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Raumschiff der toten Seelen

Raumschiff der toten Seelen

Titel: Raumschiff der toten Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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Spur, und ich konnte mich ausruhen. Diesmal fanden sie mich nicht wieder, und ich habe sie auch nicht mehr bemerkt.
    Nach langem Suchen erreichte ich den Waldrand und erblickte unsere Ebene. Mit letzter Kraft schleppte ich mich ins Dorf, wo ich zusammenbrach, als man mich fand.
    Meine Kräfte waren zu Ende.
    Aber ich habe den Auftrag von Len-Der ausgeführt und euch gewarnt. Unsere Arbeit wird sinnlos sein, wenn wir nicht erfahren, warum wir sie ausführen sollen. Einen Zweck hat sie, denn nichts, was die Weisen planten, ist sinnlos gewesen. Also kann auch unsere Arbeit nicht sinnlos sein, auch wenn es so scheint.
    Es wird nun Ra-Kles’ Aufgabe sein, uns den Weg zu weisen.
    Und der, Freunde, führt nur durch die rote Tür …“
    Sie hatten niemandem die wahre Ursache vom Tode des Arztes mitgeteilt. Die Wilden hatten ihn ermordet, das war ihre Erklärung.
    Ra-Kles bestand auf dieser Maßnahme, und die vier verbleibenden ehemaligen Offiziere der HOPE fügten sich dem Psychologen. Sie befolgten aber auch seinen Rat, vorerst die rote Tür zu der geheimnisvollen Stahlkammer zu vergessen, obwohl alle Aussicht bestand, in dem verborgenen Stahlraum die Lösung aller Probleme zu finden.
    Die Ernte sollte abgewartet werden. Und sie stand kurz bevor.
    In diesem Augenblick jedoch geschah etwas Entscheidendes.
    Par-Ker hatte sich von den Strapazen seines unfreiwilligen Abenteuers erholt und machte seine ersten Spaziergänge. Bereits drei Tage nach seinem Aufstehen verließ er die Ansiedlung und wanderte zum Wrack der HOPE. Kalt und häßlich wirkten die gebogenen Verstrebungen des riesigen Sternenschiffs, von dessen Hülle man die schützenden Platten genommen hatte.
    Selbst die Verkleidungen der einstigen Kabinen dienten jetzt als Wände einfacher Gebäude und Schuppen oder gar als Garagen für die landwirtschaftlichen Maschinen.
    Par-Ker erfaßte eine gewisse Wehmut, als er vor dem ausgeschlachteten Raumschiff stand. Niemals mehr würde es die Oberfläche von Sirius I verlassen können.
    Vielleicht würde es möglich sein, die verbleibenden Streben und sonstigen Reste irgendwie zu verwenden, aber das war auch alles.
    Was blieb, war nur die fast hundert Meter lange Kammer, zu der nur eine einzige Tür führte. Und diese Tür war rot gestrichen und verschlossen.
    Par-Ker kletterte über wahllos herumliegende Schiffsteile und betrat den einzigen noch vorhandenen Korridor, der zwar keine Wände und keine Decke mehr besaß, dafür jedoch einen glatten metallenen Fußboden. Er atmete auf, als er die ebenen Platten unter seinen Füßen verspürte. Mehr als 200 Jahre lang war niemals etwas anderes unter seinen Füßen gewesen und er hatte sich glücklich dabei gefühlt. Der natürliche Boden des Planeten aber war und blieb ihm fremd. Soweit er wußte, war aber gerade dieser natürliche Boden, die Oberfläche eines Planeten, Geburtsstätte des menschlichen Geschlechts, zu dem auch er gehörte.
    Nur eine Folge der langen Reise?
    Er zuckte die Schultern und behielt seine Zweifel für sich. Langsam schritt er weiter, bis eine aufragende Metallwand ihm den Weg versperrte.
    Die rote Tür …!
    Er blieb stehen und hielt sekundenlang den Atem an.
    Dann aber entspannte sich sein Körper, und tief sog er die Luft in die Lungen ein. Keine zwei oder drei Meter von ihm entfernt, hinter der undurchdringlichen Metallwand, lag das ganze Geheimnis ihres Fluges und ihrer Mission.
    Wenn er es herausfand, dann …
    Ja, was dann?
    Er fand den roten Hebel nach einigem Suchen. Nur schwach hob er sich von dem ebenfalls roten Hintergrund der Tür ab, die gut zwei Meter breit und drei Meter hoch mehr an die Ladeluke eines interstellaren Raumschiffs erinnerte.
    Ob sich in der Kammer gigantische Waffen befanden?
    Oder gar Fahrzeuge, oder ein kleines, interplanetarisches Verkehrsmittel?
    Aber Unsinn! Sie besaßen ja immer noch das Beiboot mit seiner unbekannten, aber sicher begrenzten Antriebsquelle. Ob hinter dieser Tür vielleicht weitere Energiemöglichkeiten lagen? Oder Vorräte an denen in hundert Jahren erschöpften Energietabletten? Oder gar Einrichtungen und Mittel, die ihren Metabolismus zu ändern vermochten, so daß ihre ganze geleistete Arbeit nicht vergebens blieb?
    Die Antwort lag dicht vor ihm – und doch weit entfernt.
    Wie fasziniert starrte er auf den roten Hebel, der viel weniger wichtig erschien als die schwarzen und teils grünen Stellräder und Schalter, was auf den gleichfalls roten Untergrund zurückzuführen war.
    Vielleicht mit

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