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Raumschiff 4 - Channa

Raumschiff 4 - Channa

Titel: Raumschiff 4 - Channa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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verlegen, fand sie. »Na ja, du weißt doch, daß ich gern Zeug sammle. Sie waren billig – ein Schiff, das ganz dringend Treibstoff brauchte und keinen Kredit hatte. Und mir behagte einfach der Gedanke, mein eigenes Waffenarsenal zu besitzen. ›Eines Tages können wir das Zeug vielleicht brauchen.‹ Ich hatte ja auch recht, nicht wahr?«
    »Ja, das kann mal wohl sagen«, sagte sie nur, denn die Erleichterung, die sie beim Anblick dieser guten, ehrlichen Waffen empfand, war viel zu intensiv für eine andere
    Entgegnung.
    Irgend jemand fluchte. »Warum haben wir die nicht schon früher gehabt? Ich habe meine Leute mit leeren Händen die Kolnari-Patrouillen angreifen lassen…«
    »Weil wir nicht zulassen durften, daß sie uns zu früh
    ernstnehmen!« versetzte Channa scharf. »Jede förmliche Bewaffnung hätte sie alarmiert. Wir mußten so viel Schaden anrichten, wie wir ohne solche Hilfsmittel nur konnten, bis zum letzten Augenblick. Jetzt rechnen sie nicht damit, daß wir Nadler besitzen. Jetzt haben wir die Überraschung und den Schock auf unserer Seite.«
    Arnos beugte sich vor und sein Ton klang sehr viel wärmer als gewöhnlich, wenn er mit dem Gehirn sprach. »Wie sollen sie verteilt werden?«
    »Erinnern Sie sich, als ich sagte, daß ich einiges von dem anderen Zeug, das sich als nützlich erweisen könnte, in den versiegelten Abschnitten unterbringen würde? Und Patsy und Joat haben auch schon Zeug in den Schächten verteilt.«
    »Mit eintausend Nadlern…« fing Arnos an, doch dann zuckte er seltsam entmutigt die Schultern. Joseph nickte.
    »Wer hat die eigentlich gebaut?« wollte Patsy in einem Anflug ihrer alten Interessen wissen.
    »Sie sind ursinischer Bauart«, teilte Simeon ihr mit. »Eine obskure Rasse, groß und haarig, haben immer darauf
    bestanden, daß sie das Recht hätten, Bären mit Waffen zu beliefern.«
    »Das kann die Qual doch nur verlängern und das
    Unausweichliche hinauszögern«, meinte Arnos. »So wenig gegen so viel.« Dann schüttelte er sich. »Trotzdem, es ist besser, kämpfend zu sterben.«
    »Herrje, es ist besser, zu siegen und zu überleben«,
    widersprach Simeon.
    »In der Zwischenzeit«, fuhr Arnos fort, stand auf und ließ seinen Blick von Schirm zu Schirm schweifen, »machen Sie ihnen Druck. Sie sind unfähig, einer territorialen
    Herausforderung durch einen schwächeren Gegner zu
    widerstehen – selbst wenn es logischer wäre, sich
    zurückzuziehen. Gehen Sie größere Risiken ein.«
    Na ja, der geht auch keine größeren ein als wir alle, überlegte Channa. Trotzdem – ganz der kleine Kommandant.
    Wehmütige Heiterkeit färbte ihre Erschöpfung.
     
    »Sicherheitsmonitor ist blockiert«, sagte Joat. »Jetzt bist du dran.«
    Seld begab sich an das elektronische Zugangspaneel und begann damit, an seinen Innereien herumzunesteln. Dann schob er den Dataeder ein, den er vorbereitet hatte. Das dadurch entstehende Bild würde auf eine Weise verzerrt sein, wie es die Überwachungscomputer ohnehin schon waren,
    seitdem das Wurmprogramm der Piraten sie befallen hatte.
    Doch würden sie die Abbilder von Joat und Seld sehr selektiv verändern. Sie größer erscheinen lassen, viel dunkler…
    Joat ging in die Gegenrichtung, baute sich am Ende des Gangs in Beobachterstellung auf.
    Als er fertig war, schloß er sich ihr an und tippte ihr auf die Schulter. »Zeit«, flüsterte er.
    »Eine Sekunde.« Sie öffnete ihren Rucksack und holte einen Monokristallfadenspender heraus. Der Faden hatte einen Durchmesser von einem Molekül, war aber unglaublich
    kräftig. Und gefährlich in der Handhabung. Dünner, als die allerdünnste Messerklinge je hätte sein können.
    »Was hast du denn damit vor?« fragte er verwundert. »Ich dachte, du wolltest hier irgend etwas aufbauen.«
    »Bleib da, dann siehst du es«, antwortete sie mit zuckenden Augenbrauen.
    Sie kniete neben der Wand nieder und befestigte ein Ende des Beryll-Monokristallfadens ungefähr in Kniehöhe am
    Korridorpaneel. Mit Hilfe des winzigen Lasers, der in den Spender eingebaut war, verschweißte sie das Ende, das sich an der Wand wie ein klebriger Fleck anfühlte, als sie darüberfuhr.
    Dann spulte sie die unsichtbare Faser ab und befestigte das andere Ende an der gegenüberliegenden Wand, wobei sie sich die Stelle vorsichtig einprägte.
    Seld wurde bleich. »Du kannst doch nicht… du weißt doch, was das Zeug anrichtet!«
    »Und ob ich das weiß«, versetzte sie selbstzufrieden. »Der gute alte Hans-Dampf-in-allen-Gassen wird

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