Raus mit der Sprache
sollten Sie es reduzieren.
|79| Wenn Sie immer mehr in einen Tag hineinpacken, als Sie schaffen können, ist das der beste Weg, sich zu demotivieren. Also planen Sie realistische Ziele für einen Tag! Und was für einen Tag gilt, gilt auch für ein Semester. Wer kennt nicht die Semesteranfangseuphorie – vieles, zu vieles interessiert Sie. Treffen Sie eine realistische Auswahl und bedenken Sie, dass ein Seminar, das Sie nicht gründlich vor- und nachbereiten, mehr oder weniger für die Katz ist. Der volle Stundenplan täuscht Aktivität vor. Sie sind zwar damit beschäftigt, von einer Veranstaltung zur anderen zu rennen, aber Sie sind nicht wirklich aktiv.
Nun zurück zu unserem Beispiel. Das Soll kann aber auch durchaus realistisch angesetzt sein. Wenn Sie sagen: zwei Stunden pro Tag sind machbar, dann sollten Sie sich fragen, wieso Sie am Mittwoch und Donnerstag nichts gemacht und sich am Freitag nur zu einer Stunde aufgerappelt haben.
Dass Sie sich Rechenschaft ablegen über das, was Sie tun bzw. nicht tun, ist ein zentraler Punkt für ein systematisches Arbeitsverhalten.
An dieser Stelle kommt wieder das Rede-Arbeits-Buch (siehe Kapitel 5) ins Spiel.
Tragen Sie Ihren Wochenplan ein, vermerken Sie die tatsächlich geleisteten Arbeitsstunden mit einem Kreuz, und wenn Sie den Plan nicht eingehalten haben, notieren Sie die Gründe, die dazu geführt haben.
Sie können damit feststellen, ob es immer wieder dieselben oder unterschiedliche Gründe sind, ob Sie an einem bestimmten Tag besonders ›gefährdet‹ sind, und woran das liegt. In jedem Fall erfahren Sie durch diese Form der Selbstbeobachtung sehr viel mehr über sich, als wenn Sie den Dingen ihren Lauf lassen.
Und Sie können verfolgen, wie sich Ihre anfangs vermutlich instabile Ist-Kurve immer mehr den Soll-Werten annähert.
Es wird Ihnen aufgefallen sein, dass der Wochenplan von Montag bis Freitag geht. Samstag oder Sonntag sollten Sie ganz frei halten von Arbeit. Entgegen der Empfehlung in der Bibel wird von Studierenden häufig der 6. und nicht der 7. Tag zum |80| Ruhetag gewählt. Überlegen Sie, welcher Tag Ihnen am besten passt. Der andere Tag dient als Zeitpuffer für Unvorhergesehenes und Geplantes, aber noch nicht Erledigtes.
Wenn Sie den Schreibtisch meiden, gibt es in aller Regel eine Schwierigkeit, ein Problem mit dem, was Sie gerade bearbeiten. Dann ist es besser, sich zu überlegen und klar zu machen, worin das Problem genau besteht und wie Sie ihm zu Leibe rücken können (z.B. Bibliothek, Gespräch mit KommilitonInnen oder DozentInnen), anstatt das Weite zu suchen. Dadurch erschweren Sie sich nur das Zurückkehren an den Schreibtisch, weil das Problem da noch weiterhin auf Sie wartet.
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Umgang mit Ablenkungen
Der Arbeitsplan hilft Ihnen zum einen, die Schritte, die zu Ihrem Ziel führen, kontinuierlich zu gehen, zum andern ist er auch ein Bollwerk gegen Ablenkungen.
Wenn Sie zu Hause arbeiten, können Sie ihn an Ihre Zimmertür hängen, und die Mitbewohner wissen, wann Sie nicht gestört werden wollen; das Handy wird in der Zeit abgestellt und der Anrufbeantworter eingeschaltet; und wenn ein zufällig durchreisender Freund auf der Matte steht, sagen Sie ihm, dass Sie in zwei Stunden Zeit für ihn haben.
Es gibt zahlreiche Ereignisse, die einen versuchen, von der Einhaltung des Plans abzusehen. Achten Sie auf Ihre persönlichen Fallen und überlegen Sie, wie Sie verhindern können, immer wieder in diese Fallen hineinzutappen.
Wenn Sie jede Ablenkung freudig aufgreifen, dann heißt das, dass Sie sich, Ihre Ziele und Pläne nicht ernst nehmen. Die Folge ist, dass die anderen Sie in Ihrem Arbeitsverhalten auch nicht ernst nehmen und meinen, man könne alles Mögliche jederzeit an Sie herantragen.
Angenommen, Sie haben sich für bezahlte Arbeit verdingt, dann ist es keine Frage, dass Sie pünktlich zur vereinbarten Zeit erscheinen und so lange wie vereinbart arbeiten. Das ist |81| die Voraussetzung dafür, am Ende des Monats den vereinbarten Lohn zu bekommen.
Mit Ihrem Studium ist das keinen Deut anders.
Semester für Semester ist ein bestimmtes Pensum zu bewältigen, damit Sie am Ende das begehrte Examen in der Tasche haben.
Der Unterschied ist nur, dass Sie die Vereinbarung mit einem Arbeitgeber sehr viel ernster nehmen als die Vereinbarung mit sich selbst. Finden Sie, dass das in Ordnung ist? Das ist es nur dann, wenn Sie auch die Konsequenzen, die ein solches Verhalten hat, zum Beispiel
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