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Raumschiff 5 - Carialle

Raumschiff 5 - Carialle

Titel: Raumschiff 5 - Carialle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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schlichten, viersträhnigen Zopf geflochten, der fast den ganzen Rücken herabhing.
    »Sie tut mir leid«, sagte Keff. »Sie sieht so aus, als wäre sie hier ziemlich deplaziert. Sie ist nicht bösartig genug.«
    Carialle verpaßte ihm gleich eine verbale Abreibung. »Du fällst doch immer wieder auf die naive Masche rein«, meinte sie. »Deshalb ist es bei Mythen & Legenden so leicht, dich in die Falle zu locken.«
    »Oho, jetzt hast du es endlich zugegeben! Von nun an werde ich vor dir auf der Hut sein.«
    »Bleib mal lieber bei diesen Leuten auf der Hut. Das sind keine fischfressenden Sumpfbewohner wie die Flatulenten.«
    Keff hatte gerade noch genug Zeit, dem hochgewachsenen Mädchen höflich zuzunicken, bevor Chaumel ihn beiseite riß, um ihn dem letzten der fünf hohen Zauberer vorzustellen. »Ich weiß, wie sie sich fühlt, Cari. Das kann ich gut nachempfinden.
    Ich bin es auch nicht gewöhnt, mich mit hochentwickelten Gesellschaften zu befassen, die komplizierter und
    heimtückischer als jene sind, aus der ich selbst entstamme. Da ziehe ich die halbnackten Sumpfbewohner jederzeit vor!«
     
    »Schau dir das an«, sagte Potria säuerlich. »Ich habe Anspruch auf ihn, aber Chaumel stolziert mit ihm herum, als hätte er ihn selbst entdeckt.«
    »Moment mal«, widersprach Asedow. »Noch haben wir die Frage des Besitzrechts nicht geklärt.«
    »Er hat ein gütiges Gesicht«, warf Plennafrey mit kleinlauter Stimme ein. Potria wirbelte in einer Wolke aus Rosagold zu ihr herum und starrte sie böse an.
    »Du bist ja verrückt! Es ist nicht völlig ozranisch, also ist es auch nicht besser als ein Tier, genau wie die Bauern.«
    Plennafrey entsann sich ihres Vorsatzes, sich kühner zu verhalten, so angsterfüllt sie sich auch fühlen mochte; deshalb räusperte sie sich und erwiderte: »Ich bin mir sicher, daß er kein bloßes Ding ist, Potria. Er sieht wie ein richtiger Mann aus.«
    Tatsächlich fand sie sein Äußeres durchaus anziehend. Seine funkelnden Augen erinnerten sie an glückliche Zeiten, die sie seit dem Tod ihres Vaters nicht mehr gekannt hatte. Wenn sie einen solchen Mann doch haben könnte! Dann wäre sie nicht mehr so einsam.
    Potria wandte sich angewidert ab. »Ich bin meiner Rechte beraubt worden.«
    »Du? Ich habe als erster gesprochen.« Asedows Augen funkelten.
    »Ich stand kurz vor dem Sieg«, versetzte Potria, zog die Lippen hoch und offenbarte ihre zusammengebissenen Zähne.
    Blitzartig führte sie direkt unter Asedows Nase ein Handsignal aus. Er wich zurück, machte ein Abwehrzeichen. Plenna sah bestürzt zu. Obwohl sie wußte, daß die beiden es nicht wagen würden, ihren magischen Krieg hier wieder aufflackern zu lassen, wäre sich doch keiner von ihnen zu schade gewesen, dem anderen ein Messer zwischen die Rippen zu stoßen.
    Plötzlich verspürte sie, wie sich eine Wand aus Kraft zwischen die Streitenden schob. Auch Nokias mußte wohl der Gedanke an einen möglichen Zwischenfall gekommen sein.
    Asedow und Potria wichen langsam immer weiter voreinander zurück, ohne in ihrem Streit nachzulassen. Plenna schaute zu den anderen Zauberergruppen hinüber. Die fingen schon an, ihnen Blicke zuzuwerfen. Nokias, der heute abend schon einmal gedemütigt worden war, würde außer sich vor Zorn sein, falls seine Untergebenen ihn hier vor versammelter Mannschaft auch noch blamieren sollten.
    Asedow wurde lauter; im Flug zogen seine Hände die alten Zeichen und unterstrichen das Gesagte. »Es geht um meine Ehre, und der Turm und das Tier werden mir zuteil werden!«
    Potria wedelte ebenso erregt mit den Händen. »Ehre? So etwas kennst du doch überhaupt nicht! Deine Mutter war eine Fellhaut mit einem Zugtierkinn, und dein Vater war betrunken, als er sie bestieg!«
    Als sie Asedows mörderischen Blick sah, nahm Plenna sich zusammen und legte die Hand fest auf die Gürtelschnalle unter dem schützenden Schleier. Wenigstens könnte sie zu
    verhindern helfen, daß der Streit sich noch mehr ausweitete.
    Mit einem Willensakt pufferte sie die Luft um sie herum ab, bis kein Geräusch mehr aus ihrem kleinen Kreis nach außen drang. Das betäubte zwar das Geschrei, hinderte die anderen aber nicht daran, weiterhin die Pantomime zu beobachten, mit der die beiden Streithähne einander zuzusetzen versuchten.
    »Wie könnt ihr es wagen!« Zolaikas Sessel schoß auf das Paar herab und trieb die beiden mit einem Kraftstoß
    auseinander, der Plennas Wolke des Schweigens zerstieben ließ. »Ihr entweiht die heiligen Zeichen

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