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Raumschiff 4 - Channa

Raumschiff 4 - Channa

Titel: Raumschiff 4 - Channa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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ungeheuer eng. Sie konnte nur
    abwechselnd atmen und sich bewegen. Es war wunderbar.

KAPITEL 22
    »In Ordnung«, krächzte Florian Gusky. »Los.« Er hustete, seine Lungen und sein Hals bestanden nur noch aus Schmerz und Feuer. Das Belüftungssystem war nicht für zweiwöchige Aufenthalte entworfen worden. »Los, ihr Hundesöhne.«
    Acht Schlepper und der Erzkundschafter In Deinen Träumen warfen ihre Systeme an. Ursprünglich waren es zehn Schlepper gewesen, aber Lowbau und Wong hatten schon seit vier Tagen nicht mehr auf Bündelstrahl geantwortet. Wenn irgend etwas mit ihren lebenserhaltenden Systemen schiefgegangen sein sollte, hatte keiner von ihnen dabei einen Ton von sich gegeben und den Tod in der Stille ihrer heruntergefahrenen Schiffe hingenommen.
    »Jetzt geht’s nach Hause«, flüsterte Gus.
    Die Schlepper waren zusammen mit dem anderen Müll
    umhergetrieben, der den unmittelbaren Nahbereich der Station umgab. Stumm bedankte er sich für die Tatsache, daß Simeon nie ein besonders ordentliches Haus geführt hatte. Und dafür, daß Channa nicht die Zeit gehabt hatte, ihn umzukrempeln, bevor der Ärger losging. Nun färbte die Energie ihrer Triebwerke den halben Himmel. Die Beschleunigung drückte Gusky ins Polster zurück, stärker als es die Kompensatoren abpuffern konnten. Der Monitor vor ihm zeigte eine hologetriebene Skizze, Ziel und Anflugbahn als Kasten
    markiert, der Schlepper ein Lichtpunkt, den er in der
    Umrahmung halten mußte. Für ein Militärfahrzeug kein
    Problem, aber diese Schlepper waren eigentlich für hartes, träges Ziehen eingerichtet, nicht für schnelle Wendemanöver.
    Nichts anderes zählte als der Anflugvektor sowie die Ladung Schrott und Erz, die hinter ihm folgte. Die Triebwerke durchsummten seinen Körper, wurden jenseits aller Vorsicht und Hoffnung belastet.
    Sein Geist fand noch die Zeit, den grellen Funken zu
    registrieren, der einen hochgehenden Schlepper markierte, ein Pulsieren der Triebwerksdetonation und dann den noch helleren Blitz des destabilisierten Reaktors.
    »Na, jetzt müßten sie eigentlich wissen, daß wir da sind«, meinte er. Bartstoppeln kratzten gegen das Nahrungsmundstück und das Mikrofon, als er den Kopf im Helm bewegte. Er wußte, daß sein Gesicht weder gesund noch angenehm aussehen mußte. Der Schlepper torkelte, als Gusky die Bahn korrigierte. Die Station füllte einen Seitenmonitor aus, und da war auch schon die Kolnari-Gefechtsplattform, die an ihrer nordpolaren Röhre andockte wie eine monströse Zecke.
    »Du gehörst mir«, rief Gus heiser. »Ganz allein mir!«
     
    Simeon stand im Gang. Um ihn herum rumpelte Gestein,
    weiter oben explodierte die Bombe, Chips stachen ihm in die Augen und prallten von seinem Panzer ab. Der lange Schädel, der hindurchstieß, war mit Saphirschuppen besetzt und hatte überall Augen. Die Schnauze schlitzte sich vierfach auf, und jedes Segment war mit Fangzähnen besetzt. Die Zunge dazwischen war eine Lanze mit metallener Spitze: bereit zum Zustoßen.
    Simeon jedoch stieß als erster zu, packte sie mit einem gepanzerten Handschuh und warf sich zurück, bevor die vier Kieferladen sich schließen konnten. Als sie es taten, marterten sie ihre eigene Zunge. Ein schrilles Schmerzgewinsel trieb Simeon Nadeln in die Ohren. Er hielt seinen Griff um das peitschende Ende aufrecht, schlug sie dreimal um die Schnauze und band sie zu einem schnellen Knoten. Dann trat er zurück und packte mit beiden Händen seinen glühenden Baseballschläger. Tschack! Das Schutzprogramm erzitterte, sackte zusammen, löste sich in metallische Fragmente auf, die desorganisiert vor und zurückhuschten, um sich mit einem Mal in schwebende Bytes zu zersetzen.
    »Der nächste«, sagte er und trat auf die eisenverstärkte Tür zu, die wahrscheinlich den Eingang zur CPU darstellte.
    »Junge, ich muß mir diese KI-Schnittstelle patentieren lassen«, sagte er, als er sich wieder aufbaute. »Sie…«
    Krach. Eichenholz zersplitterte, Gußeisen verbog sich und kreischte.
    »… verdammt…«
    Krach.
    »… Spaß.«
     
    »Gebieter, Gebieter!«
    Der Kommandant der Gefechtsplattform Herzensbrecher fuhr auf einem Absatz herum. Der große kreisförmige Raum war halb leer; die Besatzung mit Freigang kehrte erst allmählich zurück.
    »Was ist?« bellte er den Wachoffizier an den
    Informationssystemen an. Nicht jetzt. Er hatte den Auftrag, als erster abzulegen und mit dem Transitflug zu beginnen, um bereits am Ziel zu sein, wenn die Transporter zum Rendezvous

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