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Raumzeit - Provokation der Schoepfung

Raumzeit - Provokation der Schoepfung

Titel: Raumzeit - Provokation der Schoepfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johannes von Buttlar
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aller Kritiken an der Existenz des Äthers festgehalten«, wirft Planck ein. »Er brachte in diesem Zusammenhang sogar einen zusätzlichen Faktor mit ins Spiel: und zwar die Zeit- und Entfernungsbestimmung eines Ereignisses, das von verschiedenen Beobachtern registriert wird, die sich in relativ zueinander bewegten Bezugssystemen aufhalten. Für diese Problematik entwickelte Lorentz sogar mathematische Gleichungen, die sogenannte Lorentz-Transformation.«
    »Und das Ganze im Sinne Albert Einsteins!«, ergänzt Stoney.
    »Das schon, aber ohne Äther! Mit den Erkenntnissen der Quantenphysik brach eine völlig neue Ära an, und da haben ja der Kollege Heisenberg und ich einige Verdienste erworben. Denn vor Anbruch der Quantenära haben wir den Raum für vollkommen leer erklärt, wenn er keine Elementarteilchen enthält und auch der Wert aller Felder Null beträgt.«
    Die beiden Männer setzen sich auf eine Bank am Wegrand.
    »Wissen Sie, lieber Planck, es ist ja alles schön und gut hier, aber in Momenten wie diesen fehlt mir ein guter, alter irischer Whiskey. Ihre Quantenmechanik hat so viel verändert. Leere bedeutet für uns ein Vakuum, und da hat ja bereits Ihr Landsmann Otto von Guericke (1602 –1686) 1657 eine ganze Reihe von aufsehenerregenden Experimenten durchgeführt.«
    »Ja, er hat ja damals zwei große Halbkugeln aus Kupfer aneinandergefügt, hat dann die Luft aus ihnen abgepumpt, sodass sie durch das entstehende Vakuum zu äußerst starken Saugnäpfen wurden. Er machte in Magdeburg eine regelrechte Show daraus, denn er demonstrierte öffentlich, dass zwei Gespanne von jeweils acht Pferden nicht fähig waren, die Halbkugeln ausein-anderzureißen. Aber noch interessanter war sein Experiment in diesen Zusammenhang mit einem vakuumisierten Glasgefäß, das im Inneren eine Glocke enthielt. Bevor Guericke die Luft aus dem Gefäß abgepumpt hatte, konnten die Zuschauer das Läuten der Glocke hören. Sobald aber die Luft herausgepumpt war, also die Glocke sich in einem Vakuum befand, war das Läuten der Glocke nicht mehr zu hören, obwohl der Klöppel auf die Glocke schlug.«
    »Damit war klar«, sagt Stoney, dass der Schall sich nicht in einem Vakuum fortpflanzen kann, im Gegensatz zum Licht.«
    »Das bedeutet, dass der Begriff ›leerer Raum‹ verkehrt ist. Diese Erkenntnisse verdanken wir auch der Quantenphysik«, stimmt Planck ihm zu. »Auch in einem sogenannten Vakuum existieren Quantenfluktuationen von Feldern.«
    »Also ich verstehe diese neue Quantentheorie immer noch nicht. Sie ist für mich ein Buch mit sieben Siegeln. Sie, lieber Planck, sind doch einer der Begründer der Quantenphysik. Erklären Sie mir doch bitte, was Sie unter diesen quantenphysikalischen Vorgängen verstehen.«
    »Es gibt inzwischen Entwicklungen in der Quantenmechanik, die den gesunden Menschenverstand überfordern. Aber ich hole hier gerne einmal ein wenig aus. Noch Anfang des 20. Jahrhunderts war man der Ansicht, dass es sich bei Atomen um komplette Gebilde handeln müsse, bis der neuseeländische Experimentalphysiker Ernest Rutherford (1871 –1937) in Cambridge 1911 ein neues Atommodell bekannt gab. Er erklärte, dass sich die größte Masse des Atoms in einem schweren Kern im Mittelpunkt konzentriert, den Elektronen auf Umlaufbahnen umkreisen. Verglichen mit einem Sandkörnchen ist ein Atom zehntausend- bis hunderttausendmal kleiner. Aber Atomkerne sind noch um das Zentausendfache kleiner. Kernkräfte halten den aus positiv elektrisch geladenen Protonen und elektrisch nicht geladenen Neutronen bestehenden Atomkern zusammen. James Clark Maxwell und Michael Faraday haben Anfang des 19. Jahrhunderts in unzähligen Experimenten bis dahin unbekannte Eigenschaften der Elektrizität und des Magnetismus nachgewiesen. Durch diese Entdeckungen entstand das Konzept des sogenannten Feldes. Jedes Schulkind bekommt eine Vorstellung von einem magnetischen Feld, wenn Eisenspäne in der Nähe eines Stabmagneten ausgestreut werden. Wenn die Späne ein wenig geschüttelt werden, ordnen sie sich zu einem regelmäßigen Linienmuster vom Nordpol des Magneten zu Bögen, die zum Südpol verlaufen. Verantwortlich dafür ist das unsichtbare magnetische Feld.
    Aber es existieren auch noch andere Felder. Zum Beispiel das elektrische Feld. Elektrische Feldveränderungen können auch Veränderungen in einem Magnetfeld hervorrufen und umgekehrt. Durch diese Wechselbeziehung entstand dann das Konzept der elektromagnetischen Felder. Der Begriff ›Felder‹

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