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Raumschiff der Rätsel

Raumschiff der Rätsel

Titel: Raumschiff der Rätsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James White
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Vereinigten Staaten und in der ganzen Welt hervorrufen wird, daß Ihr Handeln, Doktor, einen großen Teil der Bevölkerung abstoßen wird?
    Jedesmal, wenn Sie den Mund auftun, McCullough, verlieren Sie weitere Freunde – und wir verlieren wertvolle Unterstützung! Verdammt noch mal, denken Sie nach, ehe Sie ans Mikrophon gehen!
    Natürlich wird es Menschen geben, denen Ihr Bericht gefallen wird«, fuhr der General erbittert fort, »zum Beispiel die Biologen, die viel zu sehr am Körperbau eines Außerirdischen interessiert sind, um sich um die ethischen und politischen Nachwirkungen zu kümmern. Und dann sind da natürlich die zahlreichen Gruppen, die sich dafür einsetzen, daß wir gegenüber Außerirdischen eine wesentlich härtere Position beziehen. Aber selbst Sie müßten sich darüber im klaren sein, was für Schwierigkeiten uns allen jene Leute machen, die sich in den Tierschutzvereinen dafür einsetzen, daß kein Haustier seziert wird ... Und jetzt müssen ausgerechnet Sie damit anfangen, ein intelligentes extraterrestrisches Wesen auseinanderzunehmen!«
    Und in dem Tonfall ging es weiter.
    Es kostete McCullough große Überwindung, nicht dazwischenzuplatzen. Die sechs Tage seit dem Kampf mit den Fremden waren nicht gerade ereignislos verlaufen. Auf der Erde hatte man die erste schnelle Versorgungsrakete fertiggemacht, die inzwischen – von zahllosen Ratschlägen begleitet – auf dem Wege war. In der P-Zwei hatte McCullough seine medizinische Untersuchung des Außerirdischen beendet und seine Überlegungen an die drei Männer weitergegeben, die an Bord des fremden Schiffes gefangen waren. Er hatte das hauptsächlich getan, um ihre Gedanken von ihren Verletzungen abzulenken – Verletzungen, die McCullough zuerst für unheilbar gehalten hatte. Aber da eine Gesundung inzwischen nur noch eine Sache der Zeit war, hatte es McCullough gar nicht gern, daß seine Theorie von den anderen Expeditionsteilnehmern so rückhaltlos akzeptiert wurde. Er selbst war sich seiner Sache nicht so sicher.
    Es war schließlich nur eine Theorie, und die Tatsachen, auf denen sie beruhte, ließen sich auf verschiedene Weise interpretieren. Ehe er vom General unterbrochen wurde, hatte McCullough einige Bilder und grundlegende Tatsachen übermitteln können; von seiner Theorie hatte er noch gar nicht gesprochen. Offenbar wollte Brady nichts davon hören. Brady wollte überhaupt nichts hören!
    »Doktor«, sagte Walters flüsternd. »Du tappst jetzt schon seit zehn Minuten mit dem Finger auf dem Mikrophon herum. Wenn der General das zu hören bekommt, wird er gleich das Schlimmste befürchten.«
    »Womit er gar nicht so unrecht hätte«, knurrte McCullough. »Ich verliere nämlich die Geduld!«
    Dann wandte er sich wieder dem Mikrophon zu und sagte langsam: »Da es mir untersagt ist, meine Untersuchungsergebnisse zu übermitteln, daraus meine Schlüsse zu ziehen oder auch nur Fragen zu stellen an Fachleute, die auf diesem Gebiet beschlagener sind als ich, kann ich nur eins sagen. Die Photographien und der Bericht, soweit ich ihn bisher übermitteln konnte, stellen Tatsachen dar, und sowohl meine Theorie als auch die sich daraus ergebenden Fragen lassen sich von diesen Tatsachen ableiten, wenn Sie die richtigen Leute daran setzen. Ende der Übermittlung.«
    Der General beklagte sich noch immer bitterlich. McCullough verstellte den Lautstärkeregler, so daß nur noch ein Flüstern zu hören war, und schaltete das Mikrophon ganz ab. Dann nahm er das Stück Rohr an sich, an dem Walters und er in den letzten Stunden gearbeitet hatten, und teilte dem Piloten mit, daß er zum Schiff überwechseln und Hollis zurückschicken würde. Falls der General oder sonst jemand etwas wissen wollte, fügte er hinzu, wäre es wohl am besten, wenn sich das Gespräch auf Hyperraum-Generatoren beschränkte.
    Wenige Minuten später erreichte er die Schleusenkammer. Hollis machte sich sofort auf den Rückweg zu den P-Schiffen und schloß das Schott von außen. Sofort brauste ein frischer Luftstrom vom Korridor herein, und kurz darauf schwebten die Eingeschlossenen in die Kammer. Obwohl keine Außerirdischen zu sehen waren, hatten die Bewegungen der Männer etwas Präzises und Eingeübtes; sie waren wachsam. Zumindest äußerlich begannen sie sich also den Verhältnissen anzupassen. Ehe McCullough ein Wort sagen konnte, schwebte Drew auf ihn zu, hielt sich geschickt an einer Metallstrebe fest und kam dicht neben ihm zum Stillstand.
    »Ist das die neue Waffe?«

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