Rausfliegen mit Erfolg
privaten, elektronisch gespeicherten Kontakte regelmäÃig auf Ihr privates Mobiltelefon oder Ihren privaten PC. Am besten Sie leisten sich den Unkomfort der getrennten Geräte. Auch beim Telefonieren heiÃt es: âstrenge Rechnung, gute Freundeâ.
Beachten Sie die meist ohnehin geltenden Richtlinien der IT-Abteilung und verwenden Sie zur Speicherung privater Daten (von Korrespondenz bis zu Fotos) nicht das zentrale Laufwerk oder die Festplatte Ihres Firmen-Notebooks. Das gilt auch für höchstpersönliche Daten wie z.B. Ihre Bewertungen, Interimszeugnisse, Lebenslauf. Legen Sie sich am besten ein privates externes Speichermedium zu, das groà und leer genug ist, all Ihre privaten Daten aufzunehmen.
Wenn Sie Ihren Firmen-Mail-Account für die Kommunikation in virtuellen Netzwerken wie z.B. XING oder LinkedIn nutzen, dann achten Sie darauf, dass Sie in Ihrem Profil zusätzlich noch eine private Mailadresse angeben. Ansonsten haben Sie nach Verlassen Ihres Arbeitsplatzes keinen Zugriff mehr.
Es geht weiter mit der âSoftwareâ, ein wichtiger Teil Ihrer Kommunikation:
Bereiten Sie Ihre Abschiedsbriefe vor.
Sie werden sich wundern, wie viel Zeit Sie damit in ruhigem Gemütszustand verbringen. Und verstehen, dass Sie unvorbereitet und emotional aufgeladen am Tag Ihres Abgangs nicht den Funken einer Chance haben, die richtigen Worte und den kompletten Verteiler auch nur ansatzweise hinzubekommen.
Schreiben Sie einen Abschiedsbrief an Ihr Team, einen für Ihr internes Netzwerk, einen für Ihr externes Netzwerk. Vermischen Sie nicht die Zielgruppen. Und verstecken Sie den Verteiler im wohlbekannten âbccâ. Das hat mit Datenschutz und Schutz vor möglichen Gefahren zu tun. Ihr Chef, der Sie gerade gefeuert hat, muss nicht unbedingt Schwarz auf Weià geliefert bekommen, wo Ihre Freunde im Unternehmen sitzen.
Deponieren Sie die Mails für die internen Zielgruppen auch bei Ihrer Assistentin, für den Fall, dass Ihr Mail-Account sofort gesperrt wird. Das Abschiedsmail für das externe Netzwerk schicken Sie am besten von Ihrem privaten Computer, damit übermitteln Sie gleich die aktuelle Mail-adresse.
Bereiten Sie Ihr â officiales Testamentâ vor. Ãberlegen Sie sich, wer aus Ihrem Team, wer von Ihren Kollegen Unterlagen oder Gegenstände aus Ihrem Besitz sinnvoll weiternutzen kann. Denken Sie nach, wer im Unternehmen eine Aufmerksamkeit, eine Erinnerung an Sie verdient hat. Man begegnet sich im Leben immer zweimal.
Erstellen Sie eine Telefonliste für den Ernstfall. Legen Sie nicht nur fest, wen Sie persönlich anrufen wollen, sondern auch in welcher Reihenfolge.
Denken Sie an ein Statement , das an die Medien bzw. an externe Meinungsbildner übermittelt werden kann. Natürlich wird sich Ihr Arbeitgeber ausbedingen, die Formulierung selbst zu wählen. Wenn Sie ihn allerdings mit einem Formulierungsvorschlag überraschen, wird er durchaus geneigt sein, diesen auch zu verwenden.
Bereiten Sie einen Input für Ihr Dienst-Zeugnis vor. Das ist erfahrungsgemäà jenes Dokument, auf das Sie sehr lange warten. Besonders, wenn Sie sofort freigestellt werden und Ihr Dienstvertrag aufgrund der gesetzlichen Kündigungsfrist noch mehrere Monate läuft. Sie benötigen das Zeugnis unter Umständen dringend für künftige Vorstellungsgespräche. Auch hier gilt dasselbe wie schon beim Statement für die Medien. Der Arbeitgeber erspart sich gerne Arbeit. Sollte der Arbeitgeber auf dem Standpunkt verharren, das Zeugnis erst mit offizieller Beendigung Ihres Dienstverhältnisses auszustellen, bestehen Sie Ihrerseits auf einem Interim-Zeugnis. Das kann Ihnen niemand abschlagen.
Wenn Sie nun etwas genervt kalkulieren, wie viel Zeit Ihnen diese Vorbereitung kostet und dann erschöpft zur Erkenntnis kommen, dass Sie vor lauter Arbeiten im Büro für solche âExtrawürsteâ nicht die notwendige Zeit aufbringen können, dann machen Sie doch kurz eine âKlo-Pauseâ, schauen beim Händewaschen in den Spiegel und fragen sich Folgendes:
Stellen Sie sich vor, Sie planen Ihre Kündigung, weil Sie einen attraktiveren und besser bezahlten Job bekommen. Welche der oben genannten Schritte würden Sie dann unternehmen, um sich entsprechend zu verabschieden?
Glauben Sie mir, es sind exakt dieselben.
6. Gebot: Du sollst den Ernstfall üben
Erfolgreiche Manager scheinen Verhandlungsgeschick und Kommunikationstalent
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