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Raumschiff der toten Seelen

Raumschiff der toten Seelen

Titel: Raumschiff der toten Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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der Hand die Strahlpistole, die er dort gefunden hatte. Sofort hörte das Geschnatter auf, und neugierig betrachteten alle den merkwürdigen Gegenstand.
    Par-Ker begann Blut zu schwitzen. Bei unsachgemäßer Behandlung konnte das Schlimmste geschehen und die gesamte Energie der Ladung auf einmal frei werden. Dann gab es im Umkreis von hundert Metern kein lebendes Wesen mehr. Aber schon einfaches Drücken des Auslöserknopfes konnte Schaden genug anrichten.
    „Lasse sie doch!“ murmelte Len-Der voller Wut.
    „Sollen sie sich nur gegenseitig umbringen!“
    Par-Ker war anderer Meinung, denn jetzt war der Lauf rein zufällig genau auf ihn gerichtet, und die Finger des neugierigen Wilden befanden sich in unmittelbarer Nähe des Auslösers.
    Dann aber rief ihn jemand – und die Waffe schwang herum.
    Gleichzeitig aber hatte der Finger auch den Knopf gefunden und niedergedrückt.
    Das Ergebnis war genauso schauerlich wie belehrend für die Eingeborenen, von denen nicht sehr viele übrigblieben. Die Gruppe, die in einiger Entfernung von den Hütten auf dem Boden lagerte, verschwand in einer grellen Lichterscheinung. Das Gras verkohlte und verwandelte sich in davonwehende Asche. Eine bläuliche Wolke stand für wenige Augenblicke über dem schwarz gewordenen Platz, ehe sie langsam in Richtung des nahen Waldes davonzog.
    Das war alles, was von den Zerstrahlten übrig war.
    Der unfreiwillige Schütze starrte mit grenzenloser Verwunderung auf das Unfaßbare, ehe er mit einem unartikulierten Schrei die Waffe einfach zu Boden fallen ließ. Hals über Kopf stürzte er dann davon und verschwand im Wald. Die Überlebenden sahen ihm nach, machten aber keine Anstalten, ihm zu folgen.
    Wer nicht gerade bei der Gruppe gesessen hatte, war Zeuge des furchtbaren Geschehens geworden, ohne es begreifen zu können. Natürlich, der merkwürdige Gegenstand der vom Himmel gekommenen Fremden war die Ursache, das begriffen sie. Und da sie den Aufbau der Kolonie schon seit Monaten beobachteten, wußten sie von den technischen Wunderdingen, die dort vor sich gingen.
    Dieses war lediglich ein weiteres dieser Wunder.
    Unruhig warteten sie nun darauf, daß die so plötzlich Verschwundenen wieder auftauchen würden, denn in keiner Hinsicht vermochten sie sich vorzustellen, daß Menschen im Verlauf einer Zehntelsekunde in pure Energie verwandelt werden konnten.
    Par-Ker erwartete unverzügliche Gegenmaßnahmen und eine sofortige Bestrafung, aber er hatte sich geirrt.
    Im Gegenteil, man ließ sie unbehelligt, schob lediglich mit einem langen Stock die auf dem Boden liegende Strahlwaffe aus ihrem unmittelbaren Bereich.
    Inzwischen kehrten weitere Angehörige des Stammes von einem Ausflug zurück. Zu Par-Ker’s Erstaunen brachten sie getötete Tiere mit, die bei den Zurückgebliebenen ein Freuden-geschrei auslösten.
    Hatte man denn die schreckliche Katastrophe bereits vergessen, die mehr als fünfzehn Menschen betroffen hatte?
    Ein Feuer wurde im Freien entfacht, die erlegten Tiere ausgeweidet und gebraten. Der Duft des Fleisches war etwas ganz Neues für die beiden Gefangenen.
    Aus den Berichten war ersichtlich gewesen, daß das Fleisch getöteter Tiere zur Hauptnahrung der Weisen gehörte, ebenso wie Früchte des Feldes. Beim Lesen hatte sich Par-Ker fast der Magen umgedreht, und im stillen bezeichnete er die Weisen und Erbauer der HOPE als Kannibalen.
    Doch diese primitiven Wilden hier aßen auch Fleisch, die standen also auf der gleichen Stufe wie die Weisen.
    Konnte das noch logisch sein? Oder lag hier ein Trugschluß vor?
    Dann begann man zu essen und löste die Fesseln von den Händen der beiden Gefangenen. Einige Stücke des gebratenen Fleisches wurden ihnen hingeworfen. Ganz offensichtlich wollte man, daß sie davon aßen.
    Par-Ker rührte das Fleisch nicht an, sondern entnahm seiner Tasche eine der Tabletten und schob sie in den Mund. Der Arzt Len-Der dagegen versuchte es wenigstens. Voller Widerwillen biß er ein kleines Stück von einer Keule ab und kaute eine Zeitlang darauf herum. Dann schluckte er es hinunter. Sofort verspürte er ein ungewöhnliches Völlegefühl, ohne satt zu sein. Er wußte, daß mehr nicht in seinen Magen ging, die verzehrte Menge jedoch nicht genügend Energie enthielt, ihn satt werden zu lassen.
    Die Mägen der Wilden mußten einen erschreckend großen Umfang besitzen und nicht so klein sein wie der eigene. Len-Der schrak zusammen. Wie groß war überhaupt der eigene Magen?
    Er mußte sich eingestehen, daß er es

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