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Raumschiff 5 - Carialle

Raumschiff 5 - Carialle

Titel: Raumschiff 5 - Carialle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Ungehorsam wirst du büßen müssen«, sagte Nokias streng zu Plenna.
    Die junge Frau neigte den Kopf, hielt den Gürtel und ihren Umhang in den Händen. »Ich entschuldige mich für meine Respektlosigkeit, Hochhexer«, sagte sie reumütig. Ihre plötzliche Unterwürfigkeit schockierte Keff.
    Nokias lächelte, daß Keff dem Zauberer am liebsten die Zähne in die dürre Kehle gerammt hätte. »Mein Kind, du warst nur etwas voreilig. Ich weiß zu vergeben.«
    Der goldene Sessel legte sich leicht schräg und schickte sich an, auf der freien Stelle zwischen Plennas kleinem Bett und ihrem Tisch zu landen. Mit blitzschnellen Reflexen packte Plennafrey Keff bei der Hand, machte einen Satz über den unteren Teil des Sessels und rannte auf ihren eigenen zu.
    Während Keff seine restlichen Kleider und einen Stiefel an sich raffte, blieb ihm gerade noch ein Sekundenbruchteil, um sich zusammenzureißen, als Plenna auch schon den blaugrünen Streitwagen durch die von Nokias hinterlassene Lücke lenkte und in einen der Tunnels hinausjagte, die aus der Blase führten.
    Keff schlang die Beine um die Außenränder von Plennafreys Streitwagen, um sich abzustützen, während er zappelnd seinen Kittel anlegte. Den Riemen des IÜP-Kastens hielt er
    krampfhaft mit den Zähnen fest. Er löste ihn, zerrte ihn unter seinem Hemd hervor und legte ihn um den Hals, wo er
    hingehörte. Sein Stiefel mußte warten.
    »Gut gemacht, meine Dame«, rief er. Seine Stimme hallte von den Wänden des schmalen Gangs wider, der sich
    dahinwand und mal breiter, mal enger wurde.
    »Wie können die es wagen, in mein Allerheiligstes
    einzudringen!« Plennafrey kochte vor Wut. Anstatt verängstigt über den Auftritt der anderen Zauberer zu sein, war sie außer sich vor Zorn. »Das übersteigt jede Unhöflichkeit! Es ist… als würden sie in meinen Geist eindringen! Wie können die das nur wagen! Ach, ich komme mir so dumm vor, weil ich dort hineinteleportiert bin. Das hätte ich niemals tun dürfen.«
    »Dafür bin ich mal wieder verantwortlich, Plenny«, sagte Keff reumütig. Er hielt sich fest, als sie eine scharfe Kurve nahm. Er konnte gerade noch rechtzeitig die Beine hochreißen.
    Um ein Haar hätte die Sesselkante einen steinernen Vorsprung gestreift. Plennafreys Hand legte sich sanft auf seine Schulter, und er griff hinauf, um ihre Hand zu drücken. »Du warst schließlich damit beschäftigt, mir das Leben zu retten.«
    »Ach, dich mache ich doch gar nicht dafür verantwortlich, Keff«, sagte sie. »Wenn ich doch nur klar überlegt hätte! Es ist alles meine Schuld. Du konntest nicht wissen, was mir hätte klar sein müssen, ja, wofür ich mein ganzes Leben lang ausgebildet wurde!« Ihre Hand spannte sich in seiner, und so ließ er sie los. »Es ist ja nur, daß ich jetzt auch nicht mehr weiß, wohin wir noch fliehen können.«
    Die Verfolgungsjagd war wieder in vollem Gang. Keff
    vernahm Geschrei und nervenzerreißendes Kratzen, als die Verfolger sich im Gänsemarsch neu organisierten und sich anschickten, ihnen zu folgen. Dieser Tunnel war enger als alle anderen unter Chaumels Festung. Ein herabgefallener Stalaktit zielte mit fangzahngleicher Spitze auf sie, und Plenna wich ihm nur mit Mühe aus. Als sie die gegenüberliegende Wand streifte, riß sie ein paar Holzsplitter von ihrer seitlichen Fahrzeugverschalung. Keff zog die Beine unter das Kinn, fort von der Außenkante, und hoffte inständig, daß er nicht herabstürzen würde.
    »Normalerweise gehe ich hier nur zu Fuß«, erklärte Plenna entschuldigend. »Es war nie vorgesehen, diesen Gang mit einem Sessel zu nehmen.«
    Keff war überzeugt, daß Chaumel und die anderen dies inzwischen auch bemerkt haben mußten. Das Fluchen und Kreischen wurde zunehmend lauter und heftiger. Wenn Plenna doch keine so hervorragende Pilotin sein sollte, würden auch sie noch an den Felsen zerschellen.
    »Können wir nicht hinausteleportieren?« fragte Keff.
    »Wir können nicht einfach irgendwo hinausteleportieren«, sagte Plenna, den Blick geradeaus gewandt. »Nur irgendwo hinein. Wir sind fast da. Festhalten!«
    Keff packte die Beine ihres Schwebesessels. Eine Reihe riesiger Höhlen und Korkenziehergänge schoß an ihnen vorbei, als sie durch einen Gang jagten, der in einer Spirale mündete, die danach immer breiter wurde, ohne daß die Wände sich jemals voneinander entfernten. Zu Keffs Erleichterung gelangten sie hinaus an die frische Luft. Sie befanden sich über einem steilen, schmalen, ausgetrockneten

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