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Raumschiff 5 - Carialle

Raumschiff 5 - Carialle

Titel: Raumschiff 5 - Carialle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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der Edlen Wilden hinwegsausten. Die Spähaugen erstarrten.
    Plötzlich wimmelte die Luft von Streitwagen. Die Zauberer hielten überall Ausschau nach Plennafrey, die aber inzwischen schon kilometerweit von Carialle entfernt war.
    »Schaut mal!« rief Asedow und zeigte mit ausgestrecktem Arm nach ihnen, worauf die Meute sofort kehrtmachte, um die Verfolgung aufzunehmen.
    Chaumel blitzte heran, neben ihm Nokias und Ferngal. Wie ein gutausgebildetes Fluggeschwader gingen die Zauberer dahinter in Formation. Keff drehte sich um und machte ihnen eine lange Nase.
    »Hiiiaaahh!« brüllte er.
    Zweihundert Blitze zuckten aus zweihundert Amuletten hervor und schossen auf ihren Rücken zu. Plennafrey zog hinter sich einen Schutzschirm hoch, der die Energie mit einem gewaltigen Schauspiel in alle Richtungen zerstreute. »Falls es kommen sollte, dann kommt es jetzt gleich«, sagte Carialle Keff ins Ohr. »Ja, es kommt tatsächlich… Es kommt… jetzt!«
    »Festhalten!« schrie Keff, als mit dem Energieausfall der Boden unter ihnen wegsackte. Plennafreys Schultern spannten sich unter seinen Händen, und Brannel stöhnte auf.
    Im Tal hallten die Rufe und Schreie wider, als auch die anderen Zauberer, ihrer gesamten Energie beraubt, hilflos der Planetenoberfläche entgegenstürzten. Manche flogen tief genug, um tatsächlich aufzuprallen, bevor der Energieausfall endete. Eine Zauberin fand sich benommen inmitten der Trümmer ihres Schwebesessels wieder und blickte völlig verstört um sich.
    Wie beim letztenmal, war der Energieausfall auch diesmal nur kurz, genügte Carialle aber, um ihre Triebwerke zu zünden und sich aus ihren unsichtbaren Fesseln zu befreien. Mit gewaltigem Brüllen und einem immer länger werdenden
    Feuerpilz erhob sie sich in die Luft. Wie auf Befehl wirbelten die Hunderte von Zauberern herum und nahmen die
    Verfolgung auf; Plennafrey und Keff waren plötzlich
    vergessen. Carialles Kameras zeigten verblüffte und zornige Gesichter. Chaumel drosch gerade auf seine Sessellehne ein.
    »Hasch mich, ich bin der Frühling!« rief Carialle und nahm Kurs auf den planetaren Norden.
     
    Noch fünfzig Meter, dann brachte Plennafrey sie aus Klemays Tal auf einen isolierten Berggipfel. Brannel war verstummt, ein zusammengekauertes Bündel aus Knien und Ellenbogen zu ihren Füßen. Keff glaubte erst, daß der Edle Wilde verängstigt sei, bis Brannel sie mit glühenden Augen ansah.
    »Ach, das möchte ich auch können, Zauberin!« rief er. »Es wäre der größte Augenblick meines Lebens, wenn ich mich selbst zum Fliegen brächte. Von so etwas habe ich immer nur träumen können. Ich flehe dich an, mir dies als erstes beizubringen.«
    Keff lächelte über die Begeisterung des Arbeiters. »Ich hoffe, du wirst dich auch noch so schwungvoll dranmachen, wenn du erst einmal erfahren hast, wieviel Arbeit das Zaubern mit sich bringt«, warf er ein.
    »Ach, ist das ein herrliches Gefühl, wieder frei zu sein!«
    sagte die Stimme in seinem Ohr. Da Carialle ihr Ziel bereits kannte, hatte sie sofort nach dem Teleportsprung wieder den Kontakt zu Keffs Implantaten herstellen können. »Ich muß ganz langsam fliegen, um mein Publikum nicht zu verlieren.
    Das sind vielleicht lahme Enten! Zweimal hätte ich Potria beinahe abgehängt.«
    »Sind dort draußen irgendwelche unerwünschten Beobachter, Cari?« fragte Keff und deutete mit den Fingern, damit die Augenimplantate es sehen konnten.
    »Bisher sind hier keine Spähaugen zu sehen«, antwortete Carialles Stimme kurz darauf.
    Plenna schoß auf eine Terrasse zu, das Gegenstück zu jener auf Chaumels Festung, und blieb wenige Zentimeter über den grauen Fliesen schweben.
    »Ich darf nicht landen, sonst zeigen die Kraftlinien es an«, sagte sie.
    Brannel sprang ab und huschte ins Innere.
    »Viel Glück!« rief Keff ihm nach. Plenna lenkte den Sessel wieder in die Höhe und flog am Rand des Landeplatzes eine Kurve, um schließlich unter dem Felsvorsprung in
    Warteposition zu gehen.
     
    Brannel spürte, wie der Boden unter seinen Füßen summte. Er zwang sich, das Gefühl zu ignorieren. Diese Unbehaglichkeit war ein kleiner Preis, falls sie es ihm ermöglichte, mit Zauberern zu verkehren und von ihnen wie ein Freund, ja, wie ein Gleichgestellter behandelt zu werden. Sogar eine echte ozranische Zauberin war nett zu ihm gewesen, und dann erst das Versprechen, das der Zauberer Keff ihm gemacht hatte!
    Das Wissen darum verlieh seinem Schritt zusätzliche
    Spannkraft, als er durch den mit bemalten

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