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Raven - Schattenreiter (6 Romane)

Raven - Schattenreiter (6 Romane)

Titel: Raven - Schattenreiter (6 Romane) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Cowley nicht zu vergessen.«
    »Verdammt noch mal, Cowley ist ...«
    »Auf deinen Befehl hin ins Hospital gefahren, um diesen Lancelot zu erledigen oder wie er heißt. Und am nächsten Morgen findet man eine unidentifizierbare Leiche in seinem Bett, und Cowley ist wie vom Erdboden verschluckt. Ich kann zwei und zwei zusammenzählen.« Sie lächelte humorlos. »Dieser Lance scheint eine Vorliebe für Messer zu haben. Besser, du begegnest ihm nicht im Dunkeln.«
    Thompson starrte wütend zu Boden. »Du hast Recht«, sagte er nach einigen Sekunden. »Die Sache wird mir zu heiß.« Er blickte auf und stieß Benders mit dem Zeigefinger vor die Brust. »Sag den Jungs Bescheid! Wir verschwinden aus der Stadt, sowie es dunkel geworden ist. Steve soll zwei Wagen besorgen.«
    Benders nickte, drehte sich auf dem Absatz herum und stürmte aus dem Zimmer. Offensichtlich war er froh, aus Thompsons Nähe verschwinden zu können.
    »Welchen Jungs?«, fragte Sue, als sie wieder allein waren. »Es sind nicht mehr viele übrig. Drei, um genau zu sein. Wenn du diese Niete Benders mitzählst.« Sie zögerte, runzelte die Stirn und setzte hinzu: »Ich hoffe jedenfalls, dass es noch drei sind.«
    Der Krankenwagen erschien nach wenigen Minuten. Raven ging selbst zur Tür hinunter, um den Fahrer einzuweisen. Der schwere Ford Transit rumpelte mit blitzendem Rotlicht und heulender Sirene die Bordsteinkante empor, fügte eine weitere Reihe zu dem hässlichen Muster aus Reifenspuren hinzu, das den Rasen durchzog, und kam direkt vor dem Eingang zum Stehen.
    Danach lief alles mit routinierter Schnelligkeit ab. Die beiden Krankenwagenfahrer hasteten, gefolgt von einem Notarzt, die Treppe hinauf. Raven hörte sie oben mit der Trage hantieren. Bettfedern quietschten, und irgendetwas fiel polternd um. Es vergingen keine drei Minuten, bis Biggs sicher in der Ambulanz verstaut war und der Wagen mit aufheulender Sirene davonfuhr.
    Raven starrte ihm nach, bis das zuckende Rotlicht hinter der nächsten Straßenbiegung verschwunden war und das Wimmern der Sirene langsam im Straßenlärm versank.
    Ein leises Schluchzen veranlasste ihn, sich umzudrehen. Die Krankenpflegerin hockte auf den untersten Stufen der Treppe und weinte leise.
    »Sie brauchen sich keine Vorwürfe zu machen«, sagte Raven besänftigend. Die Situation war ihm alles andere als angenehm. Er konnte Frauen einfach nicht weinen sehen. Außerdem fühlte er sich in gewissem Maße mitschuldig an dem, was Biggs zugestoßen war. Er hätte wissen müssen, dass Thompson verzweifelt genug war, um einen Killer auf den alten Mann anzusetzen.
    »Ich - ich hätte nicht weggehen sollen«, schluchzte die Schwester. Sie sah auf. Ihre Augen waren gerötet. »Wissen Sie, ich - ich bin weggegangen, um mir eine Illustrierte zu holen. Ich hätte aufpassen müssen. Wenn Biggs stirbt, dann - dann bin ich schuld.«
    Raven ging langsam zu ihr hinüber und setzte sich neben sie auf die Treppenstufen.
    »Wenn Sie hiergeblieben wären, wären Sie jetzt wahrscheinlich tot«, sagte er leise.
    Er spürte, wie sie zusammenzuckte. Aber sie schwieg.
    »Wirklich«, fuhr er fort. »Dieser Mann da oben war ein eiskalter Killer. Er hätte nicht gezögert, Sie auch umzubringen.«
    »Vielleicht wäre er gar nicht gekommen, wenn er gesehen hätte, dass jemand im Haus ist.«
    »Bestimmt nicht«, widersprach Raven. »Ich kenne diese Typen. Sie schrecken vor nichts zurück.« Er zögerte, legte dann beruhigend den Arm um ihre Schultern und zog sie an sich. »Wie heißen Sie?«, fragte er leise.
    »Betty.«
    »Betty - ein hübscher Name. Sehen Sie, Betty - Sie haben genau das Richtige getan. Niemandem wäre damit gedient gewesen, wenn Sie jetzt auch tot dort oben liegen würden. Und es verlangt auch niemand von Ihnen, dass Sie sich mit berufsmäßigen Killern herumschlagen.«
    »Von Biggs verlangt das auch niemand«, schluchzte Betty. »Es - es muss ein fürchterlicher Kampf gewesen sein. Ich hätte nicht geglaubt, dass der Professor noch die Kraft aufbringt, sich so zur Wehr zu setzen.«
    »Scheinbar hat der Mörder auch nicht damit gerechnet«, bestätigte Raven schnell. Vielleicht war es am besten, wenn sie bei der Überzeugung blieb, dass Biggs den Killer selbst getötet hatte. »Er muss vollkommen überrascht gewesen sein.«
    »Nicht überrascht genug, um nicht noch abzudrücken.« Sie löste sich aus seiner Umarmung, stand auf und strich sich mit einer flüchtigen Bewegung eine Haarsträhne aus der Stirn. »Ich werde uns einen

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