Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Raumschiff der Generationen

Raumschiff der Generationen

Titel: Raumschiff der Generationen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Fischer
Vom Netzwerk:
schnell. Es krachte, als die Knochen des Mannes brachen. Ein unmenschlicher Schrei drang zwischen dem berstenden Panzerglas des Raumhelms hindurch. Er brach ab, und die Geräusche, während der Körper Stück für Stück durch den Zylinder gepreßt wurde, ließen das Blut in den Adern der Zuschauer erstarren.
    Als die Schuhe des Unglücklichen nicht mehr zu sehen waren, und noch während die Menschen versuchten, sich aus der tödlichen Starre, die sie erfaßt hatte, zu befreien, griff diese entsetzliche Kraft, der niemand widerstehen zu können schien, bereits nach dem nächsten Opfer.
    Es war Terre.
    Sie schrie auf, als sie spürte, wie der Boden unter ihren Füßen schwand und sie langsam aber unwiderstehlich auf die Öffnung zugetrieben wurde.
    »Flugaggregat auf vollen Gegenschub! Alle Helme zu!« schrie Thoralf über die Köpfe der Menschen hinweg.
    Terre hatte den Helm bereits verriegelt. Sie hantierte verzweifelt an ihrer Gürtelschaltung. Aber nichts geschah, und schon neigte sich ihr Körper vornüber und näherte sich der Öffnung.
    Da gab es einen zischenden Ton. Und gleich darauf einen zweiten.
    Thoralf hatte durch Impuls die elektronische Sicherung geöffnet. Er hatte geschossen, und fast im gleichen Augenblick Marc, der, die Waffe in der Hand, die Reaktion des Senators erahnt zu haben schien. Birger, der sich Terre am nächsten befand, hatte sich vorwärtsgeworfen, und während sich seine vorschießende Hand in Terres Leibgurt verkrallte, versuchte er, sein eigenes Flugaggregat zu aktivieren. Vergebens! Die Energiezufuhr war blockiert. Doch war dies im Augenblick bedeutungslos. Das unheimliche Zugfeld war erloschen, und Birger und Terre fielen zu Boden. Sie sprangen auf und beeilten sich, aus der Nähe der verhängnisvollen Öffnung zu gelangen.
    Thoralf und Marc hatten auf die unmittelbare Umgebung der Röhrenöffnung gezielt. Um Terre nicht zu verletzen, waren sie, der eine zur linken, der andere zur rechten Wand geeilt und hatten ihr Ziel von der Seite her unter Feuer genommen. Während der Senator sich nicht mehr die Zeit hatte nehmen wollen oder können, den Grad der Streuung zu verstellen, so daß sein Schuß Punktwirkung erzielte, hatte Mark einen hohen Streuungsgrad eingestellt. Die Folge davon war, daß sein Schuß das gesamte Wandstück zwischen Öffnung und Decke zerschmolz und zum Teil verdampfte. Durch das große, unregelmäßig geformte Loch, durch das pfeifend das Sauerstoffgemisch entwich, sah man, wie auch der vordere Teil des Mantels des Röhrenzylinders aufgerissen und verformt war.
    Marc war im Begriff, durch einen weiteren Schuß den Röhrenmantel gänzlich aufzureißen oder die Röhre selbst zu zerstrahlen. Da brach das Chaos über die Menschen herein.
    Der Schuß des Senators, auf Punktfeuer und dadurch auch auf eine verstärkte Tiefenwirkung eingestellt, hatte nicht nur Wand und Zylindermantel durchschlagen, sondern wahrscheinlich auch das dahintergelegene Röhrensystem beschädigt. In jenem mußten sich Substanzen, vielleicht Gase, befunden haben, die mit dem durch das Leck eingedrungenen Oxygen reagierten.
    Eine Serie heftiger Explosionen erschütterte das Schiff.
    Wie ein Geschoß kam die beschädigte Röhre, oder vielmehr das, was von ihr noch übrig war, durch den Raum geflogen, bohrte sich in die gegenüberliegende Wand, zerbrach vollends, und während ein Teil in der Wand steckenblieb, fiel der Rest als Glutregen auf den Boden. Der restliche Teil der Wand, in der sich Schußloch und Öffnung befanden, begann sich zu verformen und brach dann nach innen in den Raum hinein. Gleichzeitig kamen von dorther mehrere verschiedenartig geformte undefinierbare Gebilde hereingeflogen und bombardierten ebenfalls die gegenüberliegende Wandung.
    Daß es im Augenblick unter den Menschen weder Verletzte noch Tote gab, war nur dem Umstand zu verdanken, daß es zu einer Störung der Schwerkraftprojektion gekommen war. Ein plötzlich einsetzender Richtungswechsel der Gravitation hatte die Männer und Frauen zu jener Wand zufallen lassen, die sich »links« von der verhängnisvollen Öffnung befand. Dort lagen sie auf dem, was für sie jetzt »Boden« war und waren somit aus der Schußrichtung der hereinfliegenden Trümmerstücke gelangt.
    Eine Druckwelle fegte in den Raum hinein und preßte die Menschen an den Boden. Jene, die zuerst wieder auf den Beinen waren, sahen, wie die Wand, die jetzt vor ihnen war, transparent wurde. Durch jene hindurch blickten sie in einen durch verschiedene

Weitere Kostenlose Bücher