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Raumschiff der Rätsel

Raumschiff der Rätsel

Titel: Raumschiff der Rätsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James White
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den Männern an Bord des fremden Schiffes verbrauchte Wasser nur zu einem sehr geringen Prozentsatz wiederzugewinnen war.
    »... wir rationieren unser Wasser sehr sorgfältig«, fuhr er fort, »und wenn der Verbrauch nicht übermäßig ansteigt, werden wir mit unserem Vorrat noch zweiunddreißig Tage auskommen. Dieser Zeitpunkt liegt zwar drei Tage nach der voraussichtlichen Ankunft der Versorgungsrakete, aber der Frischvorrat, den wir bekommen, wird auch nur für vierzig Tage ausreichen! Es bedarf keiner großen Rechnerei, um zu erkennen, daß unser Versorgungsproblem in dieser Hinsicht unlösbar ist, wenn es uns nicht gelingt, die eingeschlossenen Männer wieder an Bord der P-Schiffe zu schaffen, wo der Wasservorrat vorschriftsmäßig zirkuliert werden kann.
    Im übrigen muß ich erwähnen, daß wir bereits die Vorräte angegriffen haben, die eigentlich für die Rückreise bestimmt waren«, beendete McCullough seinen Bericht, »und wenn wir uns hier nicht bald eine Wasserquelle erschließen, wird eine Rückkehr ziemlich unmöglich sein.«
    So problematisch die Situation im Augenblick auch war – über einen Aspekt brauchte sich McCullough zur Abwechslung keine Sorgen zu machen – über General Bradys Reaktion auf seinen Bericht. Es konnte zwar noch ein paar Wochen dauern, bis die Erde endgültig hinter der Sonne verschwand, aber die ankommenden Mitteilungen waren bereits jetzt fast nicht mehr zu verstehen. Die Relaisrakete, die diese Schwierigkeit überwinden sollte, hatte ihre Position noch nicht eingenommen.
    Es waren nur noch einzelne Wortbrocken zu verstehen, und McCullough mußte die Zentrale bitten, die Signale bis zu zehnmal zu wiederholen, ehe er sich einen Spruch vollständig zusammenreimen konnte. Walters stürzte sich eifrig auf diese neue Beschäftigung und machte die Beobachtung, daß Bradys Antworten etwas von ihrer Dringlichkeit verloren, wenn sie so oft wiederholt werden mußten.
     
    *
     
    Die schnelle Versorgungsrakete, die ihr Ziel zum vorgesehenen Zeitpunkt erreichte, wurde vom Leitstrahl der P-Eins erfaßt und an Bord des fremden Schiffes manövriert. Abgesehen von der versprochenen Wasserration enthielt sie Nahrungsmittel für zwanzig Tage, mehrere Ersatzfilme, einen Stapel Papier und einen sorgfältig zusammengefalteten Raumanzug. Irgendein Wohltäter hatte eine 45er Automatik in den Anzug gesteckt, ohne allerdings die Waffe ebenso sorgfältig zu verstauen wie die übrige Ladung. Natürlich hatte die übergroße Beschleunigung die schwere Automatik in den Anzug hineingedrückt, so daß er in der Hüftengegend zwei große Löcher aufwies und völlig unbrauchbar war.
    Sie hatten einen Raumanzug verloren; dafür besaßen sie jetzt eine Pistole.
    Ohne Munition.
     
    *
     
    Auf ihrer systematischen Suche bewegten sie sich langsam in Form einer Spirale bugwärts um die Längsachse des Schiffes. In regelmäßigen Abständen machten sie Station, ehe sie weitere fünfundzwanzig oder mehr Meter vorstießen – je nachdem wie sie untergebracht waren und wie die Fremden gelaunt waren. Sorgfältig machten sie sich Aufzeichnungen, aber die auf diese Weise entstehende dreidimensionale Karte des Schiffes hatte trotz ihres langsamen Vordringens noch zahlreiche weiße Flecken.
    In den ersten Stunden ihrer Suche stießen sie nur auf Lagerräume, die sich in Größe und Ausstattung zum Verwechseln ähnlich waren. Es wurde offenbar, daß sich die Quartiere der Besatzung und die anderen Versorgungsinstallationen irgendwo im noch unerforschten Zentrum des Schiffes befanden.
    »Man kann es wirklich nicht als gute Taktik bezeichnen, daß wir uns so weit von der Außenhülle des Schiffes entfernt und den Kontakt zu den P-Schiffen verloren haben«, bemerkte der Colonel, als sie wieder einmal Pause machten, um ihr Kartenwerk zu ergänzen. »Aber ich habe fast den Eindruck, als gäbe es Augenblicke, in denen das Risiko nicht so groß ist. Sie werden bemerkt haben, daß die Angriffe der Außerirdischen in regelmäßigen Zeitabständen nachlassen – etwa alle fünf bis sechs Stunden. Wir bekommen dann kaum einen Fremden zu Gesicht. Wenn wir annehmen wollen, daß das die Zeit ihrer Fütterung ist, könnten wir uns das vielleicht zunutze machen, indem wir größere Vorstoße wagen. Oder wir können versuchen, einigen der Außerirdischen zu folgen – natürlich in gebührendem Abstand. Vielleicht werden wir dorthin geführt, wo sie Nahrung und Wasser bekommen.«
    Hollis erwiderte: »Die Perioden, in denen die Fremden

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