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Raven - Schattenreiter (6 Romane)

Raven - Schattenreiter (6 Romane)

Titel: Raven - Schattenreiter (6 Romane) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Benders.
    Die Kabine hielt an. Die Lifttüren glitten auseinander, und die beiden Männer traten auf den Korridor hinaus.
    »Dann warten wir ab«, fuhr Thompson fort. »Wenn der Alte ins Gras beißt, können wir in aller Ruhe zurückkommen. Card wird sich hüten, mich ohne stichhaltige Beweise auch nur nach der Uhrzeit zu fragen.«
    »Und wenn er durchkommt?«
    Thompson hob erneut die Achseln und stieß die Haustür auf. »Abwarten. Es gibt noch mehr verlässliche Leute. Nicht nur Garet.« Er lächelte siegessicher. »Lass dich nicht entmutigen, Benders. Das, was wir jetzt machen, ist ein taktischer Rückzug, mehr nicht. In ein paar Tagen sind wir wieder hier. Oder glaubst du im Ernst, ich würde das alles hier wegen eines alten Tattergreises aufgeben?«
    Daventry und Lehnard warteten bereits im Wagen. Thompson blieb einen Augenblick stehen und musterte das Fahrzeug kritisch. Aber Daventry hatte genau den richtigen Wagen ausgesucht - eine schnelle, dunkel lackierte Limousine. Schnell genug, um im Notfall ein Rennen mit jedem Polizeiwagen aufnehmen zu können, und unauffällig genug, um im Verkehr der Riesenstadt unterzutauchen. Er nickte anerkennend, öffnete die hintere Tür und warf sich in die Polster.
    »Alles in Ordnung?«, fragte er.
    Lehnard drehte sich auf dem Beifahrersitz herum und nickte. »Sicher. Ich habe Stewart Bescheid gesagt - er kümmert sich um den Club, bis du zurück bist.«
    »Gut gemacht«, lobte Thompson. Er wartete, bis Benders neben ihm Platz genommen und die Tür hinter sich zugezogen hatte. Dann gab er Daventry ein Zeichen. »Fahr los!«
    Der Motor der Limousine sprang mit sattem Grollen an.
    Aber Daventry kam nicht mehr dazu loszufahren. Eine riesige weiß gekleidete Gestalt wuchs plötzlich im grellen Licht der Scheinwerfer empor. Thompson stieß ein entsetztes Keuchen aus und versuchte unwillkürlich, zurückzuweichen. Aber in seinem Rücken war nur der warme Lederbezug der Sitzpolster.
    »Was ...?«, machte Daventry überrascht. Sein Blick hing wie gebannt an der riesigen, breitschultrigen Gestalt, die wie ein Dämon aus einem Albtraum vor dem Kühler des Wagens stand. Das grelle Licht der aufgeblendeten Halogenscheinwerfer tauchte den Unheimlichen in gleißende, kalkweiße Helligkeit und ließ die vor Schreck wie versteinerten Männer jede winzige Kleinigkeit der schauerlichen Erscheinung in aller Deutlichkeit erkennen.
    »Lance ...«, stöhnte Thompson entsetzt.
    Fast als hätte der Unheimliche nur darauf gewartet, dass er angesprochen wurde, bewegte er sich auf den Wagen zu.
    »Fahr los!«, kreischte Thompson. »Daventry, du Idiot! Fahr doch endlich!«
    Lancelot machte eine huschende, unglaublich schnelle Bewegung mit der Rechten. Die meterlange Klinge seines Schwertes stieß ein Loch in die Frontscheibe, durchbohrte Daventrys Brust und die Rücklehne des Fahrsitzes und schlitzte Benders Jackenärmel der Länge nach auf.
    Thompson schrie. Neben ihm brüllte Benders vor Schmerz, riss den Wagenschlag auf und taumelte ins Freie.
    Excalibur kam mit einem singenden Schlag herunter, und Benders Schrei brach mit erschreckender Plötzlichkeit ab.
    »Raus hier!«, brüllte Thompson. Er griff nach dem Türverschluss, riss den Wagenschlag auf und bemerkte aus den Augenwinkeln heraus eine blitzschnelle Bewegung hinter sich. Instinktiv ließ er sich in den Spalt zwischen Rückbank und Beifahrersitz fallen.
    Excalibur brach mit hellem, nervenzerfetzendem Kreischen durch das Wagendach, schlitzte die Polster dicht über Thompsons Kopf auf und schnitt anschließend durch die Rücklehne des Beifahrersitzes.
    Thompson hörte Lehnard aufstöhnen. Der Gangster fiel vornüber und griff blind nach vorne. Seine Hände glitten vom kühlen Glas der Windschutzscheibe ab und hinterließen dabei zwei lange, blutige Streifen.
    Thompson ließ sich in blinder Panik aus dem Wagen fallen. Ein scharfer Schmerz zuckte durch seine Schulter, als er auf dem harten Straßenasphalt aufprallte, aber er registrierte ihn kaum. Wie durch einen roten, wallenden Schleier sah er die riesige Gestalt Lancelots über sich aufragen. Die Klinge in dessen Hand schien unter einem inneren Feuer zu glühen.
    Der Gangster warf sich blitzschnell zur Seite, trat Lance vor die Kniescheibe und sprang auf die Füße. Lancelot taumelte, ruderte wild mit den Armen und kämpfte verzweifelt um sein Gleichgewicht.
    Thompson reagierte blitzschnell. Er riss seinen Revolver hervor, zielte kurz und drückte dreimal hintereinander ab. Lance wurde von der

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