Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Raumschiff der toten Seelen

Raumschiff der toten Seelen

Titel: Raumschiff der toten Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
Vom Netzwerk:
ist wieder da!“ brachte er hervor und erschrak über die Wirkung seiner Worte. Die vier Männer sprangen auf und eilten auf ihn zu. Har-Con ergriff ihn beim Rockärmel.
    „Was sagst du da? Par-Ker? Wo ist er?“
    „In seinem Haus. Zu Fuß erreichte er die Stadt und brach zusammen, als der erste von uns ihm begegnete.
    Wir brachten ihn sofort in sein Zimmer und legten ihn auf das Bett. Er scheint vollkommen erschöpft zu sein.“
    Har-Con hörte schon nicht mehr zu.
    An dem Boten vorbei stürzte er aus dem Zimmer und rannte auf die Straße, gefolgt von den anderen drei Offizieren. Ra-Kles war der letzte; gemessen, aber doch in Eile, schritt er hinter den anderen her. Man sah seinem Gesicht an, wie leid es ihm tat, die Würde wahren zu müssen.
    Par-Ker kam erst mitten in der Nacht wieder zu sich.
    Die vom Schiff kommende Hauptleitung versorgte die ganze Stadt mit der notwendigen Energie. Die Quelle war unbekannt, aber es mußte die gleiche sein, die die HOPE von der Erde nach Sirius I gebracht hatte. Die Siedler richteten sich nach den Anweisungen der Weisen und zapften an der bezeichneten Stelle die unerschöpflichen Kräfte an, die stark genug gewesen waren, sie hierher zu bringen.
    Gedämpft leuchtete die an der Decke befindliche Lampe und beschien die gespannten Gesichter der vier Männer, die unruhig auf Par-Ker niedersahen, der auf dem Bett lag.
    Der Erste Offizier schlug endlich die Augen auf. Ein wenig geistesabwesend betrachtete er die auf ihn niederblickenden Gesichter und schien sich allmählich zu erinnern. Er machte eine unruhige Bewegung, als wolle er sich aufrichten. Aber ächzend sank er zurück.
    Ra-Kles legte ihm beruhigend die Hand auf die Schulter. Par-Ker zuckte zusammen und stöhnte schmerzlich. Sein Gesicht war verzerrt.
    „Du bist verwundet?“ fragte Ra-Kles verstehend.
    „Schlimm?“
    Par-Ker nickte.
    „Eine Speerwunde. Es erwischte mich bei der Flucht.“
    Das einsetzende Stimmengewirr unterbrach ihn. Jeder wollte zuerst reden und den anderen nicht zu Wort kommen lassen. Aber Ra-Kles stellte die Ruhe wieder her.
    „Wir müssen ihn verbinden …“
    Er hatte es kaum gesagt, als ihm das Fehlen Len-Ders wieder einfiel.
    „Len-Der könnte helfen. Höre, Par-Ker, wo ist Len-Der? Er kam nicht mit.“
    Der Verwundete schüttelte den Kopf.
    „Len-Der wird nicht mehr kommen – er ist tot.“
    Der Schreck fuhr den anderen in die Glieder. Unfähig, sich zu rühren, starrten sie auf Par-Ker, als könnten sie es nicht fassen, daß einer der Unsterblichen nicht mehr unter ihnen weilte.
    „Tot?“ dehnte Har-Con das für Unsterbliche entsetzliche Wort. „Wie geschah es?“
    Aber Ra-Kles ließ es nicht zu, daß Par-Ker ausgefragt wurde, ehe man nach seiner Wunde gesehen hatte.
    Soweit sie es als Laien beurteilen konnten, handelte es sich um eine zwar schmerzhafte aber harmlose Wunde.
    Schnell verband man sie und legte Par-Ker in die weichen Kissen zurück.
    Stockend begann dieser dann zu erzählen.
    Sie erfuhren von der Landung, dem Überfall und der Zerstörung des Helikopters. Zwei Tage nach dem Genuß des winzigen Stückes Fleisch starb Len-Der unter qualvollen Umständen. Der winzige, jetzt völlig ausgefüllte Magen, war nicht mehr in der Lage gewesen, eine Energietablette aufzunehmen und zu verarbeiten. Das Fleisch war verdorben und hatte die Magenwände zersetzt. So etwas wie eine Verdauung gab es im Metabolismus der Siedler nicht.
    So etwa wenigstens lautete die Erklärung des sterbenden Arztes.
    In seinen letzten Stunden beichtete er Par-Ker, und diese Beichte war es, die der Erste Offizier nun wiederholte. Sie sollte das Schicksal der Kolonie entscheiden.
    „Es war furchtbar, Len-Der sterben zu sehen. Mit Bestimmtheit schrieb er seinen Tod dem Genuß des Fleisches zu, das er zum Wohle von uns allen versuchte.
    Sein Tod hat eindeutig bewiesen, daß wir kein Fleisch essen werden, aber genauso wenig auch jene Früchte, die wir angepflanzt haben. Unsere einzige Nahrung sind die Tabletten, es sei denn, uns gelänge eine allmähliche Umstellung.
    Bevor Len-Der also starb, gab er mir diese Warnung an euch alle bekannt. Er bat mich, den Wilden zu entfliehen, um die Botschaft der Kolonie zu übermitteln.
    Während des Fluges der HOPE machte sich Len-Der Gedanken über das Geheimnis der roten Kammer, genau wie wir. Nur begann er früher mit seinen Forschungen und ging sehr systematisch vor. Er weiß, was in der Kammer verborgen ist, aber er sagte es mir nicht. Er könne es nicht verantworten,

Weitere Kostenlose Bücher