Rausch der Sinne
Zärtlichkeit gab ihr auch den Mut, die Entscheidung zu treffen, die sie vor sich hergeschoben hatte, seit sie ihn kennengelernt hatte.
“Du bist ein ganz außergewöhnlicher Mann”, sagte sie und streichelte über sein Gesicht.
Alexandre schüttelte den Kopf. “Ich bin kein Held und Retter. Ich wünschte, ich könnte es für dich sein.”
Sie lächelte sanft. “Ich erkenne meinen Helden, wenn ich ihn sehe.”
Er spielte mit ihren Haaren. “Und wenn ich dir erzähle, dass ich ein uneheliches Kind bin, ein Bastard – und kein edler Ritter?”
“Alexandre, die Umstände einer Geburt entscheiden doch nicht darüber, wer oder was ein Mann ist?” Sie runzelte die Stirn. “Wenn du ein Bastard bist, dann bin ich eine Mestizin.”
Alexandre legte den Finger unter ihr Kinn. “Benutz diesen Ausdruck nicht. Er klingt so negativ.”
“Dann sag du nicht wieder Bastard.”
Er besiegelte ihre Abmachung mit einem Kuss. “Du bist eine wunderschöne, einzigartige Frau – das Kind zweier Menschen, die sich so sehr liebten, dass ihnen die unterschiedliche Herkunft und Hautfarbe egal waren. Du solltest stolz darauf sein.”
“Ich würde es jetzt nicht mehr wagen, es nicht zu sein.” Sie lächelte ihn strahlend an. “Erzählst du mir von deinen Eltern?”
“Ich finde, heute sollten wir von deinen sprechen. Meine können warten.” Er rechnete damit, dass sie schimpfen würde, weil er einem persönlichen Thema auswich, doch sie beließ es bei einem Kopfschütteln.
“Ich möchte gern, dass du mit niemandem darüber sprichst, dass ich die Sterbeurkunden angefordert habe … bis wir Sicherheit haben.”
“Du kannst mir vertrauen,
chérie.
Ich habe von klein auf gelernt, Geheimnisse für mich zu behalten.”
Erstaunt über den Zynismus in seiner Stimme, blickte Charlotte zu ihm auf. “Erklärst du mir, was du damit meinst?”
Er lächelte, doch das Lächeln erreichte seine dunklen Augen nicht. “Vielleicht eines Tages.”
Statt sich zu ärgern, empfand Charlotte nur Zärtlichkeit für diesen Mann. “Komm her.”
Sie schlang die Arme um seinen Nacken und presste sich an ihn. Ihr Herz schlug wie verrückt, und sie war sicher, dass ihre Wangen dunkelrot waren.
Noch nie hatte sie einen Mann so nah an sich herangelassen wie Alexandre. Bei ihm hatte sie zugelassen, dass er die Führung übernahm, doch im Moment hatte sie das Gefühl, dass er ihre Führung brauchte.
Sie hatte ihn angerufen, weil sie seine Umarmung und Zärtlichkeit brauchte. Er hatte ihre Bedürfnisse erfüllt, jetzt wollte sie für ihn da sein. Dieser attraktive Mann brauchte Liebe genauso sehr wie sie. Dessen war sie sicher.
Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. “Was hast du nur mit mir vor,
ma petite?”
“Ich möchte dich küssen”, flüsterte sie.
“Da sage ich nicht Nein.”
Sie stellte sich auf die Zehenspitzen. Warm und liebevoll streiften seine Lippen ihren Mund. Ihr Herz hämmerte so wild, dass sie fürchtete, es würde ihr aus der Brust springen. Sie schmiegte sich fester an ihn.
Er erbebte, als er spürte, wie die Leidenschaft in ihr erwachte. Mutig glitt sie mit der Zunge über seine Unterlippe. Er zog sie an sich und gab sich keine Mühe, seine Erregung zu verbergen. Sie erschauerte, geschockt über das Feuer, das in ihr ausgebrochen war.
Sie öffnete den Mund, fuhr wieder mit der Zunge über seine Unterlippe und zog sie dann in ihren Mund.
Alexandre stöhnte leise. Er presste den Mund hart gegen ihre Lippen, ein leiser Befehl, mit den neckischen Spielchen aufzuhören und den Mund endlich ganz zu öffnen. Sie musste fast lächeln über seine Unfähigkeit, sich von ihr führen zu lassen. Aber das Feuer in ihr brannte heiß, und sie wollte nichts anderes tun als das, worum er sie bat.
Leise stöhnend gab sie seinen Wünschen nach. Seine Reaktion darauf ließ sie erbeben, und ein Prickeln ging durch ihren Körper. Er war erregt, und sie fühlte sich unglaublich weiblich und begehrenswert.
Er zerzauste ihr Haar und zog ihren Kopf zurück. Als Antwort drängte sie sich gegen ihn und schlang die Arme noch fester um ihn.
Und dann küsste er sie so leidenschaftlich, dass ihre Knie nachgaben. Leise stöhnend gab sie sich ihm hin.
Alexandre genoss das Gefühl, Charlotte in seinen Armen zu halten. Es war das erste Mal, dass sie ihn von sich aus küsste, und das hätte ihm gereicht. Aber sie gab ihm noch so viel mehr. Sie vertraute ihm die Führung bei diesem Tanz an.
Es war klar, dass sie auf seine Zurückhaltung setzte,
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