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Raven - Schattenreiter (6 Romane)

Raven - Schattenreiter (6 Romane)

Titel: Raven - Schattenreiter (6 Romane) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Schattenreiter. Diesmal war seine Stimme wirklich eine Stimme, kein körperloses Flüstern in Ravens Gedanken. »Ich wusste, dass du kommst, du bist wirklich närrisch genug dazu.«
    Raven duckte sich, spannte die Muskeln und wartete auf einen Angriff. Aber der Schattenreiter schien es nicht sonderlich eilig zu haben.
    Er trat vollends in den Gästeraum, schwang seinen Säbel in einer spielerisch anmutenden Bewegung und lachte leise.
    »Ihr Menschen seid seltsame Wesen«, murmelte er. »Warum tut ihr das?«
    Raven antwortete nicht. Er würde sich nicht auf eine Diskussion mit dem Monstrum einlassen. Der Dämon wollte ihn in Sicherheit wiegen, um dann um so überraschender zuschlagen zu können.
    »Du bist geradewegs in den Tod gerannt, Raven, weißt du das?«, fragte der Schattenreiter. Seine Gestalt spannte sich merklich. »Du bist gekommen, um die Frau zu retten, nicht wahr?« Er lachte leise und meckernd. »Narr! Selbst wenn sie noch lebt - glaubst du wirklich, eine Chance zu haben?«
    Er sprang vor, hackte spielerisch nach Ravens Kopf und zog sich mit einer fließenden Bewegung wieder zurück. Der Säbel schien in seinen Händen zu geheimnisvollem Leben zu erwachen.
    Ravens Mut sank ins Bodenlose, als er sah, wie perfekt der Dämon seine Waffe handhabte. In den dunklen Händen wirkte der Säbel kaum mehr wie ein Werkzeug, sondern eher wie ein natürlicher Teil seines Körpers, ein blitzendes, unberechenbares Ding, das mit der Geschwindigkeit einer Schlange zustoßen konnte.
    Er knurrte wütend, lief auf den Schattenreiter zu und hob die Waffe mit beiden Händen über den Kopf.
    Der Schlag hätte einen Baum gespalten, aber der Schattenreiter parierte die Klinge so mühelos, als wehre er ein lästiges Insekt ab. Sein Säbel zuckte hoch, bremste Ravens Schlag und stach aus der gleichen Bewegung heraus nach Ravens Körper.
    Raven taumelte ungeschickt zurück, schlug blind um sich und entging im letzten Augenblick einem blitzartig geführten Streich gegen seine Beine.
    Die Schläge des Schattenreiters kamen so schnell, dass Raven die Bewegungen kaum noch sah. Ein Hieb schlitzte seine Jacke auf, hinterließ einen langen, blutigen Kratzer auf seinem Oberarm und trieb ihn weiter zurück. Er wehrte sich verzweifelt, brachte seine Waffe immer wieder im letzten Augenblick zwischen sich und die tödliche Klinge des Schattenreiters und versuchte seinerseits einen Treffer anzubringen.
    Sein Gegner lachte spöttisch, schlug Ravens Säbel beiseite und trieb ihn durch den Raum. Raven wurde plötzlich klar, dass der Dämon nur mit ihm spielte. Wenn er gewollt hätte, hätte er ihn längst erledigen können.
    Aber er wusste auch, dass die Geduld des Schattenreiters sehr schnell erschöpft sein würde. Und dann würde er ihn töten.
    Raven wehrte einen weiteren, nur halbwegs ernst gemeinten Schlag des Dämons ab, sprang zwei, drei Yards zurück - und schleuderte die Waffe im hohen Bogen von sich.
    Auf dem Gesicht des Schattenreiters mischte sich Verblüffung mit Spott.
    »Du gibst auf?«, fragte er. »Du enttäuschst mich.«
    Raven lächelte wortlos.
    Der Schattenreiter schwang seine Waffe, lachte böse und trat einen halben Schritt auf Raven zu. Seine Augen blitzten spöttisch auf.
    Ravens Fuß schwang in einem perfekten Halbkreis hoch und prellte ihm die Waffe aus der Hand.
    Der Dämon stieß einen überraschten Schrei aus, umklammerte seine gelähmte Hand und torkelte zurück.
    Aber Raven ließ ihm keine Chance. Er stieß einen hohen, spitzen Kampfschrei aus, federte aus dem Stand hoch und schnellte auf den Dämon zu. Sein Körper flog beinahe waagrecht durch die Luft. Der Schattenreiter riss in einer instinktiven Bewegung die Arme vors Gesicht und zog den Kopf ein.
    Der Tritt durchbrach seine Deckung so mühelos, als wäre sie gar nicht vorhanden, schmetterte ihn zurück und ließ ihn zusammenbrechen. Ein dumpfes Gurgeln drang aus seiner Brust.
    Raven krachte schwer auf den Boden, kam mit einer Rolle wieder auf die Füße und drang erneut auf den Schattenreiter ein. Sein Gegner überragte ihn selbst im Knien, aber Raven kannte ein paar Tricks, die auch einen solchen Giganten zu Fall bringen konnten.
    Sein Fuß zuckte vor und schleuderte den Dämon durch den Raum. Der Riese ächzte.
    »Wo ist sie?«, keuchte Raven. »Wo ist Janice?«
    Die Bewegungen des Schattenreiters hatten ihre frühere Eleganz eingebüßt, als er diesmal auf die Füße kam.
    In seinen Augen flackerte Angst.
    »Du ...«
    Raven sah die Bewegung einen

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