Raumschiff der Rätsel
Schiffes benutzen, um eine eventuelle Nachricht der Brückenkopf-Abteilung abzuhören.
Nach soviel Gerede von Brady und Drew fange ich auch schon an, wie ein General zu denken, überlegte er ärgerlich.
Nachdem er einmal mit der Autopsie des Fremden begonnen hatte, war seine Müdigkeit spurlos verflogen. Er hatte angenommen, daß die lebenswichtigen Organe des Wesens, einschließlich des Gehirns, dicht unter seinem Rückenpanzer angeordnet waren, und sah seine Vermutung bestätigt. Er war nach einiger Zeit in der Lage, die Lunge, die seltsam geformten Muskeln des Herzens und auch den Magen und die Gedärme zu bestimmen. Jedes Stadium seiner Untersuchung hielt er sorgfältig im Bild fest.
Das Wesen gab ihm zuerst einige Rätsel auf, die er aber nach und nach zu lösen vermochte, als er sein Verdauungs-, Atem- und Nervensystem erforschte. Die Nervenverbindungen zu den Augen, den Ohren und dem Horn im Zentrum der Bauchseite zu verfolgen, war relativ einfach – die bösartige Waffe war ein einfaches Horn und nicht, wie er ursprünglich angenommen hatte, ein Stachel. Aber es gab gewisse Fragen, die er nicht zu beantworten vermochte. Zum Beispiel blieben ihm die Geschlechtsorgane des Wesens ein Buch mit sieben Siegeln. Außerdem hatte er keine Vorstellung, in welcher Art von Umgebung sich ein solches Lebewesen entwickelt hatte, und er schlug sich mit Problemen herum, die unter anderem das Ausmaß der Kontrolle betrafen, die der Fremde über seine Tentakel hatte. Offensichtlich war keiner der Fangarme irgendwie spezialisiert.
Langsam begann er dann die Körperteile fortzuschaffen, die überall herumschwebten, und dachte daran, Walters aufzuwecken, um endlich selbst in die Koje zu kommen und seine Probleme einmal zu überschlafen.
Doch als er dann wirklich zu Bett gegangen war, verweigerte ihm sein Unterbewußtsein die Lösungen, die er erhofft hatte. Statt dessen träumte er von Berryman, Morrison und Drew und von den Gefahren, die auf sie lauerten. Der Traum gipfelte in einer grausamen Krankheit, die die Männer heimsuchte. Ihre Haut bedeckte sich mit einem Ausschlag, der langsam den ganzen Körper überzog und immer weiter wuchs, so daß die Männer bald einer Schar großer Schwämme glichen, die jaulten und knurrten und ihn durch die hellerleuchteten Korridore des fremden Schiffes jagten.
Er erwachte schreiend.
13
Sechs Tage vergingen, und keiner der Männer starb. Auch die Gefahr einer Infektion schien bald überwunden zu sein. Vielleicht war der menschliche Körper für außerirdische Mikroorganismen kein geeigneter Nährboden; vielleicht wirkten auch die irdischen Medikamente gegen Krankheitserreger aller Art. McCullough wußte es nicht, aber er war sehr erleichtert, daß er offenbar keine Schwierigkeiten mit seinen Patienten haben würde.
Dieses Hochgefühl wurde ihm aber gründlich verdorben, als er seine erste ernsthafte Auseinandersetzung mit dem General hatte.
In den letzten Tagen hatte McCullough eine Reihe von Theorien über die Wesen des Typs Zwei entwickelt und gedachte seine Schlußfolgerungen, die einige etwas schwierigere physiologische Aspekte betrafen, durch kompetente Fachleute auf der Erde bestätigen zu lassen. Zu diesem Zweck hatte er einen Satz von acht Photographien per Funk zur Erde übermitteln lassen, die während der Autopsie des Zweiertyps entstanden waren, und begann gleichzeitig mit seinem mündlichen Bericht.
In den etwas über tausend Sekunden, die die Signale zum Erreichen der Erde brauchten, sagte er eine ganze Menge.
Offensichtlich zuviel.
»Ruhe! Hören Sie sofort auf!« gellte ihm plötzlich General Bradys Stimme in den Ohren. »Halten Sie um Himmels willen sofort den Mund!«
Aber der General konnte nichts dagegen machen, daß McCulloughs Stimme noch mindestens eine halbe Stunde weitersprechen würde, ehe seine Anweisung befolgt werden konnte, und Brady schien das sofort zu erkennen. Er war noch immer außer sich, aber in seine Stimme hatte sich ein resignierter Unterton eingeschlichen, als er fortfuhr: »Es wird von Ihnen erwartet, daß Sie sich jedes Wort sorgfältig überlegen, McCullough. Wenn Sie etwas Falsches tun oder sagen, hat das seine Rückwirkungen auf uns alle. Dabei möchte ich darauf hinweisen, daß nicht nur Sie da draußen und wir als ›Bodenpersonal‹ darunter zu leiden haben, sondern unser ganzes Land und seine Ideologie! Sind Sie sich denn nicht der Tatsache bewußt, daß Ihr Bericht mit den Photos einen Sturm der Entrüstung in den
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