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Raumschiff 5 - Carialle

Raumschiff 5 - Carialle

Titel: Raumschiff 5 - Carialle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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zwei heftige Kratzgeräusche, gefolgt von wütenden und höhnischen
    Schreien. Jetzt würden zwei weitere Zaubermänner das Rennen aufgeben müssen, um sich nach Hause zu begeben und dort den Abfall aus ihren prunkvollen Roben zu entfernten. Das nächste Kratzen endete mit einem furchtbaren Krachen. Keff vermutete, daß der Zaubermann des fraglichen Streitwagens wahrscheinlich den Abstand zwischen Karren und Wand
    überschätzt hatte. Damit waren es also nur noch acht Verfolger. Keff riskierte einen Blick zurück. Das silberne Schimmern an der Spitze war Chaumel, dicht hinter ihm das Dunkelgrün Asedows, das Goldrosa Potrias, Nokias’ Gold und der Schatten Ferngals. Dahinter waren noch weitere
    auszumachen, doch die konnte Keff nicht identifizieren.
    Plennafrey bahnte sich ihren Weg durch die unregelmäßig verlaufenden, sich verjüngenden Gänge, wobei sie ihre Zauber über die Schulter schleuderte, um die Verfolger aufzuhalten.
    »Eigentlich müßte ich mich umdrehen und ein Netz weben, um sie darin zu verheddern«, sagte sie, »aber ich traue mich nicht, die Augen von unserem Weg zu nehmen.«
    »Da kann ich dir nur aus vollstem Herzen zustimmen, edle Dame«, meinte Keff. »Behalte lieber den Weg im Auge. Schau mal, weiter vor wird es heller.«
    Das Nachlassen der Düsternis deutete auf eine größere Höhle mit mehr Manövrierraum hin. Plenna schoß über die hohe Schwelle – und stieß ein bestürztes Stöhnen aus. Der Raum weitete sich zwar tatsächlich zu einer großen Höhle, war aber so glatt und merkmallos wie eine Wasserblase. Die untere Hälfte der Wände war von zahllosen, mit Flaschen gefüllten Regalen bedeckt. Nirgendwo wies eine Lücke auf einen etwaigen Ausgang hin.
    »Eine Sackgasse«, sagte Keff in ausdruckslosem Tonfall.
    »Wir befinden uns in Chaumels Weinkeller. Kein Wunder, daß er sich so diebisch gefreut hat.«
    »Ich habe versucht, dich zu warnen«, meldete Carialle sich reumütig zu Wort. »Aber du hast nicht zugehört.«
    »Tut mir leid, Cari. War eine wilde Fahrt«, erklärte Keff.
    Plennafrey flog eine Schlaufe, die Keff das Herz in die Kehle preßte, und hielt wieder auf den schmalen Eingang zu, doch der füllte sich plötzlich mit Chaumel und dem Rest des Verfolgertrupps. Plennafrey wich zurück, bis sie in der Mitte des Raums zu schweben kamen. Acht Sessel umringten sie wie Geschworene kurz vor der Hinrichtung.
    »… und es sieht so aus, als wär’s vorbei.«
    »Da seid ihr ja«, sagte Chaumel. »Zauberin Plennafrey, du hast deine Kompetenzen überschritten. Es geht nicht an, daß Beutestücke wie dieser Fremde und sein Turm von der
    Unbedeutendsten unter uns in Beschlag genommen werden.«
    Keff spürte, wie sich Plennas Knie in seinem Rücken
    anspannten.
    »Vielleicht möchte er ja niemandes Besitz sein«, versetzte sie. »Ich werde ihm seine Freiheit lassen.«
    »Du hast kein Recht, diese Entscheidung zu treffen,
    Zauberin«, sagte Nokias. Er streckte die Arme aus und legte eine große Hand auf den Ring, der das andere Handgelenk umschlang. Keff verspannte sich, als rote Blitze aus dem Armband hervorschossen und ihn samt Schwebesessel
    umhüllten.
    Ein unsichtbarer Stab sammelte die Blitze ein, um sie schadlos im Nichts verpuffen zu lassen. Der verblüffte Gesichtsausdruck Nokias’ verriet, daß er weder damit gerechnet hatte, daß Plennafrey sich ihm widersetzen würde, noch daß sie überhaupt in der Lage sei, seinen Angriff zu kontern.
    »Ein solcher Blitz hat dich auf der Ebene getroffen«, flüsterte Carialle Keff ins Ohr. »Es hat dieselbe Frequenz. Es muß Nokias gewesen sein! Junge, der sieht vielleicht erstaunt aus.«
    Die anderen Zauberleute hoben ihre Kraftgegenstände und bereiteten einen Großangriff auf ihr irregeleitetes Mitglied vor.
    »Bitte, meine Freunde«, sagte Chaumel und bewegte sich zwischen die anderen und das wachsame Paar in der Mitte des Raums. Seine Augen glühten von einem irren inneren Licht.
    »Es sei mir gestattet.«
    Er nahm den Stab aus der Schlinge an seinem Gürtel und hob ihn. Keff schaute an Plennafrey hoch. Die Zauberfrau begann mit trotzigem Blick, mit den Armen Luft einzusammeln.
    »Ich kann erkennen, was sie da tut«, sagte Carialle höchst beunruhigt. »Keff, sag ihr, sie soll nicht wieder teleportieren.
    Dann kann ich nicht…«
    Die Höhle explodierte in einem grellen weißen Blitz.
    Bis auf die fehlenden acht zornigen Zauberleute hätte man meinen können, daß Keff und Plennafrey sich nicht von der Stelle bewegt hätten. Sie

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