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Raumschiff 4 - Channa

Raumschiff 4 - Channa

Titel: Raumschiff 4 - Channa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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brauchen. »Sieh her!« Pol t’Veng überspielte ihre Lagebeurteilung. »Sie kämpfen, um uns hier zu binden. Wir kämpfen um Manövrierraum. Wir haben unsere Mission abgeschlossen.«
    »Ich höre und gehorche, Gebieter.«
    »Das solltest du auch besser«, murmelte sie bei sich. Jetzt, da die Blockade beseitigt war, versammelten sich weitere Kolnari in den Korridoren.
    »Wir kämpfen uns bis zum Achsenkorridor durch«, sagte sie.
    »Du da, Dittrek! Hält diese Barrikade immer noch stand?«
    »Jawohl, Gebieter. Ich habe nicht genug Männer, um sie erneut zu stürmen.«
    »Spreng die Zugangswände zu beiden Seiten deiner
    Position«, befahl sie. »Dann spreng die verbindenden
    Abtrennungen und nimm sie in die Zange. Schnell.«
    »Gebieter.«
    Sie wandte sich an die anderen. »Zu den Docks – folgt mir!«
    »Jetzt!« murmelte Gus bei sich. Der Computer sorgte für die eigentliche Auslösung. Der Schlepper gab sein Dreggfeld frei und aktivierte Seitenschub, gerade genug, um der Station weiträumig auszuweichen.
    Gus nahm die Hände von den Instrumenten und schlug auf den Hauptenergieschalter. Das war jetzt das sicherste. Draußen gab es jede Menge Hochgeschwindigkeitsmüll… darunter die Wracks der anderen Schlepper. Er empfand einen merkwürdigen Frieden, fast so, als könne er schlafen.
     
    »Gebieter, geben Schub«, meldete der Maschinenkommandant der Herzensbrecher. Im selben Augenblick stieß die Waffenkonsole einen wütenden Ruf aus.
    »Kinetische Geschosse im Anmarsch. Vorbereiten auf
    Treffer. Interne Verteidigungsbatterien auf Automatik
    geschaltet.«
    »Volle Manövrierkraft. Schub an.«
    Chindik t’Marid betete stumm zu dem Hausgott der
    Plattform. Das große Gefährt machte einen Ruck, und
    ächzende Geräusche hallten durch das Material seiner Hülle, als die blockierten Verbindungsstücke wie Wurzeln aus dem Erdreich ausgerissen wurden. Die wirkungsvollsten Waffen befanden sich auf der Unterseite, die auf die SSS-900-C
    zeigten. Er konnte nichts tun, niemand konnte etwas tun, bis auf die KI-Systeme, die die Nahverteidigung übernahmen –etwas, das selbst die Kolnari-Reflexe überfordert hätte.
    Ein Schauer von Geschoßbahnen zog über die Monitore.
    Zerstreut registrierte der Kommandant, wie das vorletzte der angreifenden Fahrzeuge von einem Strahl getroffen wurde.
    Das war jetzt irrelevant, nach dem riesigen Schauer von Hochgeschwindigkeitsprojektilen, die gegen seine Plattform abgefeuert worden waren. Die Punkthaufen verkleinerten sich, als die Strahlen ihre Bögen zogen.
    Der Kommandant wartete gespannt. Kein Kontakt mehr. Der Rest des nahenden Treibguts war entweder aufgehalten worden, hatte sein Ziel verfehlt oder statt dessen die Station getroffen.
    »Schadensüberprüfung!«
    Einige wenige Lichter gingen von Grün über Bernstein ins Rote über. Der Monitor des Triebwerkraums erhellte sich.
    »Gebieter… die Zündungsspulen für den Überlichtantrieb sind getroffen worden.«
    »Wie lange?«
    »Eine Woche, Gebieter. Das ist Werftarbeit.« Die Kolnari auf der Kommandobrücke wechselten Blicke. Soeben hatten sie die Nachricht von ihrem eigenen Tod empfangen.
    »Du«, brüllte Chindik einen Reservemann an. »Nimm den
    dort…« Er zeigte auf den Götzen. »… und schmeiß ihn raus.«
    »Wir haben Gebieter Pol auf Leitung, Gebieter.«
    Die Türen öffneten sich zischend. Belazir machte einen Satz zurück und stieß einen Schrei aus, als sich das Plasmagewehr auf ihn richtete.
    »Gebieter!« Der Mann schien gleich vor Erleichterung in Tränen ausbrechen zu wollen. Belazir ignorierte ihn, sprang auf den leeren Kampfpanzeranzug zu, der dem Krieger folgte.
    Wie durch ein Wunder war es sogar sein eigener.
    »Wo ist Serig?« schrie Belazir. Er hatte damit gerechnet, daß er hier war oder das Kommando übernommen hatte. Die Angelegenheit hätte nicht so weit aus dem Ruder laufen dürfen.
    Bei geöffneten Türen waren Gefechtgeräusche laut und
    deutlich zu hören: dumpfe, hallende Töne, als Explosionen an der Station rissen, weit entferntes Dröhnen von Strahlenwaffen. Belazir faltete den Anzug um sich, sparte sich die Katheter für später auf. Wenn ich mir ins Bein pissen muß, dann soll es eben sein. Mit einem Ruck erwachte der Anzug zum Leben, und Belazir streckte die servogetriebenen Gliedmaßen und Handschuhe mit Entzücken.
    »Gebieter Serig ist tot, Großer Gebieter. Gebieter Pol hat das Kommando. Wir haben Verbindung.«
    Die Nachricht erschreckte Belazir einen Augenblick. Serig tot? »Gebieter

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