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Raumschiff 5 - Carialle

Raumschiff 5 - Carialle

Titel: Raumschiff 5 - Carialle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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seinem eigenen Bewußtsein und dem zu erkennen, was sie seinen Geist einpflanzten. Er verspürte einen Anflug von Verzweiflung. Auf all seinen ausgedehnten Reisen war ihm nichts begegnet, das ihn auf diese Art von Macht hätte vorbereiten können. Wie lange würde er das noch
    durchstehen? Wenn sie ihr Vorhaben fortsetzten, würde er schon bald damit beginnen, seine Lebensgeschichte
    herauszuposaunen – und die seines Lebens mit Carialle.
    Nein, das nicht – niemals! Wütend stählte er seinen Willen.
    Wenn er sich nicht einmal selbst schützen konnte, könnte er auch Carialle nicht beschützen. Er mußte unbedingt
    verhindern, daß sie von Carialle erfuhren, selbst wenn es ihn das Leben kostete. Anderenfalls wäre das Hirnschiff noch größeren Gefahren ausgesetzt als er; es würde Carialle noch Übleres drohen als damals, bevor sie Partner wurden.
    Die Rotoflex-Hanteln seiner Vorstellung verwandelten sich in Dolche, die er immer wieder schmerzhaft in seine eigene Brust bohrte. Er zwang sein geistiges Selbst, die Dolche fallenzulassen. Sie zerplatzten zu Flammen, die an seinen Armen emporloderten. Er spürte das Knistern seiner
    Unterarmbehaarung. Dann setzte sanfter Regen ein. Mit enttäuschtem Zischeln erstarb das Feuer. Keff hätte beinahe gelächelt: Das war wieder Plennafrey.
    Er war dankbar für den Eingriff der jungen Zauberfrau. Wie lange würde sie es gegen die vereinten Kräfte ihrer älteren Kollegen durchstehen? Fast konnte er die geistigen Funken spüren, die zwischen Plennafrey und den anderen hin und her sprühten. Doch sie hielt stand, was bei den anderen Zorn und Empörung auslöste. Die vordergründig ruhig wirkende
    Pattsituation drohte, sich zu etwas weitaus Schlimmerem zu entwickeln.
    »Kleine Energieschübe«, verkündete Carialle. »Ein Stich nach rechts. Oh, nach links pariert. Ein Rundumschlag – was war das denn?«
    Keff fühlte sich von einer unsichtbaren Kraft gepackt.
    Langsam begann er sich mitten in der Luft zu drehen, genau wie die Seiltänzer, doch diesmal ohne seinen Sessel. Dann wirbelte er immer schneller um die eigene Achse. Die kläglichen Überreste seiner anfänglichen Freude darüber, eine Rasse von Magiern entdeckt zu haben, verschwanden schnell in den Wogen der Übelkeit, die seinem geschundenen Magen zusetzten. Er versuchte, den Boden zu erreichen oder wenigstens einen der anderen Zauberer, doch er schaffte es nicht annähernd. Immer schneller und schneller wurde er herumgewirbelt, bis sich der Saal in verschiedene Schichten aus Licht und Farbe teilte. Bilder drangen in sein Bewußtsein, begleitet von furcht-und zorngeschwängerten schrillen Schreien, die seine Nerven schrumpfen ließen. Er spürte nichts anderes mehr als Schmerz, und das Brüllen in seinem Kopf übertönte sämtliche andere Sinneswahrnehmungen.
    Keff spürte eine Berührung am Arm, und plötzlich stolperte er mit wackligen Knien über den glatten Boden hinter Plennafrey her. Sie hatte das Schlachtgetümmel verlassen, um ihn zu retten. Fest hielt sie seine Hand gepackt, während sie auf die offenstehenden Türen zusteuerte.
    Chaumels unsichtbare Mauer war kein Hindernis. Plennafrey schob die Hand durch den Umhang an ihren Gürtel, worauf in der Wand ein Loch erschien, während eine Staubwolke an ihnen vorbei in den Saal peitschte. Hustend stürzten Plennafrey und Keff auf das Landefeld hinaus. Keff erinnerte sich daran, was Carialle über die Farbkoordination gesagt hatte, und rannte dem Mädchen nach, dem blaugrünen Sessel am
    äußersten Balkonrand entgegen. Auf dem vibrierenden Boden fand er nur ungewissen Halt, zwang sich aber mit Gewalt dazu, die Distanz zu überwinden, und wäre der jungen Frau dabei beinahe auf die Hacken getreten.
    Sie warf sich in ihren Sessel, zog Keff zu sich hinauf. Der Sessel erhob sich augenblicklich und jagte in die Nacht hinaus.
    Keff sah, wie hinter ihnen die anderen Zauberleute hastig auf ihre Sessel zurannten. Er sah auch, wie Chaumel die Faust in ihre Richtung schüttelte, und plötzlich war das ganze Bild wie ausgelöscht.
     
    Sie gelangten in eine riesige, fackelbeschienene Steinhöhle, die links und rechts von ihnen irgendwo in der Ferne endete.
    Plenna hielt für einen Sekundenbruchteil inne; dann lenkte sie den Flugsessel nach rechts. Sie hatte die großen, dunklen Augen weit aufgerissen, wandte den Kopf mal zur einen, mal zur anderen Seite, als sie hindurchjagten.
    Keff klammerte sich fest, als der Sessel einen Satz machte, um einem Stalagmiten auszuweichen

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