Raven (Shadow Force) (German Edition)
Verfolgungsjagden, Attentate und blutige Mordanschläge kannte sie zuvor sicher nur aus Erzählungen und eigenen Zeilen, die sie als Berichte für die Zeitung verfasste. Persönlich kannte sie keine Feinde, keine bösen Schurken und schien Everybody´s Darling zu sein. Eine kleine Prinzessin, die von allen geliebt und behütet wurde. Wahrscheinlich hatte sie an jedem Finger zehn Kerle, die ihr jeden Wunsch von den Lippen ablasen. Von den vollen Lippen, die gerade fest zusammengepresst waren. Er fluchte innerlich und verscheuchte die seltenen Skrupel. Es reichte nicht, dass sein Körper nur noch auf Sparflamme lief, jeder Muskel schmerzte und er es mit mehreren Männern aufgenommen hatte. Nun war er Babysitter einer heißen Blondine, die für ihn tabu war und dennoch die unerträgliche Hitze in seinem Inneren verstärkte. Sie war Öl auf sein schwelendes Feuer, das war eine explosive Mischung. Warum musste sie auch verdammt noch mal so hübsch und anziehend sein wie ein blond gelockter Engel und s exy und verführerisch dazu?
Er durfte nicht weich werden, nicht jetzt.
„Lianne?“, begann er irgendwann vorsichtig. Sie fuhren auf einem Zubringer auf eine Schnellstraße, die sie aus der Stadt bringen würde. Raus aus dem Moloch.
„Hmm?“ Es dauerte, bis sie in der Wirklichkeit ankam.
In ihren Augen lag ein feuchter Schimmer und sie knetete ihre Finger. Alice war gerade erst aus dem Wunderland, irgendeiner schönen Traumwelt , zu ihm zurückgekehrt. Er kannte solche Reaktionen, sie waren ein Schutz und traten oft bei traumatisierten Menschen auf. Sie flüchteten sich in eine andere Welt. Er gab sich die Schuld dafür. Dennoch hatte er erreicht, dass sie vorerst in Sicherheit war. Er würde weiterhin herausfinden, wer es auf sie abgesehen hatte und warum. Vielleicht hatten die Kugeln nicht ihr, sondern allein ihm gegolten und diese Typen wollten sie als Erpressungsmittel oder was auch immer einsetzen.
„Versuch dich , zu entspannen.“
„Hmm.“
„Kannst du mir ein paar von den Tabletten geben und die Wasserflasche?“, fragte er und versuchte, seiner Stimme einen weichen Klang zu geben. Er befürchtete, dass sie bei harschen Worten die Wagentür aufreißen und aus dem Fahrzeug springen würde. Sie hatte etwas von einem gehetzten Reh, das kopflos vor dem Jäger flieht. Selbst in den Tod. Instinkte waren mächtig.
„Bitte.“
„Hm?“ Ihr Blick wurde wacher und interessierter.
„Wenn wir nicht irgendwann im Graben landen sollen, wäre jetzt ein guter Zeitpunkt.“ Wenn sie noch einmal Hm sagen würde, musste er sie schütteln und wachrütteln.
„Okay.“ Endlich löste sie sich aus der Starre, die sie befallen hatte.
Sie schnallte sich ab, hangelte sich nach hinten und suchte in dem Durcheinander nach seinen Medikamenten. Ihr süßer Po streckte sich ihm dabei entgegen. Wie gern hätte er sie nur kurz berührt, doch er musste sich auf die Straße und den Verkehr konzentrieren. Selbst in diesem Zustand reagierte sein Körper auf sie und das sollte etwas heißen. Lianne reckte sich noch weiter nach hinten und ihr knackiger Po berührte seine Schulter. Wenn sie so weitermachte, konnte er für nichts garantieren. Erregung und Lust schossen in seine Lenden, doch glücklicherweise war sie viel zu abgelenkt, um es zu bemerken.
„Welche denn?“, fragte sie so unschuldig und ehrlich besorgt um ihn, dass er sich für seine wollüstigen Gedanken beinahe schämte.
„Die weißen Pillen im Röhrchen.“
„Hier liegen überall irgendwelche Röhrchen. Und Verbandsmaterial, Desinfektionsmittel, Scheren und …“ Sie stockte. „Waffen.“
„Ich weiß.“ Sein Blick wanderte wieder zu ihrer wohlgeformten Kehrseite. Nicht zu klein und nicht zu üppig, genau richtig für ihn befand er und versuchte, sein Kopfkino auszuschalten. Seine Gedanken wanderten eindeutig in unkluge Richtungen, die alles kompliziert machen würden. Es war viele Wochen her, dass er eine Frau gehabt hatte. In ihrer Nähe spielte sein Körper verrückt. Okay, das war auch nicht unnormal , beruhigte er sich, denn sie war definitiv eine Schönheit und würde auf jeden lebendigen Mann diese erotisierende Wirkung haben. Ihr Haar glänzte wie die Sonne und er meinte, es sogar rascheln zu hören, wann immer sie sich bewegte. Ihre Formen waren atemberaubend und wie sie ihn geküsst und sich an ihn geklammert hatte. Das war Verführung pur gewesen. Eine Einladung ins Paradies der Sinne. Er stöhnte innerlich auf und seine Lenden pochten. Selbst
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