Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Raumschiff 4 - Channa

Raumschiff 4 - Channa

Titel: Raumschiff 4 - Channa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
wird.«
    Channa legte eine Hand auf seine. »Bethel wird befreit und wieder schön werden. Die Kolnari haben nur die Oberfläche, nicht das Wesen des Planeten geplündert.«
    »Ja. Ja, das glaube ich – ich muß es einfach glauben.« Seine Finger schlangen sich um ihre feinen, langgliedrigen Hände, mit ein paar Schwielen.
    Reiten, dachte sie. Ein Sport, von dem sie bisher nur gelesen hatte. Simeon hatte sie mit Holos versorgt, und das Reiten sah darauf gefährlicher und aufregender aus als das Steuern von Minishuttles.
    »Aber selbst wenn der Feind vertrieben wurde, bleiben die Wunden… und manch anderes. Wir müssen uns ändern, wir
    brauchen Veränderung. Weitaus mehr als ich glaubte oder wünschte, und dabei war ich schon ein rebellischer
    Jugendlicher, ein Radikaler, ein Bilderstürmer, jedenfalls hat man mich so genannt.« Er wandte ihr den Kopf zu. »Die
    Gewaltigkeit der vor mir liegenden Aufgabe erschreckt mich, sie überwältigt mich. Mit entsprechender Hilfe allerdings…«
    Ach, großartig, dachte sie. Und bei sich: »Verlorener Prinz von schönem, exotischem Planeten sucht
    Helferin/Gefährtin/Geliebte, um bei Rettung/Wiederaufbau behilflich zu sein. Braucht intelligenten, durchsetzungsfähigen Manager mit ausgeprägtem Pflichtbewußtsein. Bietet
    lebenslange Liebe und Zuneigung, dazu Paläste, Güter,
    interessante Erfahrungen. Zuschriften an Arnos ben Sierra Nueva.« Wie lautete dieses eine Zitat noch? Weiche von mir, Satan?
    Arnos saß stumm neben ihr und legte ihr Joats Schachtel in den Schoß. Sein Blick war bedeutungsschwanger. Channa
    öffnete die Schachtel, dann nahm sich jeder einen mit
    Kristallspitzen versehenen Stab. Mit dem gleichen
    verschwörerischen Lächeln sahen sie zu Simeons Säule
    hinüber und ließen die beiden Stabhälften
    gegeneinanderklicken.
    Arnos beugte sich vor. Sie küßten sich; Channa streichelte sein dunkles Haar und legte seinen Hinterkopf sanft in ihre Hand.
    »Es ist gut, mal ungestört zu sein«, sagte er heiser.
    »Ja«, pflichtete sie ihm bei, »es ist gut.« Und es verleiht der Sache Würze, dachte sie. Wie in der Schulzeit, wenn man sich auf verbotenes Gebiet schleicht.
     
    Simeon sah zu, wie sich Channas Tür öffnete und wieder schloß, obwohl niemand in der Nähe zu sein schien. Er
    kämpfte einen Anflug von Wut nieder. Er hatte ihnen doch gesagt, daß er die Sensoren abschalten würde, wenn sie es verlangten. Aber nein, sie hatten ihn einfach ohne jedes Wort umgangen…
    Was soll noch aus dem Universum werden? dachte er irritiert.
    Und außerdem ist hier auch ein Kind anwesend!
    Ein Kind, das ihn mit einem Technojucken beglückt hatte, das er nicht durch Kratzen wegbekam. Bei genauerer
    Betrachtung gelangte er zu dem Schluß, daß diese Analogie scheußlich genau war. Wie sehr er es auch versuchte, kehrte seine Aufmerksamkeit immer wieder zu den irritierenden Lücken in seinen Aufzeichnungen zurück. Er war es gewöhnt, alles zu wissen, was hier vorging. Verglichen mit diesem neuesten Gerät waren Joats frühere Maschinen mit dem weißen Rauschen und der Aufmerksamkeitsablenkung nur unwichtige Nadelstiche. Aber natürlich hatte sie bisher ja auch keinen Zugang zu den Konstruktionslabors gehabt.
    »Das Kind ist wahrscheinlich schon mit einem
    Mikrowerkzeug in der Hand geboren worden«, brummte er.
    Aber wie funktionierten die Stäbe denn nun eigentlich?
    Immerhin hatte Joat ihm einen Tip gegeben. Sie mochte
    vielleicht ein Genie sein, aber Simeon war ein Hüllenmensch mit all der dazugehörigen Computermacht und Erfahrung.
    Und außerdem kann ich es von meinem ganzen Wesen her nie auslassen, einen Fehdehandschuh auch aufzunehmen, dachte er glücklich. Es gab Zeiten, da bestand die einzige
    Möglichkeit, eine Versuchung loszuwerden, darin, ihr
    nachzugeben…
    Nicht zu glauben, sagte er sich fünfzehn Minuten später.
    Geräte, die von den fähigsten Köpfen der Zentralwelten entwickelt worden waren – von einem Mädchen ausgeschaltet, das noch nicht einmal ein Teenager war! Was nur einmal mehr lange gehegte Mutmaßungen über die Fähigkeit der Köpfe bestätigte, die sich von der Bürokratie der Zentralwelten angezogen fühlten. Simeon war schon lange der Auffassung, daß es geradezu ein kleines Wunder war, daß man ihn nicht mit Kamelprothesen ausgerüstet hatte, da die
    Konstruktionsmannschaften aus Komitees bestanden. Und nun mußte er diese Herausforderung annehmen.
     
    Channa krümmte den Rücken unter Arnos’ Gewicht, ihre
    Hände streichelten

Weitere Kostenlose Bücher