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Raven - Schattenreiter (6 Romane)

Raven - Schattenreiter (6 Romane)

Titel: Raven - Schattenreiter (6 Romane) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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zitiert, von dem Biggs behauptete, er sei so gefährlich, und ...«
    »Geht das schon wieder los?«, stöhnte Janice. »Du redest in letzter Zeit ein bisschen viel von Geistern und Gespenstern, findest du nicht?« Eine steile Falte erschien zwischen ihren Brauen. »Sag mal, siehst du vielleicht schon weiße Mäuse?«, fragte sie ernsthaft.
    »Vielleicht«, gab Raven zurück. »Tausend Mäuse, um genau zu sein. Der verrückte Alte war damals schon hinter dem Buch her wie der Teufel hinter der verlorenen Seele. Er ist bescheuert genug, tausend dafür hinzublättern.«
    »Und wie willst du ihm das Buch besorgen?«
    »Keine Ahnung«, sagte Raven. »Aber ich werde erst mal mit ihm reden. Mittlerweile«, fügte er mit einem Stirnrunzeln hinzu, »könntest du dich nützlich machen und hier aufräumen. Unser Büro sieht ja schlimm aus!«
    Zehn Sekunden später lag er auf dem Rücken, rang keuchend nach Luft und überlegte ernsthaft, ob es wirklich klug gewesen war, Janice in die Geheimnisse fernöstlicher Selbstverteidigungstechniken einzuweihen.
    »Aber ich sag's dir doch, Chuck!«, sagte Mallory zum mindestens fünfundzwanzigsten Mal in der letzten Viertelstunde. »Ich hab's mit eigenen Augen gesehen! Ich bin doch nicht blöd!«
    Sein Gegenüber, ein untersetzter, stämmig gebauter Mann mit breitem Gesicht und großen, vernarbten Händen, legte umständlich seine Zigarette in den überquellenden Aschenbecher, lehnte sich im Stuhl zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. »Über deine letzte Behauptung könnte man geteilter Meinung sein, Mallory«, sagte er ruhig. Er lehnte sich wieder vor, sog an seiner Zigarette und blies dem anderen eine blaue Rauchwolke ins Gesicht. »Aber jetzt mal im Ernst«, sagte er nach einer genau bemessenen Pause. »Du willst mir also wirklich einreden, dieser Wildingsbums ...«
    »Wilburn.«
    »Von mir aus. Nicht meine Schuld. Du willst mir also erzählen, dieser Wilburn, oder wie immer er heißt, habe sich gestern Abend mit einem Gespenst getroffen, wie? Und du denkst, für diesen Quatsch zahl ich dir auch noch was?«
    Mallory geriet sichtlich ins Schwitzen. »Ich weiß, dass es sich unglaubhaft anhört«, sagte er. »Deswegen hab ich ja auch so lange gezögert, mit der Geschichte zu dir zu kommen. Aber ich hab's genau gesehen. Wirklich, Chuck.«
    »Kannst du neuerdings durch Wände oder geschlossene Türen sehen?«, fragte der Ganove mit einem hämischen Grinsen.
    »Du kennst doch meinen Schwager Steve«, erklärte Mallory. »Er wohnt in dem Haus gegenüber von Wilburns Wohnung. Wir waren gestern Abend auf dem Dach, Steve und ich. Steve hat dort einen Schlag mit Brieftauben. Und wie ich so rumstehe, sehe ich, dass irgendwas in der Wohnung des Alten vorgeht. Ich hab's dir ja erzählt. Der Kerl erschien buchstäblich aus dem Nichts. Zuerst hab ich natürlich geglaubt, ich bin übergeschnappt ...« Chuck nickte zustimmend, aber Mallory fuhr ungerührt fort: »Aber dann hat Steve es auch gesehen. Und hinterher ist dieser alte Knacker wie von Furien gehetzt aus dem Haus gerannt und zur nächsten Telefonzelle.«
    »Zu einer Telefonzelle?«
    »Tja, wahrscheinlich war sein eigenes Telefon kaputt - was weiß ich. Hat jedenfalls eine ganze Zeit lang rumtelefoniert.«
    »Und du weißt nicht zufällig, mit wem?«
    Mallory grinste. »Zufällig schon. Ich hab mir gedacht, dass da vielleicht ein paar Pfund drinstecken, und bin ihm nach. Der Alte hat nichts gemerkt, aber ich hab einiges mitbekommen. Geister oder nicht, jedenfalls geht da was vor.«
    »Drück dich bitte klar aus, ja?«, fauchte Chuck.
    Mallory zuckte sichtlich zusammen. »Okay, Chuck, sicher. Ich hab natürlich nicht alles verstanden, aber es scheint, dass er eine seiner Kolleginnen angerufen hat. Es ging um irgendeinen Kerl, dessen Namen er wohl vergessen hat. Wusste aber noch, dass er vor einiger Zeit mit einem alten Buch in der Bibliothek war.«
    »Und?«
    Mallory wand sich sichtlich. »Ich sag ja, ich hab nicht alles verstanden. Aber soviel ich mitgekriegt habe, handelt es sich bei dem Burschen um einen Privatdetektiv. Und da frag ich mich natürlich, was so ein alter Bücherwurm mit einem Detektiv zu schaffen hat.«
    »Du beginnst mich zu langweilen«, grollte Chuck. »Wenn's nicht gleich interessanter wird, lass ich dich rausschmeißen.«
    »Es kommt ja schon, Chuck. Es kommt ja schon«, sagte Mallory hastig. »Ich hab ein paarmal den Namen Biggs verstanden.«
    »Biggs?«, fragte Chuck, und auf seinen Zügen erschien eine Spur

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