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Raven (Shadow Force) (German Edition)

Raven (Shadow Force) (German Edition)

Titel: Raven (Shadow Force) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Mertz
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Kiste. Am liebsten wäre sie eingestiegen und hätte eine Runde gedreht. Daneben parkte, very British, ein Range Rover Evoque in unschuldigem Weiß. Nicht schlecht. Geschmack hatte er, wenigstens , was Autos betraf. Die Wagen sahen wie aus dem Ei gepellt aus und schienen liebevoll gehegt und gepflegt zu werden, was eine typische Marotte beinahe jedes Mannes zu sein schien. Männer und Autos waren wie Frauen und Schuhe, es bestand eine besondere Affinität und magische Verbindung beinahe von Geburt an. Lianne blickte sich um, nachdem sie ausgestiegen war. Die großen Fenster in den Backsteinwänden waren so verschmiert, dass sie kaum Licht hereinließen. Überall stand Gerümpel herum und auf dem Boden waren Pfützen aus Wasser, Öl und anderen Schmierstoffen.
    „Hier wohnst du also?“
    „Manchmal, wenn ich freihabe.“
    Das schien wohl nicht allzu oft zu sein. Es roch nach Metall, Benzin und Moder und sie hätte sich nicht gewundert, wenn fette Ratten durch das Zwielicht gehuscht wären. Ratten und dicke, langbeinige Spinnen. Sie rümpfte die Nase.
    „Wir müssen da hoch.“ Raven deutete auf eine steile Stahltreppe, die gut zwanzig Stufen nach oben führte und vor einer massiven Eisentür endete.
    Er selbst lehnte schwer gegen den Volvo und schien sich mit Mühe auf den Beinen halten zu können. Vielleicht war er zu stolz, sie um Hilfe zu bitten. Vielleicht fehlte ihm einfach die Kraft. Nun gut, dann würde sie auf ihn zugehen müssen. Sie überlegte nicht lange, nahm seinen Arm, legte ihn um ihre Schulter und stütz t e ihn so gut sie konnte. Er war kein Leichtgewicht und lehnte schwer auf ihrem Körper, aber sie biss die Zähne zusammen, bis sie endlich die Stufen hinter sich gebracht hatten. Auch die letzten Meter gingen sie schweigend. Er nestelte mit seinem Schlüsselbund an der Tür, die mehrere Schlösser hatte. Dann stieß er die massive Eisentür auf und sie folgte ihm schweigend. Drei Minuten später hatte sie ihn in die Wohnung und in sein breites Bett bugsiert, das in einem hinteren Raum des Lofts gelegen war. Wie tot fiel er auf die weiche Matratze, die sein Gewicht sanft abfing. Lianne blickte sich jedoch staunend und mit offenem Mund um. Sie hatte bestenfalls eine karge Räuberhöhle erwartet, doch dieses Loft war … beeindruckend. Groß, weitläufig und geräumig, mit hohen Decken, lichtdurchfluteten Fenstern und einer modernen, geschmackvollen Einrichtung, die die ihre r eigene n Wohnung weit in den Schatten stellte. Die Harmonie von Farben, die Mischung aus kühlem Design und ausgesuchten Möbelstücken, die dezente Platzierung und Anordnung in den Räumen machten diesen Ort außergewöhnlich. Wohnlich und einladend. Eine Wohlfühloase, die sie nicht erwartet hatte. Raven hatte sie definitiv positiv überrascht.
    Raven … sie blickte mitfühlend auf ihn hinab. Was konnte sie tun, um ihm zu helfen? Sie war keine Ärztin und er hatte sowieso schon viel zu viele Medikamente geschluckt. Natürlich besaß sie medizinisches Hintergrund wissen durch ihre verstorbene Mutter, aber ihn zu behandeln , traute sie sich nicht zu. Wie auch immer, sie seufzte leise. Er hatte sie gerettet und sein Leben für sie riskiert. Jetzt war es an ihr, ihm zu helfen. Sie begann , ihn auszuziehen. Er konnte schließlich nicht in diesen Sachen bleiben, redete sie sich ein. Zuerst waren die dunklen Sportschuhe dran, die sie ihm vorsichtig von den Füßen streifte. Dann zog sie ihm das verschwitz t e Shirt aus, löste den Gürtel und drehte ihn auf die Seite, damit sie die Jeans langsam an seinen Beinen hinabziehen konnte. Stück für Stück. Sie spürte aufsteigende Hitze, die direkt in ihren Unterleib fuhr, als sie seinen gestählten Körper in den engen, dunklen Shorts betrachtete. Herr im Himmel, er war verdammt heiß und sexy. Verboten gehörte so was. Als sie jedoch die vielen Narben und Blutergüsse auf seiner blassen Haut registrierte, wurde ihr flau im Magen. Die schreckliche Gewissheit, dass man Raven gequält und gefoltert hatte, schnürte ihr die Kehle zu. Das konnte noch nicht allzu lange her sein. Seine Arme waren mit Einstichstellen übersät, geschwollen und entzündet. Einige Verletzungen sahen aus wie Brandwunden, vielleicht von Zigaretten, die man auf seiner Haut ausgedrückt hatte. Sie hatte von ähnlichen Dingen bei Folterungen gehört. Menschen konnten roh und barbarisch sein, schlimmer als jedes Tier. Sie konnte sich nur annähernd vorstellen, was er durchgemacht hatte und ihr mitleidiges Herz flog

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