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Raumschiff 4 - Channa

Raumschiff 4 - Channa

Titel: Raumschiff 4 - Channa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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dir, sind wir alle Krüppel, Simeon«, sagte sie. »Du verfügst über mindestens einhundert Fähigkeiten, die uns fehlen.«
    »Danke«, sagte er in einem etwas gemäßigterem Ton.
    »Trotzdem stimmt, was Arnos sagt. Wir müssen um jeden
    Preis verhindern, daß ich den Kolnari in die Hände falle.«
    Die Selbstzerstörungssequenz kam Hirn wie Partner in den Sinn, erhob sich wie ein Ungeheuer aus den Tiefen des
    Ozeans, eine Woge kalten schwarzen Wassers vor sich her treibend.
    Arnos hüstelte. »Ich glaube, es gibt einen Ausweg. Wir können sie täuschen. Sie überzeugen, daß es auf dieser Station gar keinen Gehirnmanager gibt. Sofern überhaupt«, und er bleckte die Zähne zu einem bösartigen Grinsen, »solche Barbaren wie die Kolnari von derlei Personen wissen sollten.«
    Als er merkte, daß Channa etwas sagen wollte, hob er schnell die Hand, um sie daran zu hindern. »Darf ich annehmen, daß Simeons Name viel zu oft auf viel zu vielen Dokumenten oder Nachrichtenholos oder wo auch immer auftaucht, um seine bloße Existenz verschweigen zu können? Außerdem wird es nicht ausbleiben, daß der eine oder andere sich verspricht und den Namen erwähnt, was wiederum zu Fragen führen würde.
    Daher bin ich gekommen, um mich als falscher Simeon
    anzubieten. Um sie zu täuschen.« Begierig blickte er vom einen zum anderen. »Ist das keine gute Idee?«
    »Es ist…«, fing Channa an und musterte ihn mit leuchtenden Augen. »Es ist verdammt brillant!« Sie sprang auf und
    umarmte ihn einen Augenblick, dann ging sie im Raum auf und ab. »Sofern wir diesen Austausch tatsächlich umsetzen können.«
    »Na ja, besser als Selbstmord ist es immerhin«, meinte Simeon, der darin notgedrungen seine einzige Option gesehen hatte. »Da gibt es allerdings eine kleine Diskrepanz, Arnos. Ich bin schon seit vierzig Jahren hier, und Sie sind wie alt?
    Achtundzwanzig?«
    »Ah, das ist ein ernsthaft zu überlegender Einwand«,
    erwiderte der Betheliter, »aber wie Sie bereits festgestellt haben, ist es unwahrscheinlich, daß sie während ihres
    Aufenthalts auf dieser Station Zeit darauf verwenden werden, ihre Geschichte zu studieren. Sie haben gar keinen Grund, mich nicht als Channas Assistenten zu akzeptieren. Wenn Sie meinen sollten, daß es eine ernste Sorge darstellen könnte, könnten wir ihnen immer erzählen, daß Simeon nur ein Titel ist. Dann wäre ich eben der Simeon-Arnos.«
    »Ja«, stimmte Channa begeistert zu, »wir könnten so tun, als sei es ein traditioneller Titel. Eine Position, die nach der ersten Person benannt wurde, die sie innehielt, eine
    Ehrenbezeichnung! Warum sollten die Piraten das überprüfen, wenn wir sagen, daß dem so ist und schon immer so war?
    Außerdem brauchten wir dann weniger Personaldateien zu manipulieren – das ist ein großer Vorzug. Vor allem bei Leuten, die schon eine Weile hier sind. So etwas zu fälschen ist, als würde man eine Karte aus einem Haus ziehen. Jede Veränderung führt weitere Veränderungen nach sich, bis es schon ziemlich bald unkontrolliert zusammenbricht.«
    »Da sind auch die Durchläufer«, meinte Simeon
    nachdenklich. »Den meisten von ihnen ist ganz egal, wer eigentlich was organisiert, solange es für sie nicht mit Unbequemlichkeiten behaftet ist. Eigentlich haben wir schon so viele ausgemustert, die es tatsächlich wissen, daß diese List mit etwas Glück doch gelingen könnte.« Simeon begann, das Konzept der Täuschung weiterzuentwickeln. »Wir könnten das alte Zweitkontrollzentrum verwenden, das während des Baus der Station zugeschaltet war, bevor ich hier installiert wurde.
    Diese Quartiere sehen nicht unbedingt nach einem Büro aus.
    Wir könnten behaupten, daß es sich um einen Wohnraum
    handelt.«
    »Ah! Dann nehmen Sie mein Angebot als Hochstapler also an«, rief Arnos. »Hervorragend! Dann werde ich sofort hier einziehen, sobald Sie meiner bedürfen. Bis dahin möchte ich gern bei meinem Volk bleiben. Sofern sie nichts gegen
    Gesellschaft in Ihren wunderbaren Räumen haben sollten?«
    fragte er und wandte sich schnell zu Channa um, besorgt, daß seine Anmaßung sie verärgert haben könnte.
    »Wir werden Ihnen Bescheid geben, wenn es soweit ist«, sagte sie ein wenig benommen.
    »Gewiß«, erwiderte er. Er nahm ihre Hand und küßte sie zärtlich, lächelte in Simeons Richtung und ging.
     
    Einen Moment lang blickte Channa auf die verschlossenen Türen, dann drehte sie sich zu Simeons Schacht um.
    »Entschuldige mal, aber haben wir gerade sein

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