Raus mit der Sprache
den andern setzen – mutig und bescheiden zugleich.
Wenn Sie die Videoaufnahmen zu Beginn und gegen Ende Ihrer Redeübungen vergleichen, können Sie sich von den Veränderungen mittels kleiner Schritte überzeugen.
Es versteht sich von selbst, dass es nicht ausreicht, die Lernschritte 1 bis 6 einmal zu machen, sondern dass es darauf ankommt, sie in Ihren Seminaren praktisch anzuwenden und häufig zu wiederholen. Der Variationsmöglichkeit nach Ihren Gegebenheiten sind keine Grenzen gesetzt. Wichtig ist auch, dass Sie sich auf bestimmte Aufgaben im Verlauf einer Woche festlegen und sich immer wieder Rechenschaft ablegen über das, was Sie getan haben, wie Sie sich dabei und danach gefühlt haben; und – wenn Sie die geplanten Aufgaben nicht gemacht haben – warum nicht. So nehmen Sie sich und Ihre Ziele ernst und lernen sich selbst besser kennen.
Machen Sie dabei von allen erleichternden Bewältigungsstrategien Gebrauch: neben den Redeübungen also auch von den Entspannungsübungen und Übungen zu rationalem Denken.
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|76| Rede-Arbeits-Buch
Ich möchte anregen, dass Sie sich ein Rede-Arbeits-Buch zulegen, sozusagen einen ständigen Begleiter. Es sollte so beschaffen sein, dass Sie es gern zur Hand nehmen.
In dieses Buch können aufgenommen werden:
Ihre Befürchtungen, die Rede- und Arbeitssituationen betreffen,
Ihre rationalen Selbstanalysen,
die konstruktiven Selbstaussagen,
Ihre Lernziele,
alle Erfahrungen,
alle Schwierigkeiten und Lösungen dafür,
alle Ideen, die Ihnen zu den Themen Reden und Arbeiten (dazu gleich mehr) in den Sinn kommen,
im Vorgriff auf Kapitel 6:
Arbeitspläne,
Rechenschaftsberichte.
Mit den Aufzeichnungen in ein solches Rede-Arbeits-Buch können Sie sich selbst aus einem unspezifischen Unbehagen und ›Vor sich hin dümpeln‹ heraushelfen. Die Knackpunkte werden deutlich, Sie können Lösungswege konzipieren, ausprobieren und festhalten, welcher erfolgreich war.
Dieses Rede-Arbeits-Buch dokumentiert gleichzeitig Ihre Entwicklung im Rede- und Arbeitsverhalten. Sie können nachvollziehen, wie Sie von einem Ausgangspunkt Schritt für Schritt auf Ihr Ziel zugehen und wie viel harte Arbeit darin steckt. Der Gedanke ›Es wird schon von allein‹, ist ein für allemal als irrational enttarnt.
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|77| 6. Anleitung zum systematischen Studieren - Redebeiträge wollen gut vorbereitet sein
Es liegt auf der Hand, dass die Fähigkeit, sich aktiv in Seminaren zu beteiligen, in hohem Maß von der fachlichen Kompetenz und damit zugleich von der Vor- und Nachbereitung sowie von einem systematischen Arbeitsverhalten abhängt. Auf die Frage, wie es um die Arbeitszufriedenheit bestellt ist, erhalte ich von den Teilnehmern der Redetrainings jedoch mit wenigen Ausnahmen negative Antworten.
Da der subjektive Eindruck oft nicht verlässlich ist – manche fühlen sich von Arbeit überhäuft und bei genauerem Hinsehen ist kaum Zeit reserviert für die eigene Arbeit am Schreibtisch, andere haben den Eindruck, mit vier Stunden am Schreibtisch nichts oder zu wenig getan zu haben –, ist es hilfreich, wenn Sie eine Woche lang aufzeichnen, wie Sie Ihren Tag verbringen. Halten Sie stichwortartig fest, was Sie jede Stunde gemacht haben.
Wenn Vor- und Nachbereitung für die Lehrveranstaltungen nicht oder nur unzureichend vorkommen, ist Ihr Tages- bzw. Wochenplan veränderungsbedürftig. Man rechnet für eine Stunde Lehrveranstaltung über den Daumen gepeilt jeweils eine Stunde Vor- und Nachbereitung.
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Der Arbeitsplan
An einem Beispiel möchte ich zeigen, wie Sie kontrollieren können, ob Sie das, was Sie machen wollten, auch tatsächlich getan |78| haben. (Sie erinnern sich: Es ist nicht genug zu wollen, man muss es auch tun.)
Angenommen, Sie wollen täglich zwei Stunden am Schreibtisch sitzen,
Montag – Freitag
15.00 – 15.55 Uhr
AE 1
(AE = Arbeitseinheit)
15.55 – 16.00 Uhr
P
(P = Pause)
16.00 – 17.00 Uhr
AE 2
dann ergibt sich folgendes Selbstkontrolldiagramm:
Die obere durchgezogene Linie ist das Soll, entspricht also den zwei Stunden. Mit den Kreuzen geben Sie das erreichte Ist an.
Wenn Sie jeden Tag zwei Stunden für Ihr Studium gearbeitet haben, liegen alle Kontrollkreuze auf der Soll-Linie. Ist = Soll = alles paletti.
Sieht der Soll-Ist-Vergleich aber so aus,
dann ist es wichtig, dass Sie sich Rechenschaft ablegen über die Gründe für die Abweichung. Es kann sein, dass Sie das Soll unrealistisch hoch angesetzt haben. Dann
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