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Raumschiff der Generationen

Raumschiff der Generationen

Titel: Raumschiff der Generationen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Fischer
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vorwegzunehmen! Wir werden der Sache nachgehen. Das verspreche ich Ihnen!« Er reichte Marc die Hand und wandte sich zum Gehen. Da sagte dieser hinter ihm:
    »Ich hatte keinerlei Absicht, meine … Geschichte – wie Sie so sehr betonen – zu schreiben!«
    Thoralf blieb stehen. Drehte sich um.
    »Was wollten Sie dann von mir?«
    »Man beschrieb Sie mir als den einzigen Menschen, der mir vielleicht glauben würde. Leider habe ich mich geirrt!«
    Thoralf Virtannen war betroffen. Wie, wenn nun diese Geschichte doch stimmte! Aber – er schüttelte in Gedanken den Kopf – wie konnte das möglich sein? Der beschriebene Bezirk befand sich, so ging es jedenfalls aus Hellbergs Schilderung hervor, in der peripheren Sektion am Ostpol. Diese Sektion, das stand fest und war aktenkundig gespeichert, war bereits vor zehn Jahren materialmäßig ausgeschlachtet, demontiert und anschließend versiegelt worden. Selbst die Gänge waren vor der Versiegelung blockiert, beziehungsweise die Zugangsmechanismen zerstört worden.
    Thoralf machte einen Schritt auf Marc zu. »Kommen Sie, Hellberg! Wir werden uns ein Stündchen ins Astronauten-Café setzen.«
    Vom Armband des Senators klang ein Summton. »Entschuldigen Sie einen Augenblick!« Thoralf hob das Handgelenk an das Ohr und drückte einen kleinen Knopf.
    »Achtung!« tönte es aus der winzigen Membrane, »Alpha zwo! Kanal sieben!«
    Thoralf runzelte die Stirn. Alpha zwei hieß: »Dringlichkeitsstufe zwei«! Was war geschehen? Kanal sieben war nur von der Zentrale aus einzuschalten. Also mußte es sich um eine Sache handeln, die unter die Geheimhaltungsvorschriften fiel.
    »Es tut mir wirklich leid. Aber wir müssen unser Gespräch verschieben. Ich muß sofort in die Zentrale zurück.«
    »Verstehe.« Der junge Journalist nickte. Dann drehte er sich um und schritt auf die Mobilstraße zu. Thoralf sah ihm nach.
    Als er die Zentrale wieder betrat, sah er Terre Constanza vor dem Dechiffrierer sitzen und auf den Text blicken, der über den Monitor wanderte. Thoralf trat hinter sie und las den Rest mit, der jedoch keinen Sinn mehr für ihn ergab.
    »Die Information kam chiffriert?« fragte er erstaunt.
    Terre nickte, ohne sich umzudrehen. Dann berührte sie einen Sensor, und der Gesamttext stand auf dem Schirm:
    »Aquadrom, Informator: Aus bisher ungeklärten Gründen starb in Bahn eins der Rennanlage während des vierten Rennens ein Reitbarsch, Perca striata rubra. Zeit: 10:23 Uhr. Wahrscheinlich durch Fehlschaltungen in der für solche Fälle installierten Absauganlage gelangten der Fisch und sein Reiter, eine Person namens Marc Hellberg, 1-107910-5, in einen Nebenkanal des Aquadroms, aus dem sie durch Robotschwimmer geborgen wurden. Der Mann ist unversehrt. Der Kadaver des Reitbarsches wird zur Zeit obduziert. Das Ergebnis der Obduktion kann unter der Kodenummer PS-022208, Informationsgruppe CAG, erfragt werden. Ende.«
    »War das alles?«
    »Ja«, antwortete Terre, »das war alles.«
    Etwa zwanzig Minuten später betrat Thoralf seine Unterkunft, die er mit seiner Schwester und deren Mann teilte.
    Elba saß vor der Mehrzweckplatte und bearbeitete irgend etwas grob Figürliches mit verschiedenen Instrumenten.
    »Was wird das?«
    »Was – wird – das?« Elba legte die begonnene Plastik aus der Hand und schwenkte herum. »Genauso hat Vater auch immer gefragt!« Verächtlich blickte sie zu dem älteren Bruder empor. »Es wird das, was es wird! Ihr seid immer erst zufrieden, wenn ihr allem einen Namen geben könnt. Dann erst gehört es zu eurem Kosmos. Wenn ihr es nicht definieren könnt, lehnt ihr es ab, erklärt es für nicht-existent. Thoralf – was werdet ihr eigentlich machen, wenn euch einmal etwas begegnet, das nicht in eure Welt paßt, dem ihr keinen Namen geben könnt, das ihr vielleicht nicht einmal beschreiben könnt? Nun – ihr neunmalklugen ›Lenker‹ des SCHIFFES …«, ihre Augen funkelten ihn an, »darauf wißt ihr keine Antwort, wie?«
    Sie ist gereizt, stellte Thoralf fest.
    Er blickte auf das angefangene Etwas auf der Platte und dann wieder in die Augen seiner Schwester. Ja, dachte er, diese Frage konnte eigentlich jederzeit aktuell werden.
    »In diesem Fall«, sagte er schließlich, »kommt es nicht nur auf uns, sondern auch auf das Andere an, Elba.« Er holte etwas aus einer seiner Taschen hervor. Eine winzige, engbedruckte Folie. Er warf sie auf die Platte.
    »Euer Gesuch ist übrigens durchgegangen. Eure Arbeitsperiode und auch euer Stretch wurden koordiniert. Ab

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