder
    Gruppenführer, wie wir können.« Sie musterte die Mienen der Erwachsenen, prüfte ihren Ausdruck, um sich schließlich wieder Simeons Säule zuzukehren. »Was meinst du dazu?«
    »Ich meine, daß du eine hartherzige, harte Feilscherin bist; eine Erpresserin und eine Technohexe. Davon abgesehen
    werde ich mit Chaundra sprechen, und ich glaube schon, daß er es Seld gestatten wird, an einem autorisierten Projekt teilzunehmen. Aber nächstes Mal solltest du mehr Vernunft walten lassen, Joat. Wenn ich dich adoptiere, wirst du auch deine Grenzen haben. Ach ja, und treib ihn bei der Arbeit nicht allzusehr an. Er ist einfach nicht…« Simeon versuchte, seine Ermahnung diplomatisch zu formulieren. »… der zäheste.«
    »Ich weiß«, sagte sie leise und nickte feierlich. »Ich werde auf ihn aufpassen, ich verspreche es.« Dann lächelte sie ein angespanntes, leises Lächeln und erhob sich. »Also dann, gute Nacht.«
    »Gute Nacht«, wünschten sie ihr.
    Als sich die Tür hinter ihr geschlossen hatte, blickte Arnos Channa strahlend an, dann senkte er die Augen. »Auch ich bin müde, und es gibt noch so viel zu lernen.«
    »Tun Sie, was Sie können«, riet Channa ihm. »Und machen Sie den Rest nach Gefühl.«
    »Und vergessen Sie nicht«, teilte Simeon ihm mit, »daß Sie nur zu fragen brauchen, dann werde ich Ihnen schon zu helfen versuchen. Channa, warum gibst du ihm nicht jetzt den
    Kontaktknopf?«
    »Ja.« Sie holte eine kleine Schachtel aus der
    Schreibtischschublade, um sie Arnos zu überreichen.
    »Wir sollten Joat und Seld wohl auch jedem einen geben«, schlug Simeon vor.
    Channa nickte.
    Arnos musterte den kleinen Knopf neugierig.
    »Dieses Gerät ermöglicht es mir, zu sehen, was Sie sehen, zu hören, was Sie hören, und relativ ungestört zu antworten«, erklärte Simeon ihm.
    »Es ist so klein«, meinte Arnos, während er den winzigen Apparat untersuchte.
    »Aber so effizient«, erwiderte Simeon durch den Knopf.
    Erschrocken ließ Arnos ihn fallen.
    »Jetzt begreife ich, wie nützlich er sein könnte«, meinte er lachend, als er ihn wieder aufhob. »Danke, Simeon.«
    Channa zögerte. »Bis morgen früh.«
    »Ja, es wird nur allzu kurz sein«, erwiderte er und verneigte sich wehmütig vor ihr.
    Channa gähnte gewaltig und sah gleichzeitig auf das Display.
    Es war schon wieder Abend, beinahe Zeit für das Essen.
    Hoffentlich verlief es etwas fröhlicher als das Frühstück, bei dem es äußerst gedämpft zugegangen war. »Schon wieder ein Tag vorbei? Gütige Götter! Wo sind denn überhaupt die
    anderen?«
    »Arnos ist gerade auf dem Heimweg und dürfte jeden
    Augenblick eintreffen«, meldete Simeon. »Joat verstößt soeben im Konstruktionslabor gegen einen Haufen Vorschriften, wo sie heftigst mit Seld kichert, wenn ich die beiden überhaupt mal beobachten kann. Sie wird zum Essen wieder hier sein, glaube ich.«
    Channa streckte sich. »Ich brauche eine Pause.« Sie ließ sich in einen Liegesessel fallen und bat: »Würdest du bitte mal die
    ›Hebriden Suite‹ auflegen?«
    Er lauschte ihr einen Augenblick und sagte schließlich: »Die ist schön.«
    »Eins meiner Lieblingsstücke. Meine Urgroßmutter hat mir mal erzählt, daß diese Musik die Seele der irdischen Ozeane umfängt. Seitdem liebe ich sie.«
    »Stammt denn deine Urgroßmutter von der Erde, Channa?«
    »Nein, aber sie war mal dort gewesen. Ach, jetzt kommt meine Lieblingsstelle – etwas lauter, Sim.«
    Sie hob die Hand mit der Fläche nach oben, um ihm zu
    bedeuten, daß er die Lautstärke erhöhen sollte. Die Tür öffnete sich, und Arnos trat ein, wich aber sofort wieder einen Schritt zurück, als hätte ihn das großartige Anschwellen der Musik wie eine Klangwelle fortgespült.
    Channa lachte über seinen überraschten Ausdruck und

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