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Raumschiff 4 - Channa

Raumschiff 4 - Channa

Titel: Raumschiff 4 - Channa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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wundre ich mich, daß ich heute überhaupt aufgewacht bin. Du hast mich doch wohl nicht«, und schon wurde ihr Ton wieder argwöhnisch,
    »zulange schlafen lassen?«
    Die eigentliche Channa hat sich nicht über Nacht geändert!
    »Nichts Neues zu vermelden. Ich plage mich immer noch
    durch die Sprache, aber es ist wahrscheinlicher, daß wir mehr aus den Passagieren herausbekommen als aus den Schiffsauf Zeichnungen.«
    »Wie geht es ihnen? Ist inzwischen noch jemand
    aufgewacht?«
    »Doktor Chaundra sagt, daß der arme Kerl, den die
    kreischende Walküre bewußtlos geprügelt hat, ihr Anführer ist, er heißt Arnos ben Sierra Nueva. Die Walküre ist Rachel bint Damscus. Ich weiß ja, daß du gern wissen möchtest, wie er heißt… und sie natürlich auch«, fügte er hastig hinzu, um den Mann in keiner Weise in ihrer Aufmerksamkeit besonders hervorzuheben. »Der Doktor meint, daß er zu unserer
    Versammlung kommen kann.«
    »Und wer noch?«
    »Der Anführer Arnos und seine rechte Hand, ein Bursche namens Joseph ben Said.«
    Channa nippte an dem Kaffee, den sie sich zubereitet hatte.
    »Wann werden sie da sein?«
    »Wir haben in ungefähr einer Stunde ein Stationsleitertreffen.
    Chaundra kommt auch, falls niemand in einen kritischen Zustand gerät. Wenn wir damit fertig sind, werde ich Sierra Nueva und diesen Burschen Joseph rufen lassen.«
    »Tust du mir einen Gefallen«, sagte Channa, »nennst du ihn bitte Arnos? Sierra Nueva klingt wie einer von diesen Tänzen, die angeblich das Blut zum Kochen bringen und die Libido entfesseln sollen.«
    »Da triffst du den Nagel auf den Kopf. Schließlich wollen wir doch wohl nicht, daß irgendwelche verbotenen Leidenschaften auf der Station Amok laufen, oder?«
    »Na ja«, meinte sie mit einem Grinsen, »dieser Teil ist wohl verhandelbar.«
    Na, na, Channa ma belle, es geht doch nichts über den Tod, um einen ein bißchen aufzulockern, wie? Wollen hoffen, daß die »weiche Tour« ein bißchen bei dir vorhält.
    Simeon bemerkte einen Besucher draußen im Korridor und öffnete die Tür, bevor der Junge läuten konnte: ein
    hochgewachsener, dünner Zwölfjähriger, von dunklem und hageren Gesicht, aber mit grünen Augen und einem rötlichen Ton im braunen Haar. Der Junge stand einen Augenblick
    überrascht da.
    »Komm doch rein«, lud Simeon ihn ein. Channa hob den
    Blick von ihrem Notizschirm und wiederholte die Einladung.
    »Hallo«, meinte der Junge nervös. Simeon bemerkte, daß er am Stock ging. »Ich bin Seld Chaundra? Ich bin in Joats Klasse?«
    »Ach, wirklich?« warf Simeon hilfreich ein.
    »Ja.« Selds freie Hand knüllte den Stoff seines Hosenbeins.
    »Ist sie da?«
    »Im Augenblick nicht«, antwortete Channa und stemmte das Kinn auf die Faust. »Wir können ihr etwas ausrichten. Gibt es Probleme?«
    »Oh, nein.« Er schüttelte den Kopf. »Es ist nur… na ja, sie war heute nicht im Unterricht und da habe ich mir Sorgen gemacht, daß sie sich gestern vielleicht verletzt hat.«
    »Das ist sehr nett von dir«, sagte Channa lobend. »Aber sie hat es geschafft… ganz okay!«
    »Wir werden ihr ausrichten, daß du nach ihr gefragt hast, Seld«, teilte Simeon ihm mit.
    »Kommt sie morgen in die Schule?«
    »Durchaus möglich«, antwortete Simeon. »Ich werde ihr
    ausrichten, daß du nach ihr gefragt hast, und ihr sagen, sie soll Kontakt mit dir aufnehmen. Hat sie deinen Rufcode?«
    »Ja, Sir.« Wie alle auf Station geborenen Jugendlichen war Seld damit vertraut, daß Simeon aus dem nächstgelegenen Lautsprecherwürfel zu ihm sprach, aber er besaß die guten Manieren, sich vor der Säule zu verbeugen. »Tut mir leid, Sie belästigt zu haben.« Er winkte Channa noch einmal zu und trat wieder durch die Tür.
    »Na ja!« meinte Channa erfreut, »Sie hat also einen
    Gleichaltrigen, der sich genug Sorgen um ihr Wohlergehen macht, um dich in deiner Drachenhöhle aufzusuchen.«
    »Glaubst du, das genügt, um sie wieder hervorzulocken?«
    Channa überlegte. »Ich meine, es wird ihr Denken verändern.
    Wenn man sicher ist, daß sich niemand Sorgen um einen
    macht, ist es leicht, deprimiert zu werden und die Hoffnung zu verlieren. Mach schon«, sagte sie mit aufmunterndem Lächeln an die Säule gewandt, »sag ihr, daß Seld hier war und daß er sich Sorgen gemacht hat, sie könnte verletzt sein, und daß er sich darauf freut, wenn sie wieder in die Klasse zurückkehrt.«
     
    »Ja, der ist schon in Ordnung… Seld, gewissermaßen«, meinte Joat. »Ein bißchen ein Kind, verstehst

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