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Raumschiff 4 - Channa

Raumschiff 4 - Channa

Titel: Raumschiff 4 - Channa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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glauben Sie, habe ich mir solche Mühe gemacht, die GWRIM und die MM dazu zu
    bringen, sich mit Bethel zu befassen?«
    »Sie haben das getan? Aber die Admiralin und der Kommodore…«
    »… haben sich angehört, was ich ihnen zu sagen hatte, was man von Ihnen ja nicht behaupten kann. Sie müssen
    hierbleiben…«
    Empörung, Wut, Ekel und Zorn rasten ungebremst über
    Arnos’ Antlitz. »Aha? Sie geben es also zu.«
    »Was?«
    »Sie geben zu, daß Sie aus mir nur ein Spielzeug machen wollen«, rief Arnos voller Leidenschaft. »Ihren Ersatz bei Channa!«
    »Was will ich?« Simeons Stimme hallte in der kleinen
    Fahrstuhlkammer wider. »Sie sind ja wirklich verrückt!
    Vielleicht ist es eine ganz interessante Idee, aber das haben Sie gesagt, nicht ich. Trotzdem, Sie sollen nicht meinetwegen hierbleiben. Es geht um Channa. Sie liebt Sie wirklich, Arnos.
    Geht das eigentlich überhaupt nicht in Ihren arroganten Dickschädel?«
    »Liebt mich? Weshalb umarmt sie mich dann und sagt, Ich liebe dich, Simeon?«
    »Ja, und die letzten beiden anstrengenden Wochen, da hat sie Sie nie Simeon-Arnos genannt, wie?«
    »Banchut!« Arnos schlug sich mit der Handfläche gegen die Stirn, er sah völlig bestürzt aus.
    »Das war bestimmt nicht ich oder mein Holo, ja nicht einmal meine Hülle, die sie eben geküßt hat! Lassen Sie ihr doch etwas Zeit. Sie ist blind geworden, verdammt! Sie hat Angst, sie ist erschöpft, sie steht unter Druck. Reißen Sie ihr doch nicht gleich wegen eines Ausrutschers das Gedärm aus dem Leib!«
    »Wegen eines Ausrutschers?«
    »Wegen eines Ausrutschers! Sie egozentrischer,
    stumpfsinniger, selbstsüchtiger Schweinehund!«
    »Aber Sie lieben sie doch auch!« Arnos schüttelte die Faust, sah wütend um sich und suchte ein Ziel, um seine Frustration und Wut daran auszulassen.
    »Ja, ich liebe sie. Genauso wie Sie. Aber ich kann sie nicht berühren, Arnos. Ich kann sie nicht in den Arm nehmen, wie gern ich es auch täte. Was macht Ihnen da noch Sorgen?«
    »Daß sie von Ihnen träumt und sich fragt, wie es wohl wäre, in Ihren Armen zu liegen.« In der Enge der Fahrstuhlkabine hörte Arnos seine eigenen zornigen, eifersüchtigen Worte widerhallen. »Ich denke, daß sie gern die Augen zumachen und Ihre Stimme ihr etwas zuflüstern hören würde, während ich mit ihr Liebe mache.«
    »Schön, dann sage ich Ihnen mal, was ich denke. Ich denke, daß Sie ein schmutziges, dickköpfiges, provinzielles,
    kleinkariertes, eifersüchtiges Stück Schweineschmalz sind. Ich will Ihnen mal eine kleine Kostprobe davon geben, was
    Channa im Moment durchmacht und womit Sie sie alleinlassen wollen.«
    Simeon schaltete die Beleuchtung im Fahrstuhl ab. Arnos stand in völliger Dunkelheit da. Gerade lange genug, bis er die Phase erreichte, da er sich Lichter und Farben vorstellte, nur um sich zu beruhigen. Das menschliche Auge war nicht für völlige Dunkelheit geschaffen. Selbst in einer verhangenen Nacht und mit geschlossenen Augen gab es immer noch ein wenig Licht.
    Die Dunkelheit und die Bewegung wirkten desorientierend.
    Und beängstigend, wie sich der Betheliter eingestand.
    »Hören Sie auf.« Arnos sagte es gelassen, aber entschieden.
    Simeon antwortete nicht. »Hören Sie auf, habe ich gesagt.«
    Eine Spur Verunsicherung schlich sich in seine Stimme. Wenn jetzt ein Unfall passierte, wer würde schon an seinem Wort zweifeln?
    Simeon ließ den Fahrstuhl erneut stocken.
    »Unangenehm, nicht wahr?« fragte Simeon ruhig.
    »Ja«, antwortete Arnos knapp. »Bitte, würden Sie wieder die Beleuchtung anschalten?«
    »Channa kann das nicht«, bemerkte Simeon.
    »Möglicherweise geht das Licht für sie nie wieder an, dann braucht sie eine Prothese, eins von diesen Geräten, das sie einem vors Gesicht hängen. Ja, für sie könnte das bis in alle Ewigkeiten so aussehen.«
    »Was wollen Sie von mir?« verlangte Arnos zu wissen. »Ich würde ihr mein Augenlicht geben, wenn ich könnte.«
    »Das ist ein risikoloses Angebot«, bemerkte Simeon
    verächtlich, »denn Channa würde ein solches Opfer nicht einmal annehmen, wenn es erforderlich wäre.«
    »Was soll ich denn dann tun?« Arnos schrie die Worte
    beinahe heraus.
    »Halten Sie sie fest. Legen Sie einfach nur die Arme um sie und halten Sie sie eng an sich gepreßt. Weichhüllen brauchen so etwas. Ich habe es nie gebraucht, deshalb fehlt es mir auch nicht.«
    Arnos stöhnte in der Dunkelheit auf.
    »Ich würde meine Hülle verhökern, wenn ich Channa
    körperlich trösten könnte. Aber

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