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Raumschiff der Rätsel

Raumschiff der Rätsel

Titel: Raumschiff der Rätsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James White
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wenig bekannten Aspekten der Raumfahrt ...
    Es würden sechzehn Minuten vergehen, ehe sein Sarkasmus General Bradys Ohren erreichte, und noch einmal die gleiche Zeit, bis er die Antwort darauf zu hören bekam. Aber irgendwie schien der Leiter des Projekts plötzlich telepathische Kräfte zu entwickeln, die die Kluft mit Lichtgeschwindigkeit überbrückten, denn Brady fuhr entschuldigend fort: »Wir sind jedoch weit davon, Ihnen jeden Cent vorzurechnen – oder besser gesagt, jede Million –, also brauchen Sie sich wegen dieses Aspektes keine grauen Haare wachsen zu lassen. Versuchen Sie ruhig zu bleiben, tun Sie Ihr Bestes und denken Sie an die Millionen von Zuhörern, die nur zu leicht voreilige Schlüsse ziehen.
    Und jetzt wollen wir uns dem Problem der Versorgungsraketen zuwenden.
    Wir werden eine hochbeschleunigte Sonde auf die Reise schicken, die in einundvierzig Tagen bei Ihnen sein wird. Dabei brauchen wir fünf Tage für den Countdown, der bereits begonnen hat, und sechsunddreißig Tage für den eigentlichen Flug. Wir werden die Probleme, die sich aus dem Rendezvous ergeben, später noch genau durchsprechen. Ich möchte im Augenblick nur darauf hinweisen, daß der Laderaum dieser Rakete sehr gering bemessen ist, und ich möchte Sie daher bitten, sich genau zu überlegen, was Sie haben wollen. Was sollen wir zuerst schicken? Wovon sollen wir am meisten schicken – Nahrungsmittel, Wasser, Ersatz-Raumanzüge, Waffen? Und in welchen Mengen!
    Zweifellos werden Sie mit den Männern an Bord des fremden Schiffes darüber beraten wollen. Ich werde mich also zunächst verabschieden. Viel Glück für Sie alle.«
    Der General wurde von einem Mann der McDonnell-Werke abgelöst, der sich endlos über die Gewichts- und Raummaße der Versorgungsrakete ausließ und einen Vortrag über das geplante Rendezvous-Manöver hielt. McCullough übertrug Walters die Aufgabe, dem Techniker zuzuhören, während er den Männern im Schiff Bradys Instruktionen übermittelte. Morrison und Berryman schliefen gerade, so daß er nur Drew erreichte, der den Colonel nicht wecken wollte. McCullough sah ein, daß das Problem noch einige Stunden warten konnte. Bei dem Gedanken an Schlaf begann er automatisch nachzurechnen, wie lange er schon nicht mehr in die Koje gekommen war, und als unmittelbares Ergebnis dieser Überlegung wurde er von einem kräftigen Gähnen geschüttelt. Er teilte Drew mit, daß Walters, Hollis und er wechselseitig am Radio Wache halten würden, während sie ihren Schlaf nachholten, und er betonte, daß man ihn sofort wecken müßte, wenn sich der Zustand der Wunden ändern oder ein sonstiger Notfall eintreten sollte.
    Hollis kehrte zurück, ehe er geendet hatte. Wie auf ein Zeichen wurde die Stimme des McDonnel-Technikers von einer trockenen, pedantischen Stimme abgelöst. An Hollis' Gesicht war abzulesen, daß man ihm einige besonders schwierige technische Fragen stellte. Da McCullough jedoch keinen Wert auf einen sich hinschleppenden Dialog legte, solange die Männer keinen Schlaf gehabt hatten, schaltete er sich ein und teilte der Zentrale mit, daß sie sich dringend ausschlafen müßten und in zwölf Stunden, sofern es bis dahin keine unvorhergesehenen Zwischenfälle gab, wieder zur Verfügung stünden.
    Dann wandte er sich an Walters und Hollis und schlug vor, daß sie sich hinlegen sollten, während er die erste Wache übernahm. Trotz seines äußerlich höheren Ranges fiel es ihm noch schwer, Befehle zu geben.
    Der Physiker nickte und begann aus seinem Raumanzug zu steigen, ehe er sich auf seiner Koje festschnallte. Walters, der sich bereits hingelegt hatte, faltete die Hände hinter dem Kopf und schloß genußvoll die Augen. Wenig später war er eingeschlafen. Hollis hatte ebenfalls die Augen geschlossen, konnte jedoch offensichtlich keine Ruhe finden. Wiederholt kratzte er sich am Hals. Gegen seinen Willen wollten sich auch McCulloughs Augen schließen.
    Offensichtlich brauchte er etwas anderes als die Sorge um die geistige Gesundheit des Physikers, wenn er wach bleiben wollte, und er dachte sofort an die Untersuchung des Außerirdischen. Aber er konnte unmöglich hier arbeiten. Angesichts von Leichenteilen, die in der Kabine herumschwebten, mochte selbst Walters' Großzügigkeit einen Knacks bekommen. Die Schleuse, in der sich der Fremde zur Zeit befand, war zu klein. Es war daher das beste, wenn er in die P-Zwei umzog, die er dann völlig für sich allein hatte. Außerdem konnte er das Funkgerät des anderen

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