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Raven - Schattenreiter (6 Romane)

Raven - Schattenreiter (6 Romane)

Titel: Raven - Schattenreiter (6 Romane) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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weniger störrisch«, sagte er, nachdem er wieder Platz genommen und sich eine Zigarette angezündet hatte.
    Raven grinste. »Das kommt ganz darauf an. Ich weiß nichts über diesen Mord. Ich weiß weder, wer dahintersteckt, noch, warum.«
    Belders blies einen perfekten Rauchring in die Luft. »Sie lügen«, sagte er, ohne Raven anzusehen. »Ich habe mich über Sie erkundigt, Mr. Raven. Es ist nicht das erste Mal, dass in Ihrer Umgebung - seltsame Dinge geschehen. Ich wollte es nicht sagen, solange Miss Land dabei war.« Er grinste flüchtig. »Es ist nicht nötig, Sie in peinliche Situationen zu bringen.«
    »Janice weiß über alles Bescheid«, sagte Raven.
    Belders Augen blitzten auf. »Worüber?«
    Raven hätte sich am liebsten selbst geohrfeigt. Die Worte waren ihm herausgerutscht, ohne dass er es gewollt hatte. »Verdammt, Inspektor, ich - ich würde Ihnen ja helfen, wenn ich es könnte. Aber ich weiß genauso wenig wie Sie. Vielleicht noch weniger. Außerdem - Sie erzählten von einem zweiten Mord.«
    »Calamis.« Belders nickte. »Richtig. Die Sache ist genauso rätselhaft.«
    »Sie sprachen von Parallelen«, erinnerte Raven.
    Belders lächelte unglücklich. »Das ist es ja gerade, was mir Kopfzerbrechen bereitet. Sehen Sie, Raven - die beiden Männer wurden auf die gleiche Art umgebracht. Und die Begleitumstände sind in beiden Fällen gleich rätselhaft, um nicht zu sagen ...«
    »... gespenstisch?«, half Raven nach.
    Belders zuckte sichtlich zusammen. »Man könnte es so nennen«, gab er schließlich zu. »Was wissen Sie darüber?«
    Raven lehnte sich zurück und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. »Nichts. Nichts, was Sie mir glauben würden«, fügte er hinzu.
    Belders sog an seiner Zigarette. Sein Gesicht verschwand hinter einer dichten blauen Rauchwolke. »Ich bin ein sehr gutgläubiger Mensch. Versuchen Sie es einfach.« Er zögerte, schnippte seine Asche auf den Fußboden und beugte sich vor. »Ich habe mir heute Morgen schon eine verrückte Geschichte angehört. Es gab einen Zeugen.«
    »Einen Zeugen?«
    »Eine Frau. Sie war auf dem Boot, als man Calamis' Leiche fand.« Belders verzog das Gesicht, als hätte er Zahnschmerzen. »Sie haben die Leiche nicht gesehen, Raven. Man hat Calamis regelrecht hingerichtet. Und das Mädchen hat alles mitangesehen. Sie - sie hat einen schweren Schock erlitten. Deswegen nahm ich auch nicht alles ernst, was sie sagte.«
    »Lassen Sie mich raten«, sagte Raven. »Sie hat irgendetwas von Reitern gefaselt, stimmt's?«
    Belders riss verblüfft die Augen auf. »Sie wissen also doch mehr!«
    Raven zögerte. Er hatte oft genug erlebt, wie schwer es war, einen so genannten »normalen« Menschen von der Existenz von Dämonen und Geistern zu überzeugen. Er traf fast immer auf Ablehnung und Spott.
    »Ich will Ihnen helfen«, sagte Belders überraschend. »Wir sind sicher, dass Tabett von einem oder mehreren Reitern angegriffen wurde. Es gibt Spuren.« Seine Augen wurden schmal. »Reden Sie, Raven. Sie haben schon zu viel gesagt, um jetzt noch einen Rückzieher zu machen.«
    »Warum fragen Sie nicht Ihre Zeugin?«
    »Sie ist nicht mehr hier«, sagte Belders ungeduldig. »Außerdem ist sie nicht ansprechbar. Ich habe sie mit einem Polizeiboot zur Küste bringen lassen. Vielleicht kann sie in ein paar Tagen mehr sagen. Aber ich habe keine Lust, so lange zu warten und mittlerweile vielleicht noch ein paar Tote zu finden. Also?«
    Raven zögerte immer noch. Belders sah nicht aus wie jemand, der übermäßig viel Spaß versteht. Wenn er die Geschichte nicht glaubte, würde er Raven noch mehr Schwierigkeiten bereiten.
    »Rufen Sie Inspektor Card von Scotland Yard an«, sagte Raven schließlich. »Sagen Sie ihm, was hier passiert ist, und fragen Sie ihn nach den Schattenreitern!«
    »Schattenreitern?« Belders' Augenbrauen rutschten ein Stück nach oben. »Was ist das?«
    »Fragen Sie Card!«
    Für einen Moment sah es so aus, als wäre Raven zu weit gegangen. Belders' Gesicht verzerrte sich vor Wut. Aber er fand schnell seine Selbstbeherrschung wieder.
    Er stand mit einem Ruck auf, drückte seine Zigarette auf der Tischplatte aus und ging mit schnellen Schritten zur Tür. »In Ordnung, Raven. Warten Sie hier! Ich werde anrufen. Und danach werden Sie mir ein paar Fragen beantworten.«
    Der Reiter hatte sich dem Wagen bis auf wenige Yards genähert. Slade konnte jede winzige Einzelheit des schwarzen Gesichts durch sein Teleobjektiv erkennen - die dunklen, hypnotischen Augen, das

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