Rausfliegen mit Erfolg
Unternehmungen. Die nachfolgende sinngemäà wiedergegebene Metapher stammt von ihm: 9
Eine Familie (Vater, Mutter und vier Kinder) lebt seit langer Zeit zusammen in einer liebevollen, vertrauten Umgebung. Die Eltern sorgen gut für ihre Kinder. Die Familie hat sich ein tägliches Ritual zurechtgelegt, das gemeinsame Frühstück.
Eines Morgens spüren die Kinder bei Tisch, dass etwas nicht stimmt. Die Eltern wechseln ständig Blicke und wirken nervös. Nach spannungsgeladenem Schweigen beginnt die Mutter: â Vater und ich haben das Familienbudget überblickt â , sie schaut auf ihren Teller, um Augenkontakt zu vermeiden, â wir haben einfach nicht genug Geld, für uns alle! â Sie schaut auf, nimmt sich zusammen um fortzufahren: âSo gerne wir auch möchten, wir können uns Nahrung und Kleidung für euch alle vier nicht leisten. â Nach einer weiteren Phase bedrohlichen Schweigens zeigt sie auf zwei der vier Kinder. â Ihr müsst gehen! â âEs ist nichts Persönlichesâ, erklärt der Vater, während er jedem der beiden Kinder ein Blatt Papier gibt. â Wie ihr anhand der Zahlen vor euch seht, ist es einfach nur eine wirtschaftliche Entscheidung â wir haben wirklich keine andere Wahl. â Er fährt mit einem gezwungenen Lächeln fort: â Wir haben für euch arrangiert, dass euch Tante Eva und Onkel Bill eine Ãbergangshilfe anbieten. â Am nächsten Morgen werden die verbleibenden zwei Kinder begrüÃt. Der Tisch ist nur mehr für vier gedeckt, zwei Stühle wurden entfernt. Alle physischen Hinweise auf die Existenz der anderen beiden Kinder sind verschwunden. Gefühle werden unterdrückt und ignoriert. Niemand spricht über die beiden, die verschwunden sind. Die Eltern vermitteln den verbleibenden zwei Kindern das Gefühl, dass sie dankbar sein sollten. Denn sie hätten die Möglichkeit, in der Familie zu bleiben. Dementsprechend werde von ihnen erwartet, sich stärker um die Hausarbeit zu kümmern. Die Arbeitsbelastung bleibe schlieÃlich die gleiche, auch wenn es nun zwei Familienmitglieder weniger gebe. Die Mutter versichert: â Das wird unsere Familie enger zusammenschweiÃen! ââ Esst euer Frühstück, Kinder â , fordert der Vater, â Lebensmittel kosten Geld! â
Es liegt nur an Ihnen zur beurteilen, ob Sie in Ihrer Firma den Wohlfühlfaktor ähnlich einer Familie verspüren. Sie können sagen, in welcher Innigkeit Sie mit Ihren Kolleginnen und Kollegen verbunden sind. Sie wissen, ob und wie Sie mit dem Schicksal angesichts eines derartigen Erlebnisses hadern. Fest steht: Wenn Sie mit einer Kündigung im unmittelbaren Arbeitsumfeld konfrontiert sind, wird Sie das nicht gänzlich kalt lassen. Selbst wenn Sie sich selbst der liebste, beste und einzige Kollege sind, werden Sie sich fragen, warum es einen oder mehrere Ihrer Kollegen erwischt hat. Sie werden instinktiv prüfen, ob Sie selbst ähnliche Voraussetzungen erfüllen â organisatorisch, funktional, persönlich â und damit ein ideales Ziel für den nächsten Abschuss bilden. Wenn dem so ist, dann könnte es durchaus sein, dass Sie das aufkeimende Angstgefühl nicht mehr loslässt. Wer in Gefahr gerät, kann die Nerven verlieren. Doch nur die Ruhe. Die Frage âWas soll ich jetzt tun?â lässt sich beantworten, ohne dass Sie diese Lektüre weglegen müssen. Ãberspringen Sie einfach einige Kapitel und lesen Sie weiter auf Seite 156. Das 5. und die nachfolgenden Gebote für den bedrohten Arbeitnehmer bringen Sie zwar nicht aus der Schusslinie, aber bereiten Sie bestens auf den Fall der Fälle vor.
Selbst wenn Sie zuversichtlich sind, dass Ihr Arbeitgeber auch in Zukunft nicht auf Sie verzichtet, werden Sie sich fragen, wie es weitergeht. Sie werden argwöhnisch die organisatorischen Auswirkungen beobachten. Wie wird denn nun weitergespielt, wenn ein Teammitglied die Rote Karte erhält? Sie werden sich unter Umständen selbst neu organisieren müssen. Alles in allem gibt es eine Menge zu überlegen, zu analysieren und abzuwägen. Das braucht Zeit. Was in dieser Phase sicherlich an Priorität verliert, ist Ihre Arbeit. Wie soll man sich schlieÃlich konzentrieren, wenn die ganze Firma in Aufruhr ist. Wenn Sie sich nicht dazu durchringen, angesichts der herrschenden Unsicherheit oder Ihres ins Bodenlose gesunkenen Vertrauens
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